+ Dokumentarfilm + Black Block - Wie linke Militanz wirkt (89 min, interpool.tv, 2023) +



+ + AUCH BEI AMAZON PRIME VIDEO (LEIHEN UND KAUFEN) + +


Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Der Film lief bisher in Leipzig, Berlin, Erfurt und Merseburg im Kino. Demnächst soll er in Solingen gezeigt werden. Wenn ihr eine Kinovorstellung machen wollt: einfach bei fredkowasch(at)interpool.tv melden.

TV-Tipp: Wie gefährlich ist die Neonazi-Jugend? (25 min, 2025, ZDF | Die Spur)

Guter und sehenswerter Film. Interessant ist vor allem auch der Fußball- bzw. Hooliganbezug dieser neuen Gruppen. Geht - so die ZDF-Recherchen - bis auf 'HogeSa' (Hooligans gegen Salafisten) zurück. Zu den Hooligans gegen Salafisten haben wir vor einigen Jahren einen Dokumentarfilm gemacht.

'Inside HogeSa' - Von der Strasse ins Parlament (92 min, 2018) gibt es nach wie vor auf VIMEO und bei Amazon Prime Video.

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Im Selbsttest: Rund um Eschborn/Frankfurt

von Fred Kowasch

Sonntag Morgen, acht Grad. Sonnig, mit 60 kmh Böen aus Richtung Nord. Auf einem Parkplatz an einem grossen Möbelhaus, heißt es Warten auf den Start. Vergessen ist die Pasta-'Party' vom Vorabend. Verkochte, gemacksneutrale Teigwaren - die rote Tomatensosse musste man zusammenkratzen. Käse, Gewürze? Fehlanzeige. jedermann henninger turm 2016 1

Jetzt aber hoffe ich, dass meine vordere Schaltung geht. Das ganze Rennen auf dem grossen Kettenblatt schaffe auch ich nicht. Zum Glück abseits noch einen Fahrradmechaniker eines Profiteams gefunden, der beruhigte und weiterhalf.  "Das kann schon mal klemmen". Im Orgazentrum des Jedermannrennens vorher nur Kopfschütteln. "Mechaniker? Gibs hier nicht." Und dass obwohl es in der Ausschreibung eigentlich angekündigt war. Für 50 Euros kann man eigentlich mehr erwarten.

Egal. Das Rennen steigt und wir rollen Richtung Stadtautobahn. Ein paar Kilometer - leicht bergauf. Das perfekte Terrain zum Einrollen! Die Sonne scheint, in ein paar Stunden soll es wärmer werden. Dann geht es - mit Rückenwind und gut 50 Sachen - bergab in Richtung Frankfurt. Sehr gut, dass die Schaltung wieder geht. Gerade noch rechtzeitig! Die Bankenmetropole ist so gut wie menschenleer, die Strecke perfekt abgesperrt. Plötzlich hupt ein Polizeimotorrad von hinten. Wer kommt denn jetzt? jedermann henninger turm 2016 2

Es ist die Spitze des Inlineskaterrennens, das wohl kurz nach uns gestartet worden sein muß. Das ist jetzt wohl nicht der Ernst der Organisatoren?! Zwei Wettkämpfe in einem, die Unfallgefahr potenziert sich. Das hängt auch damit zusammen, dass einige Skater den Windschatten suchen, sich regelrecht an ein Hinterrad klemmen. Kurze Zeit später wirbeln dann - 200 Meter vor mir - ein paar Skater durch die Luft und wie zu einem Knäudel zusammen. 

Mittlerweile sind wir raus aus Frankfurt, radeln dem Taunus entgegen. Zwischen Kilometer 25 und 35 geht es nur berghoch. Der Wind bläst kräftig ins Gesicht. Irgendwann frage ich einen, wie viele Anstiege es denn noch gibt. "Das ist der Vorletzte! Da kommt nur noch einer ...."

Ich bedanke mich artig und lasse ihn am Berg stehen. Die Woche Mallorca-Training hat sich hier schon bezahlt gemacht.

Und: meine Lieblings-Passage kommt erst noch. Sieben Kilometer Schußfahrt bis ins Ziel. Das mit Rückenwind, auf dem grossen Kettenblatt. Ein Traum!

Auf dem Parkplatz des Möbelhauses angekommen, gibt es dann die schönsten Medaillen meines bisherigen Lebens als Freizeitsportler. Dazu Müsliriegel, Bananen und Kuchen satt. Und Mineralwasser, dass endlich mal schmeckt. Leere Gartenstühle stehen auch rum, wenngleich sie lose angeschlossen sind. Perfet! (01.05.2016)

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Im Selbsttest: Im Nacken der Besenwagen (Rund um Köln)

Rund um Köln ist bekannt dafür, dass es im Bergischen Land hoch und runter geht. Deshalb ist das Tempolimit von 25 km/h für die 69 km (bei 460 Höhenmetern) und 28 km/h für die 127 Km (bei 1370 HM) durchaus sportlich.

Nach dem Start gehts es erst einmal flach am Rhein entlang, dann über die Mühlheimer Brücke ab ins Bergische Land. Bis zum ersten Anstieg bei Kilometer 22 (hinter Odental) kann man so schön den Schnitt hochhalten. Dann warten 160 Höhenmeter. Am Anfang durchaus knackig, kann dies den Kilometerschnitt von über 30 durchaus ordentlich nach unten treiben. Wer dann noch das 'Glück' hatte, vom Beginn an in der letzten Startgruppe zu fahren, spürt ihn schon im Nacken: den legendären Besenwagen. Ich sage euch: es ist kein schönes Gefühl ....

"Der Besenwagen ist heute aber schnell" rufe ich während der Abfahrt zu einem Radfahrer neben mir. "Wundert mich auch" schreit der zurück. Da hat uns die Wagenkolonne schon überholt. Trotzdem: kein Grund zur Panik. Bei km 34 kommen die zwei Stunden vor uns gestarteten Jedermänner (127 km) mit auf die Strecke und die Autos mit dem Schild Schlußwagen halten erst einmal an. Zeit gewonnen, uff. Jetzt geht es erst einmal locker die Abfahrt hinunter. Zeit, sich ein Kohlenhydratgel in den Rachen zu schieben. Denn gleich kommt er: der ekligste Berg auf der Strecke. Über 60 Höhenmeter auf einer Länge von einem halben Kilometer. Da sollten die Oberschenkel nicht vorher schon schmerzen ....

"Hilfe! Kannst Du mich mal halten!!" Neben mir ist gerade einer kurz davor, auf den Ashalt zu knallen. So steil ist es. Meint er mich? Ein Zuschauer hilft ihm. Ein paar andere sind schon abgestiegen. Ich fahre Schlangenlinien, frage - trotzdem - gutgelaunt ein paar Zuschauer am Rand nach einem Bier. "Ein Glas Sekt kannst Du kriegen ...."  Schon bin ich vorbei, kurz danach oben angekommen. Gut, wenn man die Strecke kennt. Im letzten Jahr bin ich hier noch auf Radschuhen hochgegangen.  

Das ich auf der folgenden Abfahrt - wie beim letzten Jahr - fast aus der engen Rechtskurve fliege ("So eine S.....") geschenkt. Denn jetzt wartet sie, die legendäre Auffahrt zum Schloß Bensberg. Zweihundert Meter Kopfsteinpflaster - dass rüttelt einen ganz gut durch. Links und rechts schreien Rentner. "Los!", "Du schaffst es!", "Nicht absteigen!".

Mit dem Kopfsteinpflaster ist der härteste Teil der Strecke geschafft. Die letzten 25 Kilometer geht es flach zurück nach Köln. Das Wetter ist mit 20 Grad ideal. Ein wenig nieselt es zunächst noch. Gegenwind gibt es kaum. Es läuft ausgesprochen gut, denke ich, während ich das großen Kettenblatt aufgelegt habe. Einen nach dem anderen überhole ich, im Ziel bin ich gut elf Minuten schneller als im Vorjahr. Das Schönste: der Besenwagen ist weit und breit nicht mehr zu sehen.

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Triathlon - Wie ein Jeder 2025 zum 'Finisher' werden kann

Es geht wieder los! Die Anmeldungen haben geöffnet. Für Einsteiger zu empfehlen sind die Wettkämpfe in Kallinchen, BorkenKrefeld oder Willich. Auch weil hier nicht unbedingt abgezockt wird, wie bei den Veranstaltungen in Hamburg, Düsseldorf oder Köln. Hier wird - zum Beispiel - auch der sogenannte Schnuppertriathlon / Super-Sprint (0,2/0,3 Schwimmen - 9 bis 15 km Rad - 1,8 bis 4 km Laufen) angeboten. Das ist mit etwas Trainingsaufwand durchaus machbar. triathlon ratingen2 2018Einschwimmen beim Triathlon in Ratingen

Ein wenig Sport sollte man bisher allerdings schon gemacht haben. Wer für sich allein 400 Meter Schwimmen kann, kürzlich mal drei bis fünf Kilometer gelaufen ist und mit dem Rad zur Arbeit fährt oder regelmäßig durch die Stadt crosst - dem winkt ein begehrtes Finisher-T-Shirt oder eine Medaille. Allerdings: ohne 'Biss' geht es nicht!!

Ihr könnt euch auch an längeren Distanzen versuchen. Mehr als eine Badehose (Bikini oder Badeanzug), ein Rennrad (zur Not auch mit Einkaufkörbchen) und ein paar Turnschuhe (nicht abgelatscht) braucht man als Anfänger nicht. Den Trainingsumfang sollte man zum Wettkampf hin kontinuierlich steigern. Zwei bis eine Woche zuvor empfielt sich durchaus auch mal ein sogenanntes Koppeltraining. 30 bis 45 Minuten Rad, danach schnell in die Laufschuhe rein und noch mal 20 bis 30 Minuten joggen. Auch wenn es weh tut, es lohnt sich. Drei bis zwei Tage vor dem Wettkampf dann einfach mal nix mehr machen. So wird eurer erster Triathlon gelingen.

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Triathlon Check - Veranstaltungen unter der Lupe

Willich - Ums Freibad herum
(letzter Check 2023)
Distanz:
 
0,2/10/1,6 - 0,3/33/3 - 0,5/20/5

(erstes Wochenende im September)

positiv:
Auch hier ermöglicht eine flache Strecke gute Zeiten. Die Zuschauer sind hautnah dran. Die vielen Helfer sehr freundlich. Perfekt organisiert. Überall wuselt es bei diesem Familientriathlon am Niederrhein. Grosser Parkplatz (Schützenplatz) in der Nähe.

negativ: 
Die Lautstärke der Boxen an der Wechselzone sind eine Zumutung. Das die Veranstaltung ob der zwei Schlaglöcher genehmigt wurde, ein Wunder.

Strecke:
 
Wasserstart im 25-m-Becken. Das Schwimmen gleicht einem Wellenbad. Die Badekappe abgegeben gehts in die nahe Wechselzone. Von dort heisst es gut 150 Meter das Rad schieben bis zum Aufstieg. Anschließend einige - teils - enge Kurven durch Willich. Die beiden tiefen (aber gekennzeichneten) Schlaglöcher sind allerdings nicht hinnehmbar. Sieht einer sie nicht, kann er sich hier mal eben das Genick brechen. Danach flache Wendepunktstrecke, die gut für 'Roller' ist. Nach dem zweiten Wechsel gut 300 Meter Laufen durchs hohe Gras bis es durch einen Zaun auf befestigte Wege im kleinen Stadtpark geht. Kurz dahinter kommt eine Wasserstelle. Am Fußballplatz vorbei und wieder zurück. Die Laufstrecke ist für Sportler, die diese dritte Triathlondiisziplin nicht so sehr lieben, eine Freude. Da sie - im Vergleich zu anderen Wettkämpfe - nicht so lang ist. Vor dem Ziel wartet ein blauer Teppich. Im Ziel Wasser, Tee, Melone und Bananenstücke. Zu empfehlen, dieser Wettkampf!

Webseite: https://willicher-triathlon.de

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Queens Park, Millwall, Arsenal - Fußball-London in drei Tagen

Queens Park, Millwall, Arsenal. Drei namhafte Adressen für geradlinigen englischen Fußball. Immer mehr Deutsche Fans nutzen ein verlängertes Wochenende zum Kurztripp auf die Insel. Dünnes Bier, Fish and Chips, lautstarke Gesänge. Wir waren dort. 72 Stunden London. Drei 'grounds' und etliche Kneipen. Eine Reportage aus dem Mutterland des Fußballs.
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'The Den' - Stadion des legendären Millwall FC

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Die Stille nach dem Fernsehpreis - Erlebnisse im Sportjournalismus (2)

von Fred Kowasch

Herbst 2007
ZDF-Morgenmagazin, zdf.reporter, ‚Sport inside‘ vom WDR. Es hatte für mich immer einen besonderen Reiz, etwas Neues zu machen. Bei einem neuen TV-Format von Anfang an dabei zu  sein. Diese Aufbruchsstimmung, diese Lust am Experiment, dieser gemeinsame Wille eine Sendung auch bekannt zu machen. Erleben, wie die eigene Arbeit wirkt.  

So auch bei ‚Sport inside‘. Engagierte Redakteure, die Lust auf ein Experiment hatten. Denen Widerstand - auch innerhalb der WDR-Sportredaktion (zu der auch die Sportschau zählt) - egal war. Eine Sendung, die eigene Themen setzte, sich dem investigativen Sportjournalismus widmete. So etwas gab es bis dato nicht in der deutschen TV-Landschaft. Die Zeit schien - nach all den Doping-Skandalen um das ‚Team Telekom’ - einfach reif dafür.  

Was hinzu kam: während Redaktionen wie Frontal 21 für Auftrags-Produzenten immer unattraktiver wurden (ja, investigativer Journalismus kostet viel Geld), konnte man als Produzent beim WDR aus dem Vollen schöpfen. Der Etat der Sportschau, aus dem ‚Sport inside’ im Wesentlichen finanziert wurde, schien gut gefüllt. Die Sendung - das ‚Baby‘ von WDR-Sportchef Steffen Simon. Ein cleveres Baby, das Schlagzeilen machte, für Fernsehpreise nominiert wurde, der Sporteventberichterstattung kritische Inhalte entgegensetzte. Faktisch damit die hohen Sportrechtekosten argumentativ legitimierte.  
fernsehpreis 2011 roter teppich1Roter Teppich beim Deutschen Fernsehpreis 2011 in Köln. Foto: Fred Kowasch. All Rights Reserved.

In einer der ersten Sendungen - ein medialer Paukenschlag. Deutscher Tennisprofi behauptet: Spiele abgesprochen und Wetten manipuliert. Obwohl die TV-Quote an diesem Montagabend im WDR-Programm sehr überschaubar war - das Medienecho danach ist es nicht. Eine halbe Seite in der BILD-Zeitung, der britische Guardian berichtet, selbst die US-amerikanische Tennis-Legende John McEnroe kommentiert unsere Story.  

Ein paar Wochen später legen wir mit neuen Details nach. Diesmal finden sich die größten Gegner im eigenen Haus. Ein Hausjurist, dem es offensichtlich um das Wohl eines von uns  namentlich benannten deutschen Tennisprofis geht. Ein Sportschau-Moderator, der (völlig unüblich) persönlich zur Filmabnahme im Schneideraum erscheint und unsere Recherchen kritisiert. Wenigstens waren ab da die Fronten klar.  

Immer deutlicher zeigt sich für mich damals auch: investigativer Journalismus ist faktisch falsch in der Sportschau-Redaktion. In einer Redaktion, wo an den Bürowänden verantwortlicher Redakteure Fußballtrikots hängen, die die Vorliebe für die jeweiligen Vereinsfarben klar dokumentieren. Wo ein Film über ‚Doping im Triathlon‘ im Oktober 2011 in der Sportschau nicht erscheint, weil sich der Verantwortliche (er sagt dies wörtlich vor Zeugen) nicht mit der Sport-Redaktion eines anderen ARD-Senders anlegen will. Weil diese gerade den Ironman auf Hawaii übertragen. Und, und, und.

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Enger Kontakt - Der Verfassungsschutz und die deutsche Ultra-Szene

sport inside - 22.09.2014 - 22:45 Uhr - Enger Kontakt

Ein Film von Fred Kowasch und Ralf Meutgens

"Der deutsche Fußball ist bekannt für seine tolle Stimmung auf den Rängen. Doch auch Bilder von Pyrotechnik, Fangewalt und Polizei bestimmen seit Jahren das öffentliche Erscheinungsbild. Die Polizei hat in den Fankurven mehrerer Bundesländer V-Leute eingesetzt. Dass die Polizei mit nachrichtendienstlichen Methoden Informationen in der Fanszene sammelt, ist teilweise gesetzlich legitimiert.

Neu ist jedoch, dass sich nun auch hauptamtliche Mitarbeiter des Verfassungsschutzes für die deutsche Fußballfanszene interessieren. Dabei zählt dies nicht zu ihren Aufgaben. "sport inside" zeigt einen Film über Verfassungsschützer, die sich - unter Vorspiegelung falscher Tatsachen - das Vertrauen von Ultragruppen erschlichen haben. Die als Fanforscher versuchten, an mehreren Universitäten "anzudocken". Und für die sich nun auch parlamentarische Kontrollgremien des Bundestages interessieren." (Text WDR)

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Sport inside Special: Falsches Spiel - Wettmanipulation Im Tennis

Ein Film von Benjamin Best, Fred Kowasch und Tom Mustroph
Sport inside Special, WDR Fernsehen, Sonntag, 07.05.2017, 22.05 - 22:35 Uhr

In kaum einem anderen Sport ist es so leicht zu manipulieren wie in der Einzelsportart Tennis. Der sogenannte "weiße Sport" kämpft seit mehr als zehn Jahren mit massiven Vorwürfen: Betrug, Manipulation, Vertuschung. Wettsyndikate, vor allem aus Russland, Südamerika und Italien, sind auf der Suche nach Tennisspielern, die für Geld Spiele manipulieren. Experten schätzen den weltweiten Umsatz bei Tennis-Wetten auf fünf Milliarden Euro. 

Im vergangenen Jahr haben die internationalen Tennisverbände 292 verdächtige Matches gemeldet. So viele wie nie zuvor. Mittlerweile kommen 80 Prozent aller verdächtigen Sportereignisse in Bezug zu Wettmanipulation aus dem Tennis. Seit Jahren stehen die internationalen Tennisverbände in der Kritik, zu wenig gegen die Manipulation zu unternehmen.

'Sport inside' Spezial: Falsches Spiel - Wettmanipulation im Tennis (Doku, 30 min) from interpool.tv on Vimeo.

Vor allem Tennisturniere der zweiten bzw. dritten Kategorie, sogenannte Challenger- und Future-Turniere, sind für Betrug anfällig, weil hier das Schmiergeld höher sein kann als die geringen Preisgelder. "Die Wettbetrüger sind keine dummen Menschen, ganz im Gegenteil die wissen genau wen sie ansprechen müssen, wo die Saat auf fruchtbaren Boden trifft", erklärt Tennisprofi Andrea Petkovic gegenüber Sport inside. Sport inside trifft Ermittler, spricht mit Tennisprofis und stößt bei den Tennis-Weltverbänden auf eine Mauer des Schweigens.

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Zeitgeschichte: Noch immer ungeklärt - Der Fall Mike Polley (Sport inside, WDR)

Am 3. November 1990 wurde Mike Polley, Fan des FC Berlin, am Rande der Partie Sachsen Leipzig - FC Berlin von einem Polizisten erschossen. Bis heute sind die Begleitumstände des gewaltsamen Todes ungeklärt – "sport inside" über ein trauriges Kapitel deutsch-deutscher Sportgeschichte.

Am 3. November 1990 starb in Leipzig der Berliner Fußballfan Mike Polley – getötet durch eine Polizeikugel. 58 Schüsse peitschten an diesem Samstagnachmittag am S-Bahnhof in Leipzig-Leutzsch durch die Luft. Abgegeben durch neun Polizisten, die sich in Bedrängung wähnten. Sie hinterließen fünf zum Teil Schwerverletzte und einen Toten. Mike Polley, 18 Jahre und Anhänger des FC Berlin. Es war das erste Mal dass in Deutschland ein Mensch am Rande eines Fußballspieles durch eine Polizeikugel starb. Vorausgegangen waren an diesem Nachmittag heftige Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und Polizisten. Mehrere Einsatzwagen hatten die Ordnungshüter im Umfeld des Stadions dabei eingebüßt. Zwei von ihnen brannten.

25 Jahre später erhält "sport inside" als erstes Medium überhaupt Einblick in die Ermittlungsakte. Neun Schnellhefter, verstaubtes Papier, voll mit Dutzenden Zeugenbefragungen, psychiatrischen und psychologischen Einschätzungen, ballistischen Gutachten. Auch den Versuch einer Rekonstruktion des Geschehens hatten die Ermittler damals vorgenommen. Die hunderte Seiten starke Akte vermittelt den Eindruck: Hier wurde umfassend untersucht. Doch stimmt das wirklich? Weshalb Mike Polley erschossen wurde, dafür liefern die Leipziger Ermittlungsakten keine schlüssige Begründung. Ebenso wenig wurde geklärt, wer Mike Polley tatsächlich erschossen hat. Und ob sich die flüchtenden Polizisten wirklich in der von ihnen angegebenen Notlage befanden, als der Einsatzleiter den Befehl zum Schusswaffeneinsatz gab. (Text WDR)

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Sachsenpokal: Im eigenen Stadion - Lok Leipzig demütigt die BSG Chemie

Es ist eines der brisantesten Derbys in Deutschland überhaupt. Chemie Leipzig gegen Lokomotive Leipzig. Wer die Matches in den 80er Jahren in der DDR erlebt hat, weiss von sportlich ungleichen Duellen zu berichten. Hier der Fußball-Zweitligist aus Leutzsch, dort die Europacup spielende Truppe aus Probstheida. Unter den Fans kam es oft zu Gewalt. Sachbeschädigungen am Rande der Matches waren die Regel. Chemie gegen Lok - das ist ostdeutsche Fußball-Legende.

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Der Fall Pechstein: Die Medien, der CAS und die Glaubwürdigkeit (Reblog)

von Fred Kowasch

cp zweite pk pechstein120.01.2015 (update 14.02.2015)
Der Internationale Sportgerichtshof CAS. Wahrheitsfindung geht dort so: die eine Partei stellt ihren Richter auf, die andere Partei den anderen. Dann wird sich zusammengesetzt und aus einer Liste von CAS-Richtern (die meist Rechtsanwälte sind) ein Vorsitzender Richter ausgewählt. Diese Kungelei soll dann der Wahrheitsfindung dienen, geht aber selten gut.

Nun wird - endlich einmal - die Arbeit des CAS thematisiert und diskutiert. Denn das was da läuft, ist juristisch alles andere als sauber. Man nehme - zum Beispiel - die Entscheidung im Fall Pechstein (pdf) vom 25. November 2009. Wer sich die Mühe macht, diese 63 Seiten durchzulesen und mit klarem Verstand zu reflektieren, merkt: hier stimmt etwas nicht. Man wird den Eindruck nicht los: hier wurde bei der Wahrheitsfindung Recht gebogen, ein Urteil entsprechend 'zusammen gezimmert'. Nur rannte man in der Vergangenheit mit dieser Sichtweise nicht gerade offene Redaktionstüren ein ....

Bedenklicher noch: im Gespräch mit Kollegen - die über den Fall berichteten - kam heraus: sie hatten das Urteil nicht einmal gelesen. Unbegreiflich deshalb, auf welcher Grundlage sie zum Fall Pechstein öffentlich so klar Position beziehen konnten.

Nun gibt es eine interessante Dokumentation vom mdr. Neben dem Autor Tom Scheunemann hat mein Kollege Ralf Meutgens daran mitgewirkt. Der Film wirft - erstmals im TV - deutliche Fragen zur Funktionsweise des CAS auf. Wie unabhängig er arbeitet, wie unabhängig seine Richter sind. Zum Beispiel der Deutsche Dirk-Reiner Martens. Sonst CAS-Richter, wirkte er jüngst als Rechtsanwalt in einem aufsehenerregenden Prozeß mit. Vor dem Münchener Landgericht vertrat er den Internationalen Eisschnelllaufverband (ISU) im Verfahren gegen die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. Sorgt dass für Glaubwürdigkeit?

update vom 14.02.2015:
Unter der Überschrift "Autonomie des Sports gefährdet" schreibt Rechtsprofessor Ulrich Haas in der Neuen Züricher Zeitung über den CAS. Wie notwendig er sei, wie unabhängig er arbeitet. Gleichzeitig weist weder die Zeitung, noch der Autor darauf hin, dass Ulrich Haas seit 2002 als Richter am CAS arbeitet. Er de facto 'In eigener Sache' schreibt.  Sorgt dass für Glaubwürdigkeit?

Es ist an der Zeit, den CAS und seine Richter einmal genauer unter die Lupe zu nehmen!

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Im Wortlaut: "Disgusting for our sport" - Nick Kyrgios zu Dopingfällen

In den 80er Jahren 'puderten' sich die Tennis-Stars der Szene mit weissem Pulver die Näschen. Zur Not auch mal zwischen den Sätzen. 1995 werden der Schwede Mats Wilander und der Tscheche Karel Novacek bei den French Open positiv auf Kokain getestet. Knapp ein Jahrzehnt später machen die Südamerikaner Chela, Coria, Cañas und Puerta in dieser Sache von sich reden. 2016 wird bei der fünffachen Grand-Slam-Siegerin Maria Sharapova Meldonium festgestellt. 2022 dann ist Simona Halep positiv. Für sie gab es - zunächst - eine vierjährige Wettkampfsperre. Nur in den aktuellen Fällen sind die Tennisverbände überaus nachsichtig. „Zwei Weltranglistenerste, und beide des Dopings überführt – das ist ekelhaft“. Warum man Spielern wie Jannik Sinner und Iga Świątek keinen Respekt mehr zollen sollte.

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Bier zwei, Wurst drei Euro. Ein Sonntag Nachmittag in der Kreisliga B.

Eine Reportage von Fred Kowasch

Als ich die kleine Durchgangsstrasse am Bach entlang gehe, höre ich sie schon: Schreie, die nach einem Fußballspiel klingen. Noch schnell die schräge Auffahrt mit ihren bunten Herbstblättern empor, dann empfängt mich eine weiss-rote Baustellenbegrenzung. Wird hier auch am Sonntag gearbeitet? Die Plastikteile führen mich zu einem Stahltisch mit Stahlkassette. "Vier Euro? Ein Geschenk!" Eine Eintrittskarte gibt es hier nicht. "Wie stehts?" "Null zu Null". Zehn Minuten spielen sie hier in Solingens Kreisliga B schon. Der Achte gegen den Fünften. Zum Glück habe ich wohl nichts verpasst. 

Ein Hit aus den 80ern

Die rote Laufbahn (ja, hier gibt es sie noch) ist schnell überquert. Erwartungsfroh stehe ich am Spielfeldrand und sehe ein wirklich rasantes und technisch anspruchvolles Match. Bei dem zunächst die Torchanchen fehlen. Kurz vor dem Pausenpfiff bekommt Union Solingen, die wirklich erste gute Gelegenheit. Folgerichtig steht es 1:0. "Völlig losgelöst ...." schallt es aus den Lautsprechern. Major Tom. Ein Hit aus den 80ern. Danach kommt - erstmal Nix. Kein Spielstand. Kein Torschütze. Wenig später pfeifft der Schiedsrichter zur Pause. Weil mir langweilig ist, schlendere ich ein paar weissen Baucontainern entgegen. Was wäre ein Fußballerlebnis am Sonntag ohne Bier und Bratwurst?
union solingen heimspiel 2024

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Paris 2024: Das Leichtathletik-Blog. Teil 2

10.08. 21:32
Um 21:18 Uhr erklang der letzten Startschuss im Stade de France bei den Olympischen Leichtathletikwettbewerben. Selten so eine spektakuläre Veranstaltung gesehen. Noch nie gab es ein Ereignis, bei dem selbst am Vormittag - bei den Vorkämpfen, Hoffnungs und Zwischenläufen - die Bude derart voll war. Noch nie haben Zehnkampfer - zum Beispiel beim Stabhochsprung - mehr Zuspruch erfahren. Und dass bei diesen Preisen.

Auch die TV-Quoten waren herausragend. Völlig unverständlich da, ein 100-m-Finale der Frauen nicht live zu zeigen, weil parallel ein drittklassiges Fußballspiel läuft. Egal. Streaming ist mittlerweile selbstverständlich geworden. Bald nicht nur bei den 20jährigen.

Bleiben - wie immer - Fragen. Wie manche Leistungen - gerade über die 400-Meter-Distanzen der Frauen - so möglich sind. Oder, warum man mit Corona unbedingt Hochleistungssport machen muss. Trotz toller Bilder und Medaillen - Nichts kann die Gesundheit ersetzen.

10.08. 21:08
Etwas riskieren, auch wenn Du 'scheiterst'. Diese Einstellung geht den Menschen in Deutschland meist ab. Hier ist der Ziel 'Festanstellung'. Vorsoge treffen. So wird dass nix. Im Hochsprung gab es - zum ersten Mal bei Olympia überhaupt - ein Stechen. Und dies gewann der Neuseeländer Hamish Kerr, der US-Amerikaner Shelby McEwven hatte es zumindest versucht. Respekt. So muss Leistungssport sein.

10.08. 19:24
Nierenstein, Nierenkolik. Im Vorfeld des Finales zweimal Blut gespuckt. Alter, Du gehörst ins Krankenhaus!

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Saubere Leistung - Ein Kommentar zur Tour de France 2024

von Ralf Meutgens

22.07.2024
Die gerade zu Ende gegangene Tour de France führt wie seither zu Diskussionen und Spekulationen. Bislang lag zwischen Gerücht und Wahrheit der Faktor Zeit. Vermutlich werden wir die Sieger von heute irgendwann in einem anderen Licht betrachten. Wie fast immer in der Geschichte. Fest steht, dass die von einigen Radprofis gezeigten Leistungen allein physiologisch schwer nachvollziehbar sind. Die Veröffentlichung von regelmäßig erhobenen Leistungskenndaten meiden jedoch alle wie der Teufel das Weihwasser.

Früher hieß es, der Kalorienbedarf eines Radprofis sei zu hoch, um über normale Ernährung abgedeckt werden zu können. Möglich, dass man damit Infusionen erklären wollte. Heute heißt es, das war alles falsch. Das neue Wunder ist die Hausmannskost. Auch das Inhalieren von Kohlenmonoxid wird diesmal als Erklärung bemüht. In zu hoher Konzentration führt dieses Atemgift zum Tode. Wie vermutlich viele Dopingmittel vorher auch. Dabei ist Hypoxietraining nichts Neues. Schwimmer zum Beispiel können es leicht praktizieren, indem sie statt jeden dritten Armzug nur jeden fünften zur Einatmung nutzen. Dadurch soll der Körper angeregt werden, physiologisch für die Bildung von mehr körpereigenen Kapazitäten zur Sauerstoffversorgung zu sorgen. Das Einatmen von Kohlenmonoxid ist wie die Einnahme von Epo statt aufwändigere Höhentrainingslager zu absolvieren.

Offenbar hat sich an dem zwanghaften Wahn, alles zu nehmen oder zu machen, von dem man sich eine Leistungssteigerung erhofft, nichts geändert. Völlig egal, ob die Präparate gegen Herzbeschwerden, Diabetes, Asthma, Haarausfall, Impotenz, Fettleibigkeit oder andere Gebrechen entwickelt wurden. Die Älteren werden sich an das staatlich finanzierte Aufblasen von Teilen des Darmtraktes im Schwimmsport erinnern. An all diesen Auswüchsen werden auch Verbote nichts ändern. Es wird immer Medikamente geben, die zum Einsatz kommen, obwohl sie noch nicht zugelassen sind. Es werden immer illegal hergestellte Substanzen wie Designer-Steroide oder andere missbraucht. Viel zu oft sind die Dopingfahnder nahezu machtlos. Wie auch bis heute beim Eigenblutdoping.

Apropos Verbote: Erst dauert es Jahre, bis man sich für Verbote entscheiden kann. Dann wird, wie aktuell, das Schmerzmittel Tramadol, dem man euphorisierende Wirkung zuschreibt, verboten. Das wirkgleiche Tilidinaber bleibt erlaubt. Auch das gab es bereits in der Vergangenheit, als das Anti-Depressivum Amineptin, nicht aber das wirkgleiche Prozak verboten war. Alles wiederholt sich in unschöner Regelmäßigkeit. Der Begeisterung aber schadet das nicht.

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VoD: Jan Ulrich - Der Gejagte (Amazon Prime Doku, 4 Teile)

Wer von diesem Doku-Vierteiler erwartet, dass hier die letzten Verästelungen des organisierten Betruges im einst so stolzen 'Team Telekom' aufgezeigt werden, wird enttäuscht sein. Ja, 'Jan Ullrich - Der Gejagte' ist auch ein Film um den es um Doping geht. Wie verbreitet es im Rennen der Tour de France war (und ist), welche Rolle Ärzte, Betreuer und Sponsoren spielten. Insbesondere der deutsche Telekommunikationsriese kommt im Film nicht wirklich gut weg.

Was aber dieses Werk wirklich spannend macht, sind die Geschichten aus dem Feld. Jens Heppner, Danilo Hondo und Jan Ullrich reden sehr offen. Vor allem was 1997 an den legendären Etappen wirklich passierte, als Jan Ullrich ins Gelbe Trikot fuhr, schließlich als erste Deutscher das legendärste Radrennen der Welt gewann. Denn, um zu verstehen wie sie handeln, muss man verstehen wie sie ticken. Dass Leistungssport mit Sucht zu tun hat. Der Sucht, dem Körper ständig diesen Überkick an Adrenalin zu geben.

Dieses Glückshormon, das Leben für Momente, Stunden, gar Tage so leicht machen .... und auf dessen Entzug der Absturz kommen kann. Der von Jan Ullrich war heftig. Kostete ihn fast sein Leben. Schonungslos spricht er in Teil 4 der Serie davon. Es ist der härteste (und beste) Part dieses wirklich gelungenen Einblickes in den Hochleistungssport.

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VoD: Hansis Reisen zu den Pressekonferenzen (140 min, Amazon Prime)

"Laber mich nicht voll, ich sags Dir." Die Stimmung scheint nicht unbedingt blendend, bei der Fußball-WM in Katar. Da schleicht ein Spieler - verspätet - zur Mannschaftsbesprechung. Und der Bundestrainer ist außer sich. In der Kabine fällt ein blauer ein Behälter um. Ein paar Herren planschen im Pool. Eine Wade wird massiert. Dutzende Male bereits in anderen 'Inside'-Sportdokus gesehen - braucht eigentlich kein Mensch.

Auch diese Doku (4 Teile a 30 bis 40 Minuten) ist - wie ähnliche Werke zum Thema Fußball - deutlich zu lang geraten. Stellenweise sogar redundant. Das Theater um die unsägliche 'One Love'-Binde, überforderte Innenverteidiger (die bei einer WM eigentlich nichts zu suchen haben) , ein Bundestrainer der jedesmal auf Neue 'einen Hals kriegt' wenn er hunderte Kilometer zur FIFA-Pressekonferenz fahren muss. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Wer allerdings die Lust am Untergang liebt, dem sei diese Doku als bizarre Sportgeschichte empfohlen.

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Travel: Budapest, mon amour (Fotostrecke)

Die Fischerbastei, gegenüber das Parlament, unten fliesst mayestätisch die Donau. Darüber die schweren Eisenbrücken, die die Stadtteile Buda und Pest miteinander verbinden. Ungarns Hauptstadt war schon immer ein Sehnsuchtsort. In der 80ern für viele DDR-Tramper, die sich - bei ihrem Trip Richtung Bulgarien - zum Übernachten auf der Magareteninsel trafen. Heute für Leute, die mal ganz entspannt ein verlängertes Wochenende in einer sehr gelassenen europäischen Metropole verbringen wollen. Budapest, mon amour. Noch schnell hin, bevor die Touristenmeute anrollt ....pudels kernAuf der Suche nach des Pudels Kern ....
innenhofDer 'typische' ungarische Innenhof
donaublickDonaublick

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VoD-Tipp: 'The Queen's Gambit (7-teilige Serie, 2020, zu sehen auf netflix)

32 Figuren, 64 Spielfelder, unzählige Möglichkeiten ein Match zu gestalten. Wer einmal Schach gespielt hat, weiss: es ist zittern, bangen, stundenlange Konzentration. Cool wirken, obwohl der Blutdruck am Limit ist. Dieses unendliches Glücksgefühl danach. Oder: eine unendliche Leere. Wohl selten hat sich diese Faszination, dieses Wechselspiel zwischen Genie und Wahnsinn, besser gezeigt als in dieser Netflix-Serie. Wer dieses Spiel liebt, MUSS diesen Film sehen. Wer nicht, wird die Liebe zu diesem einzigartigen Sport dadurch vielleicht entdecken.

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Meine Lieblingsradstrecke: Entlang der Wupper nach Schloss Burg

von Fred Kowasch

Eine der schönsten Mountainbikestrecken im erweiterten Rheinland. Vor allem: noch kaum bekannt. Los gehts von Düsseldorf (Unterbacher See), Hilden (Stadtwald), Solingen (Ohligser Heide) immer nach Süden links der A3 entlang. Auf dem Weg liegt ein verwunschenes Wasserschloss, eine der schönsten Kirchen hier in der Gegend und jede Menge Pferdekoppeln. Der beste Einstieg 'in die Wupper' ist direkt am 'Gut Nesselwang' bei Haasenmühle. Ein paar Kilometer geht es flussaufwärts auf der rechten Seite (erst auf Asphalt- dann auf Waldwegen) entlang bis zu Haus Fähr. Wer es sich zutraut, kann gern mal den bis zu 19prozentigen Aufstieg nach Grünscheid versuchen. Es wird - garantiert - unvergesslich. 
ruedenFoto: Altes Haus in Unterrüden. Unweit zum Aufstieg bei Haus Fähr.

Man kann die Anstrengung aber auch lassen und am linken Wupperufer flussaufwärts weiterfahren. Auf der durchaus welligen Strecke geht es über Rüden, den Wupperhof und Balkhausen entspannt nach Glüder. Hier (und beim Wupperhof) wird der legendären Kurs der Radweltmeisterschaft von 1954 gequert. Die Profis mussten damals 32 mal Anstiege von insgesamt 5000 Höhenmetern bewältigen. Von 71 gestarteten Berufsradfahrern kamen bei Dauerregen und Kälte nach 240 Kilometer nur 22 von ihnen ins Ziel.

Anyway. Bei Glüder hinter dem Campingparkplatz kann man den Weg über die neugebaute Brücke Strohn (am Tierheim) nehmen. Oder weiterhin links der Wupper bleiben. Hier nicht ganz so auf dem schmalen Weg bergauf rasen, beim Weg abwärts ruhig auch mal kurz absteigen. Da hier auch schon Leute in Richtung Wupper abgestürzt sind. Nach ein paar Kilometern dann taucht 'Schloss Burg' auf. Die einen nehmen hier die Seilbahn, andere bewältigen die 100 Höhenmeter mit dem Rad. Besonders im Sommer ist hier ein herrlichen Sonnenuntergang zu erleben. Wem es immer noch nicht reicht, kann gern noch zur 'Müngstener Brücke' fahren. Die Schienenverbindung zwischen Solingen und Remscheid ist mit 102 Metern die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands.

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Sport-Hintergrund: Krank nach der Corona-Impfung (16 min, 2023, SWR)

Platt sein nach der Corona-Impfung. Stechen im Herz, selbst ein wenig Sport geht in den ersten zwei Wochen danach so gut wie nicht. Der Arzt, der abwiegelt. Über all dass haben wir hier bei interpool.tv berichtet. Andere Medien? Bis auf den mdr lange Zeit Fehlanzeige. Nun nimmt sich ein SWR-Hintergrundbericht diesem Thema an. Im Mittelpunkt steht die deutsche Spitzenleichtathletik Alina Reh, die über ihre eigene Herzmuskelerkrankung nach einer Corona-Impfung, erstmals spricht.

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"Am Besten, Du machst ab Sonntag Dein Handy aus!" - Was Whistleblower erleben

von Fred Kowasch

"Am Besten Du machst ab Sonntag Dein Handy aus. Für ein paar Tage!"  Eine besseren Tipp konnte ich dem Whistleblower im Februar 2009 nicht geben. Denn ich war im überfordert. Wer bereitet einen in der Journalistenschule schon auf den Umgang mit Whistleblowern vor?! Wer weiss, ob die Story wirklich 'steil' geht? Ob sie nicht unkommentiert vor sich hin rottet ....

Diese Story allerdings ging steil. Sehr steil sogar. ARD-Sportschau, ZDF-Heute-Nachrichten, WDR-'Sport inside'. Und, und, und. Irgendwann bist Du als Filmemacher (und Produzent) dann schlicht auch überfordert. Wer kann sich dann noch um seinen Informanten kümmern?! Den, der so einen öffentlichen Aufschrei noch nie erlebt hat. Der, der in seinem Kämmerchen vor dem ausgeschalteten Handy sitzt, während im Mail-Acount eine Nachricht nach der anderen eingeht.

Solche Tage bedeuten Stress. Jeder will etwas von Dir. Da muß auf die Presseerklärung des Sportverbandes geantwortet werden. Der Redakteur drängelt. Vorwürfe gegen unseren Informanten stehen im Raum. Wie kontert man die am Besten, wenn nebenbei noch ein weiterer Film zu machen ist? Wie ist es mit einem Anwalt? Wer stellt ihn? Wer muss ihn bezahlen?

TV-Sender nehmen solche Enthüllungen ganz gerne mit. Investigative Geschichten führen zu Anerkennung unter den Kollegen, am Ende winkt vielleicht sogar ein Fernsehpreis. Nur: um einen Anwalt - der ihn rechtlich berät - muss sich der Whistleblower selbst kümmern. Ihn aus der eigenen Tasche bezahlen. Irgendwie geht dass nicht. Es Ist auch nicht zu akzeptieren, dass - nur weil der Whistleblower aufgrund massiven rechtlichen Druckes seine Aussage später ein wenig modifiziert - er (und seine Geschichte) plötzlich regelrecht in Ungnade fallen. Die Redaktion sich einer Folgestory verweigert. Obwohl der Fall bei Staatsanwaltschaft und dem Landeskriminalamt weite Kreise zieht. Sie dort den Wert der Insiderinformationen zu schätzen wissen. Andere Medien weiterhin über den Fall berichten.

Der richtige Umgang mit Whistleblowern. Er steht in keinem Lehrbuch. Denn jeder Fall ist anders. Jedes Motiv, sich zu offenbaren und an die Medien zu wenden, liegt eine andere persönliche Geschichte zu Grunde. Die zu erfahren, den persönlichen Hintergrund exakt zu verifizieren, ist schwierig. Braucht Einfühlungsvermögen, erfordert Zeit. Die Frage nach seinem Motiv 'auszupacken' - als Filmemacher habe ich sie an den Whistleblower wieder und wieder gestellt.

Ein Rest-Risiko bleibt immer. Für den, der die Geschichte macht. Viel mehr noch für den, der sie erzählt. Der manchmal gar nicht ahnt, was für einen medialen Aufschrei ein Einzelner auslösen kann. Und dass die öffentliche Tortur erst dann so richtig losgeht. (Text März 2019)

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