Cap Verde: Inselhopping (I)
Zu Jahresanfang hat der als 'Backpackerbibel' berüchtigte Reise-Verlag Lonely Planet seine zehn interessantesten Länder für 2011 vorgestellt. Zu den besten Dreien zählt Cap Verde. Ein Reisebericht in vier Teilen.
Nach sechseinhalb Flugstunden - mit Zwischenstop auf Grand Canaria - kam ich am frühen Nachmittag (Ortszeit weniger zwei Stunden) in Sal auf den Cap Verden an. Warum dann allerdings die Passkontrolle noch eine (gefühlte) Stunde dauern muß, erschließt sich einem nicht wirklich. Schließlich sind wir alle im Besitz eines Visas, dass zu erwerben äußerst umständlich ist.
Zunächst muß man 45 Euros auf das Konto der Kapverdischen Botschaft überweisen, dann eine Kopie der Überweisung, eine Kopie vom Flugschein und den Originalpass per Einschreiben mit Rückschein zur Berliner Niederlassung schicken. Nach einer Woche gibt es dann Post.
Egal. Endlich angekommen. Ein Taxi ins 20 Kilometer entfernte Santa Maria wartet immer, mit acht bis zehn Euros ist man dabei. Davor empfiehlt es sich jedoch am Flughafen bei einer der zahlreichen Bankes Euros in Escuduos zu tauschen. Der Kurs ist gut und eine Commission nehmen sie meist auch nicht. Mitten in Santa Maria docke ich an einer französisch-betriebenen Herberge an. 40 Euros die Nacht. Das hat den Vorteil, dass man Meerblick geniessen kann und Nachts nicht zu tief schläft. Kurz vor Weihnachten sind die kleinen Hotels nicht allzu voll, irgend etwas findet man immer.
Allerdings braucht man schon erhebliche Beharrlichkeit, sich keines der Souvenirs 'aufschwatzen' zu lassen. Was soll der Reisende mit einem Brettspiel oder einer hüfthohen Figur aus Teakholz, die er im Rucksack über weitere Inseln schleppt?! Die Verkäufer kommen überwiegend aus dem Senegal. Die Hauptstadt Dakkar ist von Cap Verde weniger als zwei Flugstunden entfernt. Ihr Job ist es auch, die zahlungskräftige europäische Kundschaft zu den etwas versteckt liegenden Andenkenmärkten zu locken. Manche verdienen ihr Geld aber auch am Strand. Liegen eng umschlungen mit einer schon etwas älteren weißen Frau unter der Atlantiksonne. Bums-Tourismus ist längst kein Privileg der Männerwelt mehr.