30 Mär2023
'Lina-E.-Prozeß': Quietschenden Reifen am Hinterausgang
von Fred Kowasch, Dresden
Um kurz nach 20 Uhr öffnete sich für Lina E. die Tür des Gerichtssaales im Oberlandesgericht im Dresdener Norden. Das Gesicht verbergend hinter einem leeren Leitz-Schnellhefter, begleitet von zwei ihrer Mitangeklagten, stieg sie in den Wagen eines ihres Anwaltes. Mit quietschenden Reifen brauste der - wie von Sinnen - in Richtung Autobahn davon. Nur ein paar Minuten später kam auch der graue - nun leere - Gefängnistransporter aus der Einfahrt. 98 mal in den letzten gut andertalb Jahren hatte er die aus Kassel stammende Leipziger Studentin von der Haftanstalt in Chemnitz zu ihren Gerichtsterminen gebracht.
Lina E. wird nach zweieinhalb Jahren aus der Haft - vorläufig - entlassen. Links und rechts neben ihr zwei weitere zu Haft Verurteilte aus dem Prozeß. - Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.
Auch die anderen drei Angeklagten - die sich auf freiem Fuß befinden - verbargen ihre Gesichter. Und auch sie wurden an diesem 31. Mai 2023 zu Haftstrafen verurteilt. Wann sie ihre Haft antreten müssen, ist noch unklar. Beobachter, die den Prozeß intensiv verfolgten, hatten weit im Vorhinein mit einer Haftstrafe zwischen fünf und sechs Jahren gerechnet. Die von der Bundesstaatsanwaltschaft gefordeten acht Jahre für Lina E. hielten sie für zu hoch.
Kurz nach 20 Uhr öffnet sich das Stahlgitter am Dresdener Oberlandesgericht - Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.
Um kurz nach 20 Uhr öffnete sich für Lina E. die Tür des Gerichtssaales im Oberlandesgericht im Dresdener Norden. Das Gesicht verbergend hinter einem leeren Leitz-Schnellhefter, begleitet von zwei ihrer Mitangeklagten, stieg sie in den Wagen eines ihres Anwaltes. Mit quietschenden Reifen brauste der - wie von Sinnen - in Richtung Autobahn davon. Nur ein paar Minuten später kam auch der graue - nun leere - Gefängnistransporter aus der Einfahrt. 98 mal in den letzten gut andertalb Jahren hatte er die aus Kassel stammende Leipziger Studentin von der Haftanstalt in Chemnitz zu ihren Gerichtsterminen gebracht.

Auch die anderen drei Angeklagten - die sich auf freiem Fuß befinden - verbargen ihre Gesichter. Und auch sie wurden an diesem 31. Mai 2023 zu Haftstrafen verurteilt. Wann sie ihre Haft antreten müssen, ist noch unklar. Beobachter, die den Prozeß intensiv verfolgten, hatten weit im Vorhinein mit einer Haftstrafe zwischen fünf und sechs Jahren gerechnet. Die von der Bundesstaatsanwaltschaft gefordeten acht Jahre für Lina E. hielten sie für zu hoch.
