Reisetagebuch: Von Norden nach Süden - In Vietnam unterwegs (2)

von 'Jay' Steinert

Wir sind mit einem Liegebus in den Norden Vietnams weiter gereist. Wir wollen in den Bergen von Sa Pa wandern. Die Reisezeit von Hanoi beträgt ca. sechs Std. Ein Taxi bringt uns dann für drei Euro (oder 20 Min laufen) von der Bushaltestelle Sa Pa ins gewünschte Hotel. Schönes Doppelzimmer mit Bergblick, gutes Frühstück, für 30 EUR. Leider gibt es keine Wanderwege mit entsprechenden Markierungen, hier läuft alles über einen Wanderführer, den man kostenpflichtig buchen muss. So einen Quatsch machen wir nicht mit.
vietnam2 bergdorfblick
Wir wandern in ein nahe gelegenes Cat Cat - Dorf. Der übliche Rummel, Souvenirstände allerorten, historische Tanzdarbietungen von vermeintlichen„Eingeborenen“ die höchstwahrscheinlich pünktlich 18:00 Uhr Feierabend haben und dann nach Hause fahren um PlayStation 4 zu spielen. Wir entdecken einen tollen Wanderweg auf dem man schnurstracks in eine herrliche Wildnis gelangt. Schon dafür hat es sich gelohnt. Bei Sonnenuntergang sollte man allerdings schon auf dem Rückweg sein.

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Reisetagebuch: Von Norden nach Süden - In Vietnam unterwegs (1)

von 'Jay' Steinert

Die Einreise nach Vietnam war unproblematisch, unser Gepäck allerdings blieb in Hongkong auf der Strecke, zunächst. Soll aber der Normalzustand sein, in den allermeisten Fällen wird das Gepäck innerhalb von 24 h beschafft und an einen Wuschort zugestellt. Dies war in unserem Fall dann auch so.
vietnam1 strassenszene2Mit dem Flughafenbus dann in die Altstadt. Per GPS-App auch sofort das Hotel gefunden, alles wunderbar. Erstmal zwei Stunden pennen. Die Stadt ist „in Schuss“. Kein Müll, fast keine Polizei, keine Bettler, dafür sehr viel Verkehr und schlechte Luft. Viel Bautätigkeit und geschäftige Menschen. Vom Sozialismus künden allenfalls ein paar wenige Spruchbanner, aber die gehen zwischen den Werbetafeln von Coca-Cola und Apple unter. Sogar Staatengründer Ho-Chi-Minh macht Werbung für eine vietnamesische Telefongesellschaft! Wenn er das wüsste, er würde sich wohl in seinem Mausoleum umdrehen!! Die vietnamesischen Kommunisten haben sich aus der sonst üblichen Öffentlichkeitsarbeit fast völlig zurückgezogen. Es gibt fast keinen Hinweis darauf das man sich in einem „Commi-Land“ befindet. Ein paar kleine Jungpioniere mit Halstüchern rasen hier zwar rum, aber das war es dann auch schon. USA-Sternenbanner und Mc Doof sind überall präsent. Wer hatte noch mal den Vietnamkrieg verloren?

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Travel: Budapest, mon amour (Fotostrecke)

Die Fischerbastei, gegenüber das Parlament, unten fliesst mayestätisch die Donau. Darüber die schweren Eisenbrücken, die die Stadtteile Buda und Pest miteinander verbinden. Ungarns Hauptstadt war schon immer ein Sehnsuchtsort. In der 80ern für viele DDR-Tramper, die sich - bei ihrem Trip Richtung Bulgarien - zum Übernachten auf der Magareteninsel trafen. Heute für Leute, die mal ganz entspannt ein verlängertes Wochenende in einer sehr gelassenen europäischen Metropole verbringen wollen. Budapest, mon amour. Noch schnell hin, bevor die Touristenmeute anrollt ....
donaublickBlick aus dem Parlamentsgebäude auf die malerische Donau

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Travel: Sarayaku - Ein Indio-Dorf am Amazonas wehrt sich

Das Indio-Dorf Sarayaku kämpft erfolgreich gegen Ölfirmen, die auf ihrem Land im Dschungel Ecuadors nach Öl bohren wollen. Dabei haben sie etwas Erstaunliches vollbracht: eine gesunde Balance zwischen ihren Traditionen und dem westlichen Leben gefunden.

Von Philipp Lichterbeck, Sarayaku

Heriberto Gualinga zeigt auf den weitgespannten Amazonashimmel. „Wir sind Millionäre“, sagt er. Der Indio schaut zu den Kindern, die mit Speeren zum Fluss laufen, um zu fischen und schon wenig später mit gefüllten Netzen wiederkommen. Auf die Bananen- und Maniokstauden. Er blickt zu den Jugendlichen, die auf Bäume klettern und Früchte für ihre Freunde herunterwerfen.
Rio Bobonaza, Sarayaku, Foto P. Lichterbeck (1)Doch die Idylle trügt in Sarayaku, einem Dorf im Amazonaswald Ecuadors, das von Indios vom Volk der Kwicha bewohnt wird. Der Dorfrat sitzt zusammen. Die Männer und Frauen haben Berichte erhalten, dass die italienische Agip und andere Ölfirmen die Gemeindegrenzen verletzen. Aus vier benachbarten Ölbohrgebieten würden sie nach Sarayaku vordringen. „Es geht wieder los“, sagt Heriberto Gualinga. „Wir sind eingekreist.“

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Travel: Zu Besuch bei den Millwall-Hooligans - Fußball-London in drei Tagen (2)

Queens Park, Millwall, Arsenal. Drei namhafte Adressen für geradlinigen englischen Fußball. Immer mehr Deutsche Fans nutzen ein verlängertes Wochenende zum Kurztripp auf die Insel. Dünnes Bier, Fish and Chips, lautstarke Gesänge. Wir waren dort. 72 Stunden London. Drei 'grounds' und etliche Kneipen. Eine Reportage aus dem Mutterland des Fußballs.millwall1Beim legendären Millwall FC zu Gast

Gut gestärkt - wie immer in London gibt es Morgens schlabbrige weiße Bohnen und gepapptes Rührei - laufe ich in Richtung U-Bahn Stradford. Kurz vorher ziehen einige 'Hammers'-Fans an mir vorbei. Gut zu erkennen an ihren weinroten Trikots. Sie haben es nicht weit, denn das Londoner Olympiastadion - wo sie seit gut einem Jahr spielen - ist ja nur ein paar Hundert Meter von unserem Hotel entfernt. Eine bizarre Gegend. Ein seltsamer Misch zwischen 'Old England' und Moderne. Abgeranzte Mietskasernen, selten mehr zwei bis drei Stockwerke hoch, liegen zwischen gläsernen Wolkenkratzern. Ein halbes Dutzend von ihnen ist noch im Bau. Hier wird auch heute - am Samstag - gehämmert, gesägt, geschraubt. 

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