Weltmeister: Spanien

Der amtierende Europameister ist seit zwei, drei Jahren das Maß aller Dinge im internationalen Fußball. Mit schier unglaublichem Kombinationsspiel hetzen sie ihre Gegner, lassen ihn ins Leere laufen. Das 1:0 im Endspiel der Europameisterschaft 2008 gegen Deutschland stellt im Ergebnis gar nicht den großen Leistungsunterschied dar. Die Teilnahme an der WM 2010 sicherte man quasi im Vorbeigehen. Zehn Spiele, zehn Siege gegen eine hoffnungslos überforderte Kontrahenten. In das Turnier in Südafrika gehen die Spanier als einer der Topfavoriten auf den Weltmeistertitel. 

Der amtierende Europameister ist seit zwei, drei Jahren das Maß aller Dinge im internationalen Fußball. Mit schier unglaublichem Kombinationsspiel hetzen sie ihre Gegner, lassen ihn ins Leere laufen. Das 1:0 im Endspiel der Europameisterschaft 2008 gegen Deutschland stellt im Ergebnis gar nicht den großen Leistungsunterschied dar. Die Teilnahme an der WM 2010 sicherte man quasi im Vorbeigehen. Zehn Spiele, zehn Siege gegen eine hoffnungslos überforderte Kontrahenten. In das Turnier in Südafrika gehen die Spanier als einer der Topfavoriten auf den Weltmeistertitel. 


In den Jahrzehnten zuvor hatte die "Seleccion" selten Furcht bei der Konkurrenz erregt. Jedes große Turnier wird als Mit-oder Geheimfavorit angegangen und kurze Zeit später erfolglos verlassen. Holen die großen spanischen Vereine wie Real Madrid oder der FC Barcelona in schöner Regelmäßigkeit einen europäischen "Pott", so versagt das Nationalteam alle zwei Jahre. Dass die Spanier selten ein wirklich gutes Nationalteam haben, hängt auch mit der spanischen Liga, der Primera Division, zusammen.

Die Identifikation mit dem Verein ist weitaus wichtiger als die Liebe zur Nationalmannschaft. Zudem spielten in dieser Liga schon immer absolute Top-Spieler aus dem Ausland. Real Madrid oder der ewige Rivale FC Barcelona zahlten schon immer andere Gehälter als der Durchschnitt; darüber hinaus aber haben sie ein Renommee, dass nur sehr wenige Clubs, wenn überhaupt, besitzen. Infolgedessen gab und gibt es kaum spanische Top-Spieler.


Die Ausnahme von der wenig ruhmreichen Regel ist der Sieg beim Europapokal der Nationalmannschaften (Vorgänger der heutigen EM) 1964. Am 21. Juni 1964 besiegten in Madrid die Spanier die Sowjetunion 2:1. Zuvor setzten sie sich in der Vorrunde gegen  Rumänien, Nordirland und Irland durch, bevor sie Ungarn (2:1) im Halbfinale besiegten. Vier Jahre zuvor blieb der "Seleccion" der eventuelle Erfolg verwehrt. Die Elf um den legendären Alfredo di Stefano durfte im Viertelfinale auf auf Geheiß des Diktaturs Franco nicht gegen die kommunistische UdSSR antreten. Kampflos zog die Sowjetunion 1960 ins Halbfinale. 1964 im eigenen Land war diese Blamage vergessen und der General wußte den Erfolg für sich einzunehmen.     Daneben waren sie noch bei den Weltmeisterschaften 1962 und 1966 mit von der Partei, schieden jedoch bei beiden Turnieren schon nach der Vorrunde aus. Seit 1978 haben die Spanier kein WM-Turnier verpasst. Viel mehr als drei Viertelfinalteilnahmen (1986, 1994, 2002) haben sie allerdings seitdem nicht erreichen können. Ihr bestes Ergebnis erzielten sie 1950 in Brasilien, als sie den vierten Platz belegten.
 
Nah am Erfolg war Spanien noch einmal 1984 bei der Euro in Frankreich. Im Endspiel mußte man sich jedoch dem Gastgeber Frankreich 0:2 beugen. Unglücklich dabei Keeper Arconada, der einen schwach getretenen Freistoß von Michel Platini Mitte der zweiten Halbzeit zum 0:1 durchflutschen ließ. Bis dahin war sein Team das Spielbestimmende im Finale.
 
Die Hoffnungen bei der letzten EM 2004, auf der iberischen Halbinsel in Portugal quasi mit Heimvorteil, waren  hingegen schnell zu Grabe getragen. Trotz eines Auftaktsieges gegen Russland scheiterten die Spanier schon in der Vorrunde. Juan Carlos Valerón erzielte nach 60 Minuten das einzige Tor des Spiels. Anschließend gab es nur ein 1:1 gegen Griechenland, ehe das letzte Spiel gegen Portugal verloren wurde. Portugal gewann die Gruppe mit sechs Punkten Vorsprung, während Griechenland wegen des besseren Torverhältnisses Zweiter vor Spanien wurde. 2006 in Deutschland sah es anfangs besser für die Iberer aus. Als Team welches in der Vorrunde mit Siegen über die Ukraine (4:0), Tunesien (3:1) und Saudi Arabien (1:0) neben Deutschland und Argentinien den besten Eindruck vermittelte, schied man im Achtelfinale gegen Frankreich aus. Besonders bitter an diesem 1:3, auch hier stellte Spanien lange Zeit das bessere Team, führte 1:0 und mußte dann doch Ausscheiden.


Das vorläufige WM-Aufgebot Spaniens im Überblick:

Tor: Iker Casillas (Real Madrid), Jose Manuel Reina (FC Liverpool), Victor Valdes (FC Barcelona)

Abwehr:
Raul Albiol (Real Madrid), Alvaro Arbeloa (Real Madrid), Joan Capdevila (FC Villarreal), Carlos Marchena (FC Valencia), Gerard Pique (FC Barcelona), Carles Puyol (FC Barcelona), Sergio Ramos (Real Madrid)

Mittelfeld:
Xabi Alonso (Real Madrid), Sergio Busquets (FC Barcelona), Francesc Fabregas (FC Arsenal), Andres Iniesta (FC Barcelona), Javier Martínez (Athletic Bilbao), David Silva (FC Valencia), Xavi (FC Barcelona)

Angriff:
Jesus Navas (FC Sevilla), Juan Manuel Mata (FC Valencia), Pedro (FC Barcelona), Fernando Llorente (Athletic Bilbao), Fernando Torres (FC Liverpool), David Villa (FC Valencia)EM Kader

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