Dokumentarfilm: Rooney (104 min, 2022, Amazon Prime)
Gute, kurzweilige Doku, die man gepflegt wegkucken kann. Und die einem der eigenwilligsten Fußballer der letzten Jahre ein schönes Denkmal setzt. Verfügbar auf Amazon Prime. WENN, DANN BITTE UNBEDINGT IM ENGLISCHEN ORIGINAL SEHEN!
'Sport Inside': Polizeikosten - Unterstützung für das Land Bremen (11 min, WDR)
Der Fall Djokovic - Regelauslegung mit langer Tradition
Diese - de facto - Medizinische Ausnahmegenehmigung hat in der Sportgeschichte eine gewisse Tradition. Und der - von vielen Kommentatoren - gerade moralisch geächtete Djokovic ist da bei Leibe kein Einzelfall. Er reiht sich ein in eine Riege von bekannten Sportstars, die ebenso wie er, Hintertüren im Regelwerk ausgenutzt haben.
Vor gut vier Jahren haben wir für die investigative WDR-Sendung 'Sport inside' dazu einen Film gemacht. Hintergrund der gerade jetzt wieder aktuell ist.
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Sport inside: Medizinische Ausnahmegenehmigungen (Reblog)
TUE's - Die Ausnahme als Regel - Sport inside - 11.12.2016 - 22:05 Uhr - WDR
Mit der Veröffentlichung von TUE’s - durch Hacker von 'Fancy Bears' im Internet - ist die Praxis der medizinischen Ausnahmegenehmigungen für Spitzensportler in die Kritik geraten. Im Fokus: Olympiasieger im Tennis und im Turnen, Weltmeister in der Leichtathletik, Tour de France-Gewinner. Die veröffentlichten Dokumente zeigen: TUE’s werden inflationär ausgestellt, intransparent gehandhabt und gelten als medizinisch fragwürdig. Mit ihnen verbindet sich auch - zumindest im Profiradsport - eine jahrzehntelange Dopinggeschichte.
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Auf leisen Sohlen kommt er daher. Dieser mutmaßlich russische Bär, hinter dem sich Hacker mit dem Namen ‚Fancy Bears’ verbergen.
Vor Monaten schon hatten sie eine Datenbank der Weltantidopingagentur WADA geknackt. Und die medizinische Ausnahmegenehmigungen von Weltstars ins Netz gestellt, über Hundert. Details, die für Unruhe sorgen. Dokumente, die zeigen: welcher Weltstar - ganz legal - wie oft und wie viel von einem Medikament nimmt, dass eigentlich auf der Dopingliste steht.
Perikles Simon (Anti-Dopingforscher, Mainz)
„Es ist wirklich nicht gut, dass diese Daten gehackt wurden, aber man hätte es sich eigentlich denken können, dass diese TUE-Geschichte sehr kritisch ist, denn Athleten sehen sie selber als sehr kritisch an. Sie sagen, dass das ihrer Meinung nach ein Einfallstor für Doping ist und da muss man eigentlich sowieso reagieren. Und jetzt wird es vielleicht gemacht.“
TUEs - die Abkürzung für ‚Therapeutic use Exemption‘. Medizinische Ausnahmegenehmigungen, die ein Arzt ausstellen muß. Sie erlauben es Leistungssportlern zum Beispiel Ritalin, Asthmasprays oder Cortisonpräparate einzunehmen. Eine umstrittene Praxis, die inflationär angewendet wird. Von 2013 bis 2015 hat sich die Anzahl der TUEs im Weltsport mehr als verdoppelt.
Der Fall Serena Williams. Ihre jetzt bekannt gewordenen TUEs zeigen: die Olympia- siegerin durfte mehrfach Cortison einnehmen. Auch zwischen den Grand-Slam Siegen von Paris und Wimbildon im Juni und Juli 2015. Im Gegensatz zu anderen findet sich auf der TUE bei ihr kein Hinweis auf eine Erkrankung. Sie selbst sagt dazu nichts.
Ortsderby: Lok gegen Chemie (legendäre Aufnahmen von 2007)
'Untold: Breaking Point' - The Mardy Fish Story (Dokumentarfilm, 76 min, 2021)
„Drei …, Zwei …, Eins …" - Mein Auftritt bei der WM der 'Profi-Blobber'
von niels.diving
Ich selbst bin leidenschaftlicher Klippen- und Showspringer und daher selbstverständlich seit Jahren fasziniert von den spektakulären Stunts der Extremblobber. Als vor einigen Monaten endlich bekanntgegeben wurde, dass das Event - nach der Coronapause - in diesem Jahr wieder stattfinden wird, war mir klar, dass ich unbedingt auch teilnehmen möchte. Zwei Freunde - die bereit waren mich in die Luft zu schießen - waren schnell gefunden und so bewarben wir uns offiziell für den Wettkampf. Recht zügig erhielten wir, sowie auch die anderen vier Teams aus unserem Showspringverein „Cologne Bombs“ eine Zusage.
Pünktlich zum Beginn der Sommerferien fuhren wir in einer großen Gruppe nach Österreich. Angekommen in der ‚Area 47‘ bestaunten wir erst einmal die modernen und frisch renovierten Zimmer, die uns für das Wochenende gratis zur Verfügung gestellt wurden. Auch Speisen und Getränke sollten uns für die nächsten Tage nichts kosten. Wir tauschten also unsere körperliche Unversehrtheit gegen Kost und Logis ein. Ein komisches Gefühl.
@niels.diving Paradies😍 Wohin geht es für euch👇😎 -NICHT NACHMACHEN! Alle Aktionen im Video wurden von Profis ausgeführt- ##cliffjumping ##fürdich ##flip ##fyp
♬ Somebody To Love - Basstrologe
Im Wortlaut: "Fritz Keller tritt als DFB-Präsident zurück"
"Wie angekündigt, stelle ich mein Amt als Präsident für einen tiefgreifenden und notwendigen Neuanfang im Sinne des Deutschen Fußball-Bundes zur Verfügung. Ich übernehme damit persönlich Verantwortung für meine Entgleisung in der Präsidiumssitzung vom 23. April 2021, die trauriger Tiefpunkt der desolaten Führungssituation des DFB bleiben soll.
Ich bin Ende September 2019 vom Bundestag des DFB einstimmig zu seinem Präsidenten gewählt worden. Mein Programm basierte auf Vertrauen, Transparenz, Aufklärung sowie der Durchsetzung einer kollektiven Führung im Team. Ziel war es, das "Ein-Mann-Show"-Management im DFB zu beenden und die Einheit des Fußballsports mit Profis, Amateuren und Jugend wiederherzustellen.
Der DFB muss sich verändern. Er muss seine Glaubwürdigkeit, das Vertrauen in seine Integrität und Leistungsstärke zurückgewinnen. Doch ob es bei der Durchführung einer Generalinventur war, bei Professionalisierung und Modernisierung von Strukturen einschließlich einer schnellstmöglichen Ausgliederung des gewerblichen Geschäftsbetriebes des DFB: In jeder Phase der Umsetzung dieser Grundsätze stieß ich innerhalb des DFB auf Widerstände und Mauern.
Als Präsident bin ich angetreten, weil der DFB bereits im Herbst 2019 ein Sanierungsfall war mit unzähligen ungelösten Themen und "Baustellen". Der DFB litt unter den Spätfolgen des Sommermärchens mit Strafverfahren und einem Ansehensverlust, die die Einheit des Fußballsports mit Profis und Amateuren gefährden. Der DFB-Führungsstil hatte in wenigen Jahren vier Präsidenten verschlissen, in meiner Amtszeit kamen schwerwiegende Auswirkungen der Corona-Krise auf den Fußballsport hinzu - am heftigsten betroffen waren und sind die tausenden Vereine mit den aktiven Spieler*innen und Jugendlichen.
Es ist es mir in dieser Situation nicht gelungen, innerhalb der Gremien des DFB eine vertrauensvolle, verlässliche und kollegiale Zusammenarbeit zu erreichen. Nach der zweiten Steuerrazzia, für deren Ursprünge ich jeweils keinerlei Verantwortung trage, musste ich feststellen, dass es viel zu häufig um eigene Befindlichkeiten, interne Machtkämpfe, um die Sicherung von Vorteilen sowie um das "Arbeiten" am eigenen Bild in der Öffentlichkeit ging.
Die Durchsetzung meines Programms und meines Auftrages durch den DFB-Bundestag wurde mir an vielen Stellen immer wieder schwer- bis unmöglich gemacht. Die Durchsetzung von Transparenz etwa musste ich mir als Präsident rechtlich erkämpfen wie auch das Recht auf Information und Auskunftserteilung, obwohl es um Belange des DFB, um ideell wie finanziell wichtige Angelegenheiten ging.
Erst nachdem ich unabhängige Kontrollinstanzen einbezog, um Rechtssicherheit herzustellen, ließen sich gegen mich erhobene Vorwürfe vollumfänglich aus dem Weg räumen. Leider gerieten dadurch die Kontrollinstanzen teils selbst unter Druck: Sie wurden mit außergerichtlichen Schadensersatzansprüchen bedroht, Befangenheitsanträge erhoben Zweifel an ihrer Unabhängigkeit.
Mit ordnungsgemäßer Verbandsführung hatte und hat das alles nichts zu tun - insbesondere bezüglich des Abschlusses und der Durchführung eines unschlüssigen Vertrages mit einer Kommunikationsagentur.
Ich kann mich diesbezüglich nur den unmissverständlichen, klaren Worten und dokumentierten Feststellungen unserer hochrangig besetzten Gremien des Prüfungsausschusses und der Ethikkommission anschließen.
Mein Fehlverhalten erfolgte in einem für den DFB beschämenden Umfeld, mein Rücktritt wird die Probleme innerhalb des DFB und des Fußballsports allerdings nicht lösen. Ich bin dankbar dafür, dass ich im Sportgericht des DFB ein unabhängiges, vertraulich arbeitendes Gremium gefunden habe, in dem diese Umstände im Zusammenhang dargestellt und nachgeprüft wurden. Von solchen Gremien, die vertraulich arbeiten können, braucht der DFB mehr.
Dass in den vergangenen Tagen eine breite Diskussion über notwendige Veränderungen im DFB angestoßen worden ist, macht mir jetzt Hoffnung. Ich habe deshalb auch darauf bestanden, dass Veränderungen ein wichtiger, notwendiger Teil der kurzfristigen Agenda des DFB werden und bleiben. Dabei geht es um:
- eine personelle Erneuerung der Spitze des DFB, ohne die ein glaubwürdiger Neuanfang nicht möglich ist; der DFB muss seine Unabhängigkeit gegenüber Personen, die als Beschuldigte in unterschiedlichen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen geführt werden, bewahren - die Unschuldsvermutung der Betroffenen wäre dadurch nicht berührt;
- eine komplette Professionalisierung in der Führungsspitze und schnelle Einführung völlig neuer Strukturen, damit der DFB für die Amateure und den gesamten Jugendbereich und die Erfüllung der gesellschaftlichen Aufträge des Fußballsports Geld verdienen kann;
- die Aufklärung aller möglichen Unregelmäßigkeiten und Verfehlungen im DFB durch externe, unbelastete, öffentlich anerkannte Spezialisten;
- endlich Rückendeckung und Unterstützung für die engagierten und kompetenten Mitarbeiter*innen innerhalb des DFB und die Stärkung eines auf Vertrauen und Zuverlässigkeit aufbauenden Führungsstils, insbesondere unter Einbeziehung von Diversitätsgedanken;
- die dringende Unterstützung der Corona-geschädigten Amateur- und Jugendarbeit durch den DFB sowie durch die gesamte Fußballfamilie in Deutschland. Der DFB muss sich mit voller Kraft, aller Energie und allen ideellen und finanziellen Möglichkeiten für den Amateur- und Jugendbereich einsetzen, um seiner wichtigsten gesellschaftlichen Aufgabe nachzukommen.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir Vertrauen entgegengebracht und mich unterstützt haben, aus dem Amateurlager wie auch aus dem Profilager und auch allen anderen Interessengruppen.
Die Mitarbeiter*innen des DFB arbeiten mit großer Leidenschaft, mit großem Engagement und großer Sachkompetenz für den Fußballsport. Es hat mich tief berührt und erschüttert, dass sie in den Konflikt der Führungsspitze hineingezogen und teilweise sogar instrumentalisiert worden sind. Mit meinen Werten als Unternehmer ist das gänzlich unvereinbar. An der Basis des DFB haben sich deshalb zuletzt Unsicherheit, sogar Sorgen breitgemacht, was einem Desaster für eine Verbandsführung gleichkommt, zu der auch ich 18 Monate gezählt habe. Es ist mir ein großes Anliegen, den Mitarbeiter*innen herzlich zu danken und ihnen für ihre persönliche und berufliche Zukunft das Allerbeste zu wünschen, insbesondere ein sicheres, auf Respekt und Teamgeist beruhendes berufliches Umfeld!
Es war mir eine Ehre, dem Fußball nach besten Kräften zu dienen."
Quelle: https://www.dfb.de/news/detail/fritz-keller-tritt-als-dfb-praesident-zurueck-227509/
Australien Open 2021: Novak Djokovic - Alexander Zverev 6:7 (6:8), 6:2, 6:4, 7:6 (8:6)
Es war das erwartet spannende Spiel. Der erste Satz - nix für schwache Nerven. Nach frühen Break fand Djokovic dann doch noch ins Spiel zurück, verlor den Tie-Break dann allerdings mit 6:8. Zverev wirkte sehr konzentriert, lässig fast, ganz bei sich. Im zweiten Satz dann erneut ein frühes Break. Diesmal für Djokovic. Der den Satz zügig mit 6:2 gewann. Im dritten der Deutsche zunächst mit Break vor. Djokovic zeigt Nerven, zertrümmert beim Stand von 1:3 seinen Schläger. 1:4. Kurz danach holt er ein Break. Dann noch eins. Und den Satz. Auch im vierten Durchgang liegt Zverev mit 3:0 vorn, agiert in dieser Phase zu zögerlich. Der Serbe kommt erneut ran. Es geht hin und her. Ein Krimi. Schliesslich gewinnt er den Tie-Break mit einem As. Und das Match. Heute wäre für Zverev mehr drin gewesen. Wenn er in entscheidenden Phasen konsequenter und agressiver gespielt hätte. Dies machte den Unterschied aus.
'Heisse Luft' - Die Bundestagsanfrage 19/25993 zu Querdenken/Hooligans/HogeSa
Unwissenheit, Unfähigkeit oder bewusstes, taktisches Verschweigen? Wer sich einmal die Mühe macht, die 40 Antworten der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der 'Grünen' im Bundestag zum Thema 'Gefahr durch rechtsextreme und verschwörungsideologische Instrumentalisierung der Anti-Corona-Politk Demonstrationen' zu lesen, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Wissensstand, der darin - beispielsweise zur Teilnahme von Hooligans an der Kundgebung/Demonstration von Querdenken am 07.11.2020 in Leipzig geschildert wird - war schon wenige Tage später allgemein öffentlich bekannt.
Besonders eklatant ist das veröffentlichte (Nicht)wissen in Bezug auf eine Kundgebung von Querdenken am 06. Dezember 2020 in Düsseldorf. Wer vor Ort war, konnte durchaus sehen. Und auch zählen. Insgesamt nahmen mehrere Hundert Hooligans/Rechtsextreme aus dem Umfeld der 'Hooligans gegen Salafisten (HogeSa) an der Veranstaltung teil. Mehr Hintergrunddetails gibt es in dem folgenden Bericht.
Quelle: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/259/1925993.pdf
Im Gespräch: Hans-Jörg Leitzke (Fussballlegende zum 60.)
#dus0612 - Mobilisierung 'Unterm Radar'. HogeSa zu Gast bei 'Querdenken'
06.12.2020, 21:54 Uhr (update 07.12. 20:53 Uhr)
Die Mobilisierung war wochenlang geplant. Und sie verlief weitgehend konspirativ. Faktisch unter dem 'Radar' der Sicherheitsbehörden. Gut 500 Hooligans, Rocker und Rechtsradikale kamen an diesem 2. Advendssonntag zu einer Kundgebung von 'Querdenken' in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt. Intern aufgerufen hatten die 'Hooligans gegen Salafisten' (HogeSa). Eine Gruppe, die bundesweit bekannt wurde durch eine Demonstration am 26. Oktober 2014. Als in Köln bis zu 5.000 demonstrierten, vor dem Hauptbahnhof publikumswirksam ein Polizeibulli 'fiel'.
Einige - vermeintliche - Kenner der 'Szene' hielten sie politisch für längst 'tot'. Dass die Szene nach wie vor mobilisierungs- und kampagnenfährig ist, zeigte dieser Sonntag zu Düsseldorf. Hooligans aus Düsseldorf, Offenbach, Frankfurt (Main), Nürnberg, Magdeburg und Leipzig. Dazu Teilnehmer aus Essen, Dortmund, Mönchengladbach und Duisburg waren vor Ort. Und zum Schluss kam die 'HogeSa'. 130 von ihnen hatten sich am Nordpark getroffen, um dann - weitgehend ungehindert - zur Kundgebung in den Rheinpark zu laufen. Im Gepäck drei Pappkarton mit schwarz-weissen 'Widerstand'-Schals. Vor Ort verteilt auch von dem einstigen Frontmann der Hooliganband 'Kategorie C', Hannes Ostendorf.
Dann erfolgten auch noch einige vorläufige Festnahmen. Eine, als ein Transparent von HogeSa vor der Bühne aufgebaut werden sollte. Die Veranstalter von 'Querdenken' die Polizei um Hilfe riefen. Weil sie die Hools in ihren schwazer Kleidung für Mitglieder der 'Antifa' hielten. Wie sie im Nachhinein erklärten. Die Organisatoren von HogeSa werten diesen Auftritt am 06. Dezember 2020 intern als Erfolg. Auch wenn sie ihr eigentliches Ziel - mit Hunderten Sympatisanten öffentlichkeitswirksam durch Düsseldorf zu laufen - nicht erreicht hatten.
Rund 500 Hooligans, Rocker und Rechtsextreme beiteiligten sich am 06. Dezember 2020 an einer Kundgebung in Düsseldorf.
Fotos: Fred Kowasch, All Rights Reserved
Anmerkung: interpool.tv arbeitet derzeit an einem zweiten Teil der Dokumentation 'Inside HogeSa'. Der Film soll im Verlauf des nächsten Jahres erscheinen. In ihm werden sich Bilder und Interviews - die wir heute am Rand der Veranstaltung geführt haben - wiederfinden.
Regionalliga: Das Letzte Spiel vor dem Lockdown (Chemie Leipzig - Chemnitzer FC 2:0)
Good Guy, Bad Guy - Wie mündig sind Athleten wirklich?
05.08.2020
Wenn Max Hartung etwas zu sagen hat, ist ihm die Öffentlichkeit gewiss. Max Hartung ist Säbelfechter und Vorsitzender der Athletenkommission im DOSB. Meist sagt er kluge Dinge, kritisiert hin und wieder mal das IOC. Die mediale Aufmerksamkeit, dass Wohlwollen des Sportjournalismus ist ihm in der Regel sicher. Gern wird - im Zusammenhang mit ihm - der mündige Athlet hervorgehoben. Ein Leistungssportler, der sich auch für andere Dinge neben seinem Training interessiert. Der Stellung bezieht, zu den politischen Themen der Zeit.
Nun gibt es einen anderen Athleten, der öffentlich Haltung zeigt. Joshiko Saibou heisst er, ist Nationalspieler und war bis gestern Basketballer in Bonn. War, denn sein Arbeitgeber hat ihm gekündigt. Weil er am vergangenen Samstag an einer Demonstration gegen die Coronamassnahmen der Bundesregierung in Berlin teilgenommen hat. Und dort mit seiner Freundin, der Top-Weitspringerin Alexandra Wester - wie Fotos in sozialen Netzwerken zeigen - ohne Maske unterwegs war. So die offizielle Begründung der 'Telekom Baskets Bonn'.
Nun ist das sicher nicht korrekt gewesen, im Zusammenhang mit den Auflagen für diese Demonstration ein Fehler. Es macht diesen Fehler auch nicht besser, wenn man auf Demonstrationen am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg verweist oder auf 'Black-Lives-Matter' Kundgebungen bei denen ebenfalls Mindesabstände nicht eingehalten, Masken teilweise nicht getragen wurden. Ob man Joshiko Saibou deshalb gleich kündigen musste, ohne mit ihm in diesem Zusammenhang zu reden, bezweifle ich.
Joshiko Saibou stand vor ein paar Monaten allerdings schon einmal im Blickpunkt der Sportöffentlichkeit. Als er - mit Instagrampost vom 3. Mai 2020 - einen Polizeieinsatz am Rande einer Demonstration gegen Corona-Kritiker kritisierte. Die Bilder von rabiat vorgehenden Berliner Beamten am 1. und 2. Mai 2020 wurden damals bundesweit diskutiert, sorgten für Unmut und Unverständnis in Teilen der Öffentlichkeit. Ein Leistungssportler, der Polizeigewalt kritisiert - was ist daran so verurteilenswert?
Warum dürfen Leistungssportler nicht auf einer genehmigten Demonstration mitlaufen? So krude die Inhalte in Teilen auch sein mögen. Warum steht der eine als engagierter Sportler da, während über einem anderen der Stab der veröffentlichten Meinung gebrochen wird? Wird hier mit zweierlei Mass gemessen?
Saibou kommentiere den Vorgang - via Instagram - am Dienstag so: "Ich bin Basketballer aber in erster Linie bin ich Mensch. Wenn ich eine polarisierende Meinung habe, ist Gegenwind verständlicherweise vorprogrammiert. Daraufhin jedoch meinen Job zu verlieren ist totalitär und ein Schlag ins Gesicht der Meinungsfreiheit."
Meine Lieblingsradstrecke: Über die 'Berge' der Holsteinischen Schweiz
Den Spruch werde ich nicht vergessen: „Heute zeigen wir Dir unsere Bergzeitfahrstrecke“. Gesagt und getan von Mitgliedern des Radsportteams Lübeck, die seinerzeit auch mit einem Anti-Doping-Konzept auf sich aufmerksam gemacht hatten. Ich war sehr gespannt, fuhren wir doch gerade an der Ostsee Richtung Neustadt entlang. Aber meine etwas abfällige Meinung über Berge in Schleswig-Holstein sollte sich eingangs des Naturparks Holsteinische Schweiz an diesem Tag doch gehörig ändern. Zumal sich auch reichlich Wind eingestellt hatte. Und dann wurde es spannend. Auf einer der kleinen, wenig befahrenen und in den letzten Jahren auch erneuerten Straßen ging es am Gut Sierhagen vorbei. „Kaffee und Kuchen gibt es hier auf dem Rückweg“ hieß die Parole vom ersten Mann vorne. Auf einmal hörte ich die Schaltungen klicken. Na, was soll denn jetzt groß passieren, ging es mir durch den Kopf. Auf einmal ging es geradeaus steil nach oben Richtung Plunkau. Das sollte auf der Fahrt über Vinzier, Griebel, Zarnekau, Sagau, Bergfeld zur höchsten Erhebung in Schleswig-Holstein dem Bungsberg noch etliche Male gehen. Übrigens gibt es hier, in bis zu 168 Meter Höhenlage, auch den nördlichsten Skilift in Deutschland. Unvergessen der Artikel in den Lübecker Nachrichten von vor einigen Jahren, der ein reges Skitreiben am Bungsberg und zeitgleich grüne Wiesen im Allgäu beschrieb. Aber wirklich: Die Bergzeitfahrstrecke hatte es in sich, besonders, weil der Wind von vorne kam. Seit dieser ersten Einführungsrunde durch die Holsteinische Schweiz , in der man auch Seeadler zu sehen bekommen kann, bin ich ein großer Fan dieser durch die Eiszeit geprägten Landschaft. Einige Radsportler konnte ich inzwischen auch mit dem Bungsbergbazillus infizieren. Übrigens hat sich auf dem Rückweg der Halt am Palmenhaus-Café auf Gut Sierhagen mehr als gelohnt, der Kuchen war echt lecker…
Foto: D. Niemann
Vod: Deutschland. (K)ein Sommermärchen. Die Tour de France 1997 (60 min, 2020, NDR)
VoD: Fußball um jeden Preis (Dokumentarfilm, 53 min, 2019, arte)
Breitensport: Leipzig oder Ratingen - Der nächste Triathlon kommt bestimmt
Auch wenn es der langjährige Triathlonfan noch nicht glauben kann: der nächste Ausdauerdreikampf (A3K) kommt bestimmt. Wie sollte es anders sein: wohl am 26. Juli in Leipzig. Die Organisatoren des ostdeutschen Kult-Wettkampfes am Kulkwitzer See haben ein abgestimmtes Konzept vorgelegt und mit dem Sonnenwenschwimmen jüngst auch erfolgreich die Generalprobe bestanden.
Die Starterliste ist längst geschlossen, jeweils 400 Teilnehmer sollen in Gruppen zu 25 Personen an den Schwimmstart gehen. Der wird dann - wie früher - wieder vom Ufer aus erfolgen. Ist eh schöner. Auf den handfesten Schlagabtausch, den praktischen Infight, kann man ruhig einmal verzichten. Die Strecke ist - obwohl flach - ansprechend genug. Denn Ende Juli ist in der Regel immer ordentlich heiss. Zuschauer sind diesmal nicht erlaubt. Auch sind in diesem Jahr keine Ummeldungen möglich, eine Warteliste gibt es nicht.
An einem neuen Konzept zu Coronazeiten bastelt man auch in Ratingen bei Düsseldorf Triathlon-Pläne in Zeiten der Ungewissheit. Der Wettkampf hat zwar noch keine so lange Tradition wie der in Leipzig, sich als Event durchaus etabliert. Vor allem die Radstrecke ist mit ihren Höhenmetern durchaus 'knackig'. Der Termin zum Saisonausklang könnte sich diesmal durchaus als Vorteil erweisen. So fern die Coronalage - und die Behörden - mitspielen.
Trotz Corona: Wenn die Freibäder wieder öffnen
Hat man das Ticket online bezahlt, sollte man es ausdrucken oder irgendwie auf dem Handy speichern. Und bitte: den Personalausweis nicht vergessen, bevor man ins Bad geht. Am Einlass dann noch den Mundschutz aufsetzen, Ticket scannen lassen und 'schon' ist man im Bad. In den offenen Freibädern ist gerade - auch bei bestem Wetter - viel Platz auf den Liegewiesen. Weil in der Regel nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern pro Tag oder Slot (hier wir häufig zwischen Vor- und Nachmittags unterschieden) möglich ist.
In den Schwimmbecken sind ein paar Bahnen gezogen. Auch hier gilt die Abstandsregel. Und: Schwimmen im Kreis. Dürfte für erfahrene Hallenbadnutzer allerdings nix Neues sein. Beim Überholen empfiehlt es sich, mal zu der anderen Seite zu atmen. Schwierig wird es erst danach. Manche Freibäder haben ihre Umkleidekabinen geschlossen. Muss man dann - ganz Old school - irgendwie mit einem großen Handtuch erledigen. Und ja, am Ausgang wird das Ticket erneut gescannt. Mit Mundschutz natürlich. Klingt alles etwas kompliziert. Aber immerhin ist so der Sommer nicht ganz verdorben.
'Operation Aderlass': Dem Journalismus einen Bärendienst (Reblog)
Es gibt in der Praxis schon mal Tage, an denen man als Journalist oder Filmemacher mit Polizeiermittlern in Kontakt gerät. Sei es, dass sie einen am Rande einer Demonstration ansprechen. Sei es in einer Recherche zu hintergründigen Themen in Politik, Sport oder Medien. In der Regel sind dann die Fronten klar. Allenfalls geht es dabei um ein kurzes Gespräch, eine oberflächliche Verifikation bestenfalls. Dass man mit seiner Recherche beim Thema nicht komplett falsch liegt.
Worum es überhaupt nicht geht, gehen kann, ist Ermittlern selbst recherchierte Informationen zu überlassen. Polizei und Staatsanwaltschaft sprichwörtlich 'zu füttern’. Damit sie sich irgendwann vielleicht einmal erkenntlich zeigen. Daraus noch eine weitere Story entstehen, produziert werden kann. Diese Art von 'Kick-Back'-Geschäften sind nicht umsonst ein absolutes 'No Go' im Investigativen Journalismus.
Ende Mai berichtete das Nachrichtenmagazin 'DER SPIEGEL' unter der Überschrift „Wenn’s läuft, dann läuft’s“ über einen ziemlich ungeheuerlichen Fall im Journalismus. Ein bekannter Investigativjournalist - der im Auftrag der ARD arbeitet - soll mit seiner Produktionsfirma darin verwickelt sein.
Es geht um die Weiterleitung von als vertraulich deklarierten Aussagen aus einem Gespräch mit einem Sportler. Einem bekannten österreichischen Profi aus dem Skilanglaufsport. Einer der 2014 positiv getestet wurde. Einem befreundeten Buchautor seine Version seiner Lebensgeschichte erzählte. Der daraus ein Buch machte. Und hier kommt die für die ARD arbeitende Potsdamer Produktionsfima in Spiel.
So kam es im September 2018 im Oberhofer Hotel "Thüringenschanze" in einem dortigen Seminarraum zu einem mehrtägigen Gespräch mit dem österreichischen Skilangläufer Johannes Dürr. Oberhof deshalb, weil sich Dürr im nahen Skitunnel dort auf die folgende Saison vorbereitete. Im Raum mit dabei - neben zahlreichen Kamerageräten - auch die Journalisten Hans-Joachim Seppelt und Wolfgang Bausch. Und spätestens hier wird es interessant. Und relevant.
Denn in einem Aktenvermerk österreichischer Ermittler, auf den der damals mit Dürr befreundete Romanautor Martin Prinz, als Nebenkläger im späteren Prozeß stiess, steht Unglaubliches. Prinz hat dies in dem Artikel - Die Rolle des Journalisten Hans-Joachim Seppelt im Fall Johannes Dürr - in der ‚Neuen Züricher Zeitung’ bereits am 31.03.2020 öffentlich gemacht.
Schwarze Wettkampf-Saison für die Breitensportler - Das Corona-Sport-Blog (2)
Eine Wettkampfsaison zum Vergessen. Bei den Jedermannrennen im Radsport sind für 2020 alle Veranstaltungen abgesagt. Als letzter sagten die Veranstalter den Münsterland-Giro ab. Geplant war das Rennen für den 3. Oktober. Auch im Triathlon: Absage reiht sich an Absage. Den legendären Ironman auf Hawaii soll es dann im nächsten Jahr dann gleich zweimal geben. Einmal im Februar und einmal auf dem traditionellen Platz Anfang Oktober. Was für ein Blödsinn.
Und auch in den beliebten Jedermannrennen ziehen immer mehr Veranstalter die finanzielle Notbremse. Weil bei ihnen die Vorbereitungskosten auflaufen. Sie keine Sicherheit haben, ob sie ihre Veranstaltung durchführen können. So erging es diese Woche dem Triathlon in Borken. Andere Veranstaltungen - wie in Hamburg und Ratingen - hoffen nun auf Anfang/Mitte September. Da ist es in der Regel immer noch ordentlich warm. Und die behördliche Beschränkung auf 1.000 Teilnehmer ist bei Großveranstaltungen nur bis zum 31. August befristet. Könnte theoretisch klappen.
Verhaltene Freude indes bei den Fans von Freibädern. Einige von ihnen - zumindest in NRW - sollen Mitte Juni aufmachen. Mit Einlassungsbeschränkungen und verschiedenen anderen Vorsichtsmaßnahmen. Immerhin: im Wasser kann man sich kaum anstecken. Endlich wieder schwimmen. Wir werden die Bäder zum Start für euch 'entern' und über die ersten Stunden dort berichten ....
07.05.2020
Endlich wieder Breitensport. Nachdem es in drei Bundesländern seit 14 Tagen schon möglich war Golf oder Tennis zu spielen, wurden nun auch anderorts die Netze wieder aufgehängt. Beim Tennis ist Handshake nun zu unterlassen, auch Doppel spielen geht nicht. Zuschauer fallen vorerst auch aus, umgezogen und geduscht wird zu Hause.
Ab nächsten Montag sollen dann - zumindest in NRW - auch einige Fitnesscenter wieder aufmachen. Am 20. Mai dann die Freibäder folgen (dürfen), Hallenschwimmen ist ab 30. Mai möglich. Alles mit neuen Hygienevorschriften und unter Einhaltung des 1,50 Meter Mindestabstandes.
Und wie ist es beim Triathlon? Schwierig. So sind Großveranstaltungen bis zum 31. August 2020 verboten. Was jedoch eine Großveranstaltung ist, definiert jedes Bundesland auf seine eigene Weise. In der Regel sind Veranstaltungen ab 1.000 Personen gemeint. Die Deutsche Triathlon Union (DTU) empfielt nun den jeweiligen Ausrichtern den Kontakt mit den Behörden zu suchen. Bedeutet wohl im Klartext: die kleinen 'Wald und Wiesen' Triathlons - von denen es beispielsweise im Münsterland noch einige 'Perlen' gibt - könnten durchaus möglich sein. Übrigens: die Handlungsempfehlungen der DTU für das Training im Triathlon und Duathlon gibt es hier (.pdf-Download).
04.05.2020
Die folgenden Aufnahmen bewerben sich um den Rang als 'investigativstes Video des Jahres'. Es geht um den exellenten Fußballer Kalou. Ein 'lustiger Vogel' dazu. Dank seinem Handy (und einem Livestream auf Facebook) bekommt man aktuell mal einen Einblick, was gerade abgeht in der Kabine eines Bundesligaerstligisten. Coronavirus? Abstandsgebot? Hä? Einfach mal 'geniessen' das Vidscho. Verbunden mit schönen Grüßen an die DLF ....
Übrigens: auf diesen ganzen Bundesligairrsinn hingewiesen hat am Sonntag auch ein Beitrag von DLF-Sport. Dabei ging es um die Vorzugsbehandlung der Profifußballer von Eintracht Frankfurt. Während Mitte/ Ende März Test auf Coronaviren in Deutschland Mangelware waren und selbst Erkrankte darauf warten mussten, erhielt der Bundesligaklub eine Vorzugsbehandlung - Keine Sonderbehandlung? Im Nachhinein wird es mit der Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie erklärt. Kann man glauben, muss es aber nicht.
21.04.2020
Gute Nachrichten für die Freunde der gelben Filz- und der weißen Golfbälle. Schon bald soll es wieder losgehen mit ihrem Sport an frischer Luft. In Rheinland-Pfalz ist dies schon seit diesem Montag möglich. Was jedoch nicht alle gut finden - Breitensport bereitet Rückkehr vor. Neben Tennis und Golf sollen bald auch Reiten und Leichtathletik möglich sein. Insgesamt wohl überall ab dem 4. Mai, so deuten wir zumindest die ausgesendeten Signale. Bis Ende der Woche wollen die Sportminister der Bundesländer dazu sogenannte Handlungsempfehlungen erarbeiten. Überall gilt: Mindesabstand von 1,5 bis 2 Meter. Im Tennis wird auf den obligatorischen Handschlag der Spieler verzichtet. Und: Doppel wird zunächst einmal nicht gespielt.
Fakt ist jedoch auch: Mannschaftssportarten sind bis auf weiteres im Freizeitbereich verboten. Nur dem Bundesligafußball wird hier eine Sonderrolle eingeräumt. Und: die großen Jedermannrennen im Radsport sind bis einschließlich 31. August abgesagt, bzw. auf unbestimmte Zeit verschoben. Was mit den Breitensporttriathlons passiert - bislang unklar. Obwohl hier durchaus vorstellbar ist, kleinere Wettkämpfe durchzuführen. Wenn das - legendäre - Gedränge beim Schwimmstart irgendwie vermieden, die Wechselzone anders gestaltet wird.
15.04.2020 (20:44)
Schlechte Nachrichten für die Breitensportler: laut Regierungsbeschluß wird es bis zum 31. August keine Großveranstaltungen geben. Bedeutet (so interpretieren wir dies): keine Triathlons, keine Jedermannrennen im Radsport, keine Laufveranstaltungen für alle. De Facto ist damit die Saison 'gegessen'. Es gibt Schlimmeres. Und Wichtigeres.
Die Veranstalter von DFB, DFL und die ach so armen Profivereine werden es schon noch kapieren: sie waren schlicht kein Thema heute bei der politischen Entscheidungsfindung. Ob sie irgendwann nun spielen werden - oder nicht - wen juckt es? Allenfalls ein paar in der 'Blase' lebende Sportschau-Redakteure. Bundesligafußball ist Unterhaltung. Oder wie es ein Virologe kürzlich so treffend sagte, eine Spaßveranstaltung.
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15.04.2020
Nach den jüngsten Äußerungen von Frankreichs Staatspräsidenten Emmanuel Marcron ist sicher - die 'Tour de France' wird nicht am 27. Juni beginnen. Die Veranstalter planen nun die Frankreichrundfahrt zwei Monate später zu starten. Die 'Tour': nie ist sie wirklich den Ruf losgeworden, eine Tour des Doping zu sein. Auch - wenn vom ARD-Sportkoordinator bestellte 'Hintergrund'filme - in der deutschen Öffentlichkeit etwas anderes suggerierten.
So berichtete die WDR-Sendung 'Sport inside' im Oktober 2016:
"Und tatsächlich: neue Verdachtsmomente häufen sich. Wie jetzt im Zusammenhang mit den Enthüllungen von mutmaßlich russischen Hackern, die vertrauliche medizinischen Ausnahmegenehmigungen für Profiradsportler ins Netz gestellt haben. Darunter auch die der Tour-Sieger Bradley Wiggins und Christopher Froome. Nach denen dürfen beide - eigentlich verbotene Medikamente - wie Kortisonpräperate - in der Wettkampfphase einnehmen.Weiter heißt es in dem Filmbeitrag:
"Hat es den Wandel in der Doping-Mentalität des Feldes wirklich geben? Nach Recherchen von ‚Sport inside’ waren allein bei der diesjährigen Tour (2016) in 14 Teams 22 ehemalige Radprofis mit Dopingvergangenheit beschäftigt. Als Mitglied im Management der Teams oder als Sportliche Leiter. Wie Kim Andersen. Einer, der als Radprofi lebenslang gesperrt wurde." (Text WDR, 16.10.2016)
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09.04.2020
Den Grossen Preis von Canada (Formel 1) abgesagt, Tour de Suisse abgesagt, den legendären Triathlon von Roth gecanceltBis in den Juli hinein ziehen sich mittlerweile die Absagen großer Sportereignisse.
Und: ein wirklicher Neustart ist nicht abzusehen. Ende Juli, im August oder erst im September?
Auch viele Veranstalter in Deutschland bringt diese Unsicherheit in die Bredouille. Denn Erfahrungswerte mit so einer Pandemie haben sie nicht.
Zusätzlich gehen die oft - ehrenamtlich - geführten Vereine erheblich in finanzielle Vorleistung.
Nicht zuletzt auch beim Triathlon, der durch die Auflagen der Behörden immer aufwendiger geworden ist zu organisieren.
Absperrgitter müssen bestellt, Finisher-T-Shirts geordert und Helfer organisiert werden.
Immer mehr Veranstalter gehen - wie beim Triathlon in Leipzig oder in Borken im Münsterland - dazu über, die Teilnehmer selbst um Rat zu fragen. Offene Kommunikation, Transparenz in Reinkultur.
Und das Verständnis ist - wie ein Chatverlauf von der Facebookseite des Triathlon Borken zeigt - gross.
Interessant auch zu sehen, wie einzelne Teilnehmer trainieren. Denn die Schwimmhallen im Land bleiben wohl noch auf absehbare Zeit geschlossen. Wann die Freibäder öffnen - unklar. In Kanälen oder Seen (ohne Neo) zu schwimmen, dafür ist dass Wasser noch zu kalt.
In Sachsen ist mittlerweile selbst das Rennradfahren zum Problem geworden. Dort hat ein Gericht jüngst festgelegt: mehr als 15 Kilometer von der eigenen Wohnung entfernt, darf man nicht mehr trainieren. Dabei ist völlig unklar, was diese Regelung für einen Sinn macht.
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07.04. 2020
'asidas', next one. "You'll never walk alone". Was für eine schöne Fußball-Hymne. Hunderttausendmal gespielt, Hunderttausendmal zu PR-Zwecken missbraucht.
Was wirklich von dem seelig-besoffenen Fußballbudenzauber á la Liverpool zu halten ist, zeigt sich dieser Tage. Auch der Tabellenführer der Premiere League kriegt den Hals nicht voll. Schickt seine Mitarbeiter in Kurzarbeit und Zwangsurlaub, für die der der britische Staat 80 Prozent der Kosten übernehmen soll.
Als ob der Club in den letzten Jahren keine Millionengewinne eingefahren hat. Schon mal davon gehört, dass der ewige 'Lautsprecher' Klopp auf Teile seiner Gage verzichtet?! Die fliesst ebenso wie die der Spieler, die zu keinen Einschnitten während der Corona-Krise bereit sind. Obwohl monatelang der Ball nicht rollt .... Auch hier: breites öffentliches Unverständnis. Und: auch dieser Wirtschaftsbetrieb rudert nun - ähnlich dem Konzern aus Herzogenauchrach - zurück.
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Im Wortlaut: "Quarantäne für den Fußball - Geisterspiele sind keine Lösung!"
"Die Frage, wann und in welcher Form wieder Profifußball gespielt werden darf, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen viel diskutiert. In der nach wie vor teils unübersichtlichen gesellschaftlichen Situation wurden von verschiedenen Akteuren eine Vielzahl ethischer, epidemiologischer und anderer Argumente ins Feld geführt. Im Folgenden möchten wir uns, als bundesweiter Zusammenschluss der Fanszenen und mit Blick auf die DFL-Vollversammlung, zu dem Thema äußern:
Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung. Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.
Wir vertreten die klare Position, dass es keine Lex Bundesliga geben darf. Fußball hat in Deutschland eine herausgehobene Bedeutung, systemrelevant ist er jedoch ganz sicher nicht. Beschränkungen, die für vergleichbare Bereiche der Sport- und Unterhaltungsindustrie gelten, müssen auch im Fußball Anwendung finden. In einer Zeit, in der wir alle sehr massive Einschränkungen unserer Grundrechte im Sinne des Gemeinwohls hinnehmen, ist an einen Spielbetrieb der Bundesligen nicht zu denken. Wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei CoVid-19-Tests berichtet wird, ist die Idee, Fußballspieler in einer extrem hohen Taktung auf das Virus zu untersuchen, schlicht absurd. Ganz zu schweigen von der Praxis eines Fußballspiels mit Zweikämpfen, eines normalen Trainingsbetriebes in Zeiten von Versammlungsverboten und eines gemeinsamen Verfolgens potenzieller Geisterspiele durch Fans.
Die Rede von gesellschaftlicher Verantwortung und Pläne für exklusive Testkontingente (über 20.000 Stück) für den Profifußball passen nicht zusammen. Wir verstehen, dass Vereinsfunktionäre durchaus rechtliche Verpflichtungen haben, im Sinne des finanziellen Wohls ihres Vereins zu handeln. In einer Situation jedoch, in der die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehen, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass offenbar sämtliche Bedenken hintenangestellt werden, wenn es darum geht, den Spielbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, bzw. erneut zu starten."
Eine Absage nach der anderen - Das Corona-Sport-Blog (1)
von Fred Kowasch
01.04.2020
War es ein Aprilscherz? Die Entschuldigung von adidas? Wohl kaum. Der Milliardenkonzern stand mit dem Rücken zur Wand. Dass hatte - nach einigen Tagen - auch 'Sonnyboy' Kaspar Rorsted begriffen ....
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31.03.2020
Heute tagt die milliardenschwere DLF. Es geht vor allem darum, wann der Spielbetrieb im bezahlten Fußball wieder aufgenommen werden wird. Wenn man ehrlich wäre - die wirkliche Crise-Krise im deutschen Gesundheitswesen hat noch längst nicht begonnen - wohl nicht vor Herbst. Wenn überhaupt noch in diesem Jahr. Und: einige Clubs werden pleite gehen. Wie auch hunderttausend andere - vor allem kleine - Firmen und Selbstständige den Ausnahmezustand nicht überleben werden. Nicht jeder hat so ein dickes Konto wie adidas oder die DFL.
Im Raum stehen auch Absagen von weiteren Groß-Events. Tennis in Wimbledon steht zur Disposition, wohl auch die Tour de France. Da sorgen sich die Veranstalter von der ASO vor allem über ausbleibende TV-Gelder und die Millionen der einzelnen Kommunen. Was für ein Dukatenesel die Tour ist, zeigt der - interne - Revisionsbericht der Stadt Düsseldorf, die vor drei Jahren Startort der Tour de France war. Noch mehr Hintergründe dazu gibt es hier ....
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29.03.2020
Kasper Rorsted - Vorstandsvorsitzender von adidas - gibt sich gern dynamisch, sportlich und modern. Souverän 'bespielt' er und sein Team die sozialen Kanäle. Ergänzt wird diese Öffentlichkeitsstrategie durch wohlwollend gehaltene 'Gespräche', vorzugsweise im FAZ-Wirtschaftsteil. Dies ändert sich gerade. Denn über Rorsted und seinem Konzern tobt ein wahrer Twitter-'Tsunami'.
Immer mehr Menschen rufen aktuell zum Boykott der drei Streifen auf. Manch einer steckt sein Trikot publikumswirksam in die Tonne, um es gleich darauf anzuzünden. Die Flamme lodert. Fast wie bei Olympia. Die Wut kennt - fast - keine Grenzen mehr. Hintergrund ist: der Weltkonzern mit einem Jahresumsatz (2019) von mehr als 23 Milliarden Euro (und fast zwei Milliarden Gewinn) will die Miete für seine Verkaufsfillialen nicht mehr zahlen. Weil es in Zeiten von Corona via Publikum nichts mehr zu verkaufen gibt.
Möglich macht dies auch ein Beschluss der Bundesregierung. Die Stundung der Miete war eigentlich für kleine, nicht solvente Mieter gedacht. Der massiven Imageschaden wird adidas jedoch ein Vielfaches kosten. Dies ist schon mal abzusehen. Wer demnächst noch adidas trägt, ist dann einfach asozial. Deshalb: jetzt auch adidas verbrennen. Ein paar Turnschuhe ich Schrank habe ich noch. Die haben eh nix getaugt.
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26.03.2020 (update)
Bei der Ausbreitung des Coronavirus rücken auch immer mehr folgende Fragen in den Mittelpunkt: welche Rolle spielten Großveranstaltungen wie die Spiele der Fußball-Bundesliga? Welche Rolle spielten Partien der UEFA-Champions League?
Beim Fußball wird eng umschlungen gejubelt, schon mal das Bier geteilt, nach dem Spiel das Trikot getauscht. Fußball ist - wie Gottesdienst, Karneval und Hüttenbudenzauber - ein Freudenfest für die Viren. Obwohl im Kreis Heinsberg - der nur zehn Kilometer vom Bundesligastadion in Mönchengladbach entfernt liegt - am Freitagmittag den 6. März 2020 bereits 197 Menschen offiziell als mit dem Coronavirus infiziert galten, fand einen Tag später die Partie gegen Borussia Dortmund statt.
Die Statistik sagt: Dreiundfünfzigtausend-siebenhundertachtundachtzig Menschen waren im Stadion. Und die Behörden? Das Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach sah keinen Grund dieses Bundesligaspiel abzusagen. Oder vor leeren Rängen austragen zu lassen.
Welche Rolle dabei dass NRW-Gesundheits- und das NRW-Innenministerium spielten, dürften ebenso wie die Rolle des austragenden Vereins Borussia Mönchengladbach und des Veranstalters, der Deutschen Fußballliga (DFL), noch zu klären sein. Dem Kampf zur Eindämmung des Virus hat es mit Sicherheit nicht geholfen.
Warum fand - zum Beispiel - das Spiel RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur im Leipziger Zentralstadion am 10. März noch vor Tausenden von Zuschauern statt? Erst gestern wurde ein Fall bekannt, der die Leipziger Behörden schlecht aussehen lässt - Leipzig ging Coronavirus-Fall beim Tottenham-Spiel nicht nach.
Wie konnte es sein, dass Tausende Spanier zum Rückspiel von Atletico Madrid nach Liverpool reisten? Die Partie fand am Mittwoch, den 11. März 2020 statt. Einen Tag zuvor hatte der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa folgendes gesagt: „Wir bitten die Menschen, weder innerhalb Spaniens noch ins Ausland zu reisen. Es sei denn, es ist unerlässlich.“ In Spanien gab es an diesem Dienstag offiziell 1.648 Corona-Infizierte. Davon knapp die Hälfte (782) in Madrid. Landesweit waren 35 Tote zu beklagen. Und trotzdem fuhren Tausende Madrilenen zum Spiel. Fragen über Fragen. Die nach einer Antwort verlangen.
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24.03.2020
ENDLICH. Und: längst erwartet worden. Olympischen Spiele 2020 in Tokyo wird es nicht geben. Eine Entscheidung, die es - darauf verwies gerade eine Kollegin auf Twitter - ohne engagierte Spitzensportler wohl so 'schnell' nicht gegeben hätte. Und ja: dass ist eine neue Entwicklung, dass Kaderathleten ihren Mund gegenüber dem IOC so weit aufmachen.
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22.03.2020
Der Berliner Halbmarathon abgesagt, der Leipziger Marathon abgesagt, den Hagener Triathlon ins nächste Jahr verschoben. Immer klarer deutet sich an: in diesem Jahr wird es so bald keine Breitensportveranstaltung mehr geben. Eine bittere Pille für die zahlreichen Triathlonfans, deren Wettkämpfe traditionell in der zweiten Saisonhälfte stattfinden.
Schwierig gestaltet sich derzeit auch die Trainingssituation. Die Schwimmhallen haben geschlossen. Radfahren ist machbar überall, allerdings alleine. Joggen geht - in manchen Bundesländern - auch noch zu zweit. Wenn man einen gewissen Mindestabstand (1,5-2 m) einhält. Oder 'in Familie' unterwegs ist.
Im Profisport läuft zwar noch das Kandidatentunier zur Schach-WM, vieles andere ist verschoben oder abgesagt: Eishokey-WM, die French Open, die Fußball-EM. Und mittlerweile glaubt wohl nur noch IOC-Chef Thomas Bach daran, dass die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Tokio stattfinden werden.
Auch dass ist der neue Alltag: 'Eurosport', sportschau.de, Sky und DAZN senden 'Konserven'. Beste Zeit für Sporthintergrund-geschichten! Wohl dem, wer welche produiziert oder 'auf Halde' hat. Spannende Dokus über die andere Seite im Sport. Es ist die Zeit vom Freizeitsport im 'Home-Office'. Mit Liegestützen, Rumpfstreckbeugen und Sit-ups. Warum nicht?!
Wie der 'Zufall' es will, läuft unsere Sportwebseite gerade besonders gut. Und: wir haben noch ein paar gute Geschichten im 'Köcher'. Zum Beispiel wie man einen Rettungsschwimmer ablegt, seinen ersten Triathlon finisht und wie ein Fußballwettbetrüger seine Deals eingefädelt hat. Freut euch drauf.
Corona-Krise: Welche Rolle spielte die Bundesliga und die Partien der CL? (Reblog)
Bei der Ausbreitung des Coronavirus rücken auch immer mehr folgende Fragen in den Mittelpunkt: welche Rolle spielten Großveranstaltungen wie die Spiele der Fußball-Bundesliga? Welche Rolle spielten Partien der UEFA-Champions League?
Beim Fußball wird eng umschlungen gejubelt, schon mal das Bier geteilt, nach dem Spiel das Trikot getauscht. Fußball ist - wie Gottesdienst, Karneval und Hüttenbudenzauber - ein Freudenfest für die Viren. Obwohl im Kreis Heinsberg - der nur zehn Kilometer vom Bundesligastadion in Mönchengladbach entfernt liegt - am Freitagmittag den 6. März 2020 bereits 197 Menschen offiziell als mit dem Coronavirus infiziert galten, fand einen Tag später die Partie gegen Borussia Dortmund statt.
Die Statistik sagt: Dreiundfünfzigtausend-siebenhundertachtundachtzig Menschen waren im Stadion. Und die Behörden? Das Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach sah keinen Grund dieses Bundesligaspiel abzusagen. Oder vor leeren Rängen austragen zu lassen.
Welche Rolle dabei dass NRW-Gesundheits- und das NRW-Innenministerium spielten, dürften ebenso wie die Rolle des austragenden Vereins Borussia Mönchengladbach und des Veranstalters, der Deutschen Fußballliga (DFL), noch zu klären sein. Dem Kampf zur Eindämmung des Virus hat es mit Sicherheit nicht geholfen.
Warum fand - zum Beispiel - das Spiel RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur im Leipziger Zentralstadion am 10. März noch vor Tausenden von Zuschauern statt? Erst gestern wurde ein Fall bekannt, der die Leipziger Behörden schlecht aussehen lässt - Leipzig ging Coronavirus-Fall beim Tottenham-Spiel nicht nach.
Wie konnte es sein, dass Tausende Spanier zum Rückspiel von Atletico Madrid nach Liverpool reisten? Die Partie fand am Mittwoch, den 11. März 2020 statt. Einen Tag zuvor hatte der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa folgendes gesagt: „Wir bitten die Menschen, weder innerhalb Spaniens noch ins Ausland zu reisen. Es sei denn, es ist unerlässlich.“ In Spanien gab es an diesem Dienstag offiziell 1.648 Corona-Infizierte. Davon knapp die Hälfte (782) in Madrid. Landesweit waren 35 Tote zu beklagen. Und trotzdem fuhren Tausende Madrilenen zum Spiel. Fragen über Fragen. Die nach einer Antwort verlangen.
VoD-Tipp: Ultras (Spielfilm, 2020, zu sehen auf netflix)
Ungemein dicht erzählter Film aus dem italienischen Ultra-Milieu. Phantastische Kamera, einprägsame Charaktere. Läuft - leider - nur auf Netflix. Wer bis jetzt noch kein Abo hatte, sollte sich allein für diesen Film eines besorgen!!
'Sport inside': Das Coronavirus und die Reaktion der Sportverbände (30 min, WDR)
Im Wortlaut: Wir werden "Abbrüche in Kauf nehmen"
In den vergangenen Wochen wurde die Fußballöffentlichkeit erneut Zeuge der Doppelmoral und Demokratiefeindlichkeit der Vertreter des sogenannten „modernen Fußballs“. Ihren Höhepunkt erreichte die Absurdität vorerst am vergangenen Wochenende.
Sich gegenseitig übertreffend fabulierten Dietmar Hopp, Karl-Heinz Rummenigge und der DFB selbst, neben abgehalfterten D-Prominenten des Fußballs über „Würde“, „Moral“ und „Respekt“. Dieselben Personen, die im Falle Hopp daran arbeiten, dass der Fußball der Zukunft von hochgezüchteten Retortenvereinen mit unkritischem Klatschpublikum beherrscht wird und der ungebetenen Meinungen gerne mit einem Hochfrequenzgerät begegnet, welches Körperverletzungen nach sich zieht. Oder die, im Fall Rummenigge, Trainingslager in Katar abhalten, einem Land, welches Menschenrechte und somit die oben erwähnten Werte mit Füßen tritt. Ein Land, welches auch aufgrund der DFB-Funktionäre die Weltmeisterschaft 2022 austragen wird. In Anbetracht der nicht aufgeklärten gekauften WM 2006 ist auch hier davon auszugehen, dass sich die Herren das einige teure Uhren haben kosten lassen.
Diese moralisch alles andere als integren Personen und Strukturen wollen uns Fans nun erzählen, was Anstand ist und stören sich an der zugespitzten Wortwahl, mit der wir unsere Kritik äußern. Nur, wenn es keine Möglichkeit gibt, grundlegende Veränderungen im deutschen Fußball zu erreichen, müssen wir eben zu drastischeren Maßnahmen greifen. Dass es keine andere zielführende Möglichkeit gibt, haben die von uns geführten Gespräche mit den Verbänden gezeigt, die letztlich nicht mehr waren als ein großer Scheindialog.
Die tatsächliche Schande der vergangenen Wochen liegt im Verhalten der Verbände, allen voran des DFB. Zuerst wurden die öffentlichkeitswirksam ausgesetzten Kollektivstrafen wieder eingeführt. Wohlgemerkt, in einer von einem Fußballverband geschaffenen Paralleljustiz. Diese verfassungswidrige Art der Bestrafung ist mit unserem Verständnis von Demokratie nicht in Einklang zu bringen. Indem der DFB diese nun wieder ausspricht, offenbart er nicht nur erneut sein verzerrtes Bild von Rechtsstaatlichkeit, sondern beweist auch eindrücklich, dass er nur solange an Veränderungen und Dialog interessiert ist, solange sein Geschäft nicht ernsthaft gestört wird. Nicht einmal die wenigen Fanorganisationen, die noch mit dem DFB im Dialog stehen, wurden über die “neue Linie” des Verbandes informiert, geschweige denn, deren Meinung eingeholt. Der DFB zeigt wiederholt, dass er kein ernsthaftes Interesse an einem Dialog mit Fans verfolgt. Unter Fritz Keller scheint sich auch hier leider nichts zum Positiven verändert zu haben."
VoD: Karten, Pfiffe, fette Bässe - Der Schiedsrichter Deniz Aytekin (Doku, 30 min, NDR)
Australien Open 2020, Finale: Dominic Thiem - Novak Djokovic 4:6; 6:4; 6:2; 3:6; 4:6
Australien Open 2020, Finale: Sofia Kenin - Gabina Muguruza 4:6, 6:2, 6:2
TV-Tipp: Auch deutscher Spieler in Tennis-Wettskandal involviert (ZDF.Sport)
Unterwegs: Matchday in der Premiere League
Seit 1977, als der Titel „Match oft the day“ von Genesis erschien, ist es mein Traum, ein solches in England zu besuchen, und heute ist es endlich soweit. Das match oft the day heute in Liverpool bestreitet der hiesige Everton FC gegen West Ham United aus dem fernen London. Kloppo‘s Liverpool FC muss am folgenden Tag zu Manchester United. Eine Überlegung war es mir zwar wert, aber ich verzichte darauf, mir im Internet eine Karte für über 250,- Pounds zu besorgen – die Reisekosten kämen da auch noch drauf. Gehe ich halt zu Everton; die Beatles, wegen der ich hauptsächlich hier vor Ort bin, waren sowieso eher Everton Supporter, heißt es. Nun gut, so gegen Ende der 70er Jahre hat Paul McCartney eingestanden, nun doch eher zum FC Liverpool zu tendieren; ähnlich wie zu gleichen Zeit ein gewisser Frank Schöbel sich zu Lok Leipzig wechselte, und Chemie im Stich ließ. Ob jemals einer der Beatles in einem der beiden Stadien war, bliebe noch zu untersuchen. Eher nicht, heißt es in informierten Kreisen. Kein Verein hat länger in der Premier League gespielt als der 1878 gegründete Everton FC, doch die ganz große Zeit ist lange vorbei; der FA-Cup-Sieg aus dem Jahr 1995 ist bis heute der letzte große Erfolg des Vereins. Aber auf der Insel ist er, schon allein wegen der Tradition, immer noch eine der größten Nummern überhaupt.
The Anfield Road - Copyright by Fritz Rainer Polter
Dokumente: Der Rechnungsprüfbericht der Stadt Düsseldorf zum Grand Départ
7,8 Millionen Euro Miese. 7,8 Millionen Euro an Steuergeld. Für ein Radsportspektakel in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Für den Profit eines privaten französischen Sportveranstalters. Wer in dem vertraulichen 'Bericht über die Prüfung der finanziellen Abwicklung des Grand Départ' der Stadt Düsseldorf vom 2. Juli 2018 blättert, reibt sich verwundert die Augen ....
Allein 4,5 Millionen Euro zahlte die Stadt Düsseldorf dem französischen Veranstalter 'Amauri Sport Organisation' (A.S.O.) an Lizenzkosten für den Auftakt der Tour de France 2017. Hinzu kam eine halbe Million Euro für das Recht "die Hospitality-Aktionen zu entwickeln und zu vermarkten ....". Und, und, und. Der 31seitige Bericht des Rechnungsprüfamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat es in sich. Aus ihm haben wir - im Interesse der Öffentlichkeit - ein paar Auszüge veröffentlicht. Lest selbst!
Im Umfeld des 'Gtand Depart 2017' wurden - im Auftrag der Stadt Düsseldorf - Rahmenveranstaltungen organisiert. So maches 'Event' geriet da finanziell aus dem Ruder ....
Und dann blieben auch noch die VIP-Gäste aus ....
Auszüge aus den vertraulichen 'Bericht über die Prüfung der finanziellen Abwicklung des Grand Départ' der Stadt Düsseldorf vom 2. Juli 2018
Im Wortlaut: Stadt Düsseldorf muss Tour-der-France-Vertrag offenlegen
"Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich zu Unrecht geweigert, den anlässlich der Tour de France 2017 mit der französischen Gesellschaft Amaury Sport Organisation (A.S.O.) geschlossen Vertrag offenzulegen. Das hat die 29. Kammer des Verwaltungsgerichts Düsseldorf durch heute zugestelltes Urteil entschieden und die Stadt verpflichtet, dem Kläger eine Kopie des Vertrages zu übersenden.Screenshot: Der Oberbürgermeister vor einem Jedermannrennen im September 2016.
Das Gericht stellte fest, dass der Kläger – ein Journalist – einen Auskunftsanspruch nach den Vorschriften des Informationsfreiheitsgesetzes Nordrhein Westfalen (IFG NRW) hat. Dem könne die Stadt ein Geheimhaltungsinteresse nicht entgegenhalten. Die Stadt habe dem Gericht nicht ausreichend erläutert, dass der Vertrag Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse der A.S.O. enthalte. Auch könne die Stadt sich nicht auf eine Vertraulichkeitsvereinbarung mit der A.S.O. berufen. Durch eine solche Vereinbarung dürfe die Stadt den umfassenden Auskunftsanspruch nach dem IFG NRW nicht einschränken.
Zudem habe die Öffentlichkeit ein überwiegendes Interesse an der Offenlegung des Vertrages, besonders weil die Durchführung und Finanzierung des Grand Départ im Rahmen der Tour de France 2017 Düsseldorf bereits kontrovers in der Öffentlichkeit diskutiert worden seien.
Gegen das Urteil kann die Landeshauptstadt Düsseldorf beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster die Zulassung der Berufung beantragen."
Aktenzeichen: 29 K 2845/18
Quelle: http://www.vg-duesseldorf.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/2019/201918/index.php
Grand Depart 2017: Ein Sport-Journalist verklagt die Stadt Düsseldorf
21.10.2019
Der freie Sport-Journalist Ralf Meutgens hat - mit Hilfe des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) - die Stadt Düsseldorf verklagt. Es geht um die Herausgabe des Vertrages der Stadt mit dem Tour de France-Veranstalter A.S.O.. Düsseldorf war im Juli 2017 Startort des bekanntesten Radrennens der Welt. Mittlerweile ist bekannt: Düsseldorf hat mit dieser Veranstaltung Millionen Euro an Verlusten gemacht. Millionen Euro Miese an Steuergeld. Oberbürgermeister Thomas Geisel - ein begeisteter Hobbyradfahrer - ist nun merklich in der Bredouille. Zumal das Verwaltungsgericht der NRW-Landeshauptstadt signalisiert hat: die Öffentlichkeit hat einen Anspruch auf Einsichtsnahme in diesen Vertrag. Ein Vertrag, der noch für einigen Gesprächsstoff sorgen könnte.
Disclaimer: Der Betreiber dieser Webseite (Fred Kowasch) hat zusammen mit Ralf Meutgens im Oktober 2016 für die WDR-Sendung 'Sport inside' einen Film über die umstrittene Austragung von Düsseldorf als Startpunkt der Tour de France 2017 realisiert. Er hat Ralf Meutgens zum Ablauf der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf am 21.10.2019 befragt.
Fotostrecke: Derbysieger nach acht Jahren
Fotos: Fritz Rainer Polter - All Rights Reserved
Zum Download: Das Nike-Oregon-Projekt (pdf, 4 mb, March 17, 2016 - Reblog)
Da wurde der öffentliche Druck wohl zu groß: After Salazar Ban, Nike shuts down the Oregon Project. Wenige Tage nach dem Ende der Leichtathletik-WM zieht der US-Sportartikelhersteller die Reißleine. Zu viele geleakte Mails, zu viel negative Presse. Dürfte interessant sein, wo Konstanze Klosterhalfen - die deutsche WM-Bronzemedaillengewinnerin über 5.000 Meter - zukünftig trainiert.
Was für ein 'Zufall'. Passend zur laufenden Leichtathletik-WM 2019 im Wüstenstaat Katar die Sperre für einen umstrittenen Trainer. Einen besseren Zeitpunkt der Aufmerksamkeit konnte die amerikanische Anti-Dopingbehörde USADA eigentlich nicht finden. Im Raum steht die Anwendung verbotener Substanzen, die Verschleierung von Daten in Verbindung mit Dopingkontrollen und der Besitz und Handel mit Testosteron (Entscheidung USADA, .pdf).
Im Klartext: vier Jahre Sperre für Alberto Salazar. Nach jahrelangen Ermittlungen gegen ihn und seine Trainingsgruppe.
Das NIKE-Oregon-Projekt des amerikanischen Trainers Alberto Salazar. Bereits in der Vergangenheit standen seine Methoden - mit denen er Langstreckenläufer an der amerikanischen Westküste betreut - unter dem Verdacht der Manipulation.
Vor allem seitdem die Hackergruppe 'Fancy Bears' - zusammen mit anderen brisanten Dokumenten - vor knapp drei Jahren den internen Bericht der amerikanischen Anti-Dopingbehörde in die Öffentlichkeit lanciert hatte. Ein Dokument, dass es in sich hat. Und dass wir - im Sinne der Aufklärung und Transparenz - nun erneut publik machen.
Vor allem vor dem Hintergrund, da mit Konstanze Klosterhalfen seit knapp einem Jahr dort eine deutsche WM-Medaillenkandidatin trainiert - Eine Läuferin in zweifelhaftem Millieus. Die 22jährige, die als eine der Mitfavoritinnen über die 5.000 Meter in Katar gilt, verbesserte zu den Deutschen Meisterschaften Anfang August in Berlin ihre zwei Jahre alte Bestzeit um mehr als 24 Sekunden.
Der Bericht der amerikanischen Anti-Doping-Behörde USADA zum NIKE-Oregon-Projekt
Im Wortlaut: Anklageerhebung im Zusammenhang mit dem DFB
"Bern, 06.08.2019 - Die Bundesanwaltschaft (BA) hat Anklage gegen die drei ehemaligen Funktionäre des gemeinnützigen Deutschen Fussball-Bunds (DFB) Horst Rudolf Schmidt, Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie gegen den ehemaligen Schweizer FIFA-Funktionär Urs Linsi erhoben. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im April 2005 die Mitglieder eines Aufsichtsorgans des DFB-Organisationskomitees für die Fussball-WM 2006 in Deutschland (OK WM 2006) arglistig über den eigentlichen Zweck einer Zahlung in der Höhe von rund EUR 6.7 Mio getäuscht zu haben.
Das Verfahren gegen den in diesem Zusammenhang ebenfalls beschuldigten Franz Beckenbauer wurde im Juli 2019 abgetrennt und wird durch die BA separat weitergeführt. Eine gemeinsame Beurteilung würde das Verfahren gegen die weiteren Beschuldigten unnötig verzögern, weil der Gesundheitszustand von Franz Beckenbauer nach derzeitiger Prognose eine Teilnahme oder Einvernahme an der Hauptverhandlung vor Bundesstrafgericht (BStGer) nicht zulässt.