Der 'Hoyzer-Skandal'

 

17.11.2005 - 13:15 Uhr - Das Berliner Landgericht hat den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer zu einer Haftstrafe verurteilt. Der 26jährige muß 2 Jahre und fünf Monate in den Knast. Hoyzer ist des banden- und gewerbsmäßigen Betruges für schuldig befunden worden. Das Gericht ging mit seiner Entscheidung über die von der Staatsanwaltschaft geforderte Bewährungsstrafe von 24 Monaten hinaus.

 

18.10.2005 - Vor der 12. Strafkammer des Berliner Landgerichtes hat heute der Prozess im "Fall Hoyzer" begonnen. Angeklagt sind neben dem ehemaligen Bundesligaschiedsrichter Robert Hoyzer die drei kroatischen Brüder Ante, Filip und Milan Sapina, die das Cafe King betreiben, auch der Referee Dominik Marks und der Spieler Steffen Karl. Allen Angeklagten wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen.

Die Anklageschrift umfasst 289 Seiten, 170 Zeugen sollen in dem auf mehrere Monate terminierten Prozeß befragt werden. Robert Hoyzer hatte gestanden, elf Partien manipuliert zu haben. Im Gegenzug soll er Bargeld und Sachleistungen bekommen haben. Hoyzers Anwalt kündigte ein umfassendes Geständnis an.

 

07.07.2005 - Der DFB-Kontrollausschuß hat im Wettbetrugsskandal gegen folgende Spieler eine Vorsperre beantragt: Torsten Bittermann (Dynamo Dresden), Seffen Karl, Markus Ahlf (Ex-Chemnitzer FC), Marco Eckstein, Ronny Thielemann (Ex-Sachsen Leipzig) und Ronny Kujat (Sachsen Leipzig) - Ronny Kimble - auf der Flucht vor seinen Häschern .

17.11.2005 - 13:15 Uhr - Das Berliner Landgericht hat den ehemaligen Schiedsrichter Robert hoyzer zu einer Haftstrafe verurteilt. Der 26jährige muß 2 Jahre und fünf Monate in den Knast. hoyzer ist des banden- und gewerbsmäßigen Betruges für schuldig befunden worden. Das Gericht ging mit seiner Entscheidung über die von der Staatsanwaltschaft geforderte Bewährungsstrafe von 24 Monaten hinaus.

 

18.10.2005 - Vor der 12. Strafkammer des Berliner Landgerichtes hat heute der Prozess im "Fall Hoyzer" begonnen. Angeklagt sind neben dem ehemaligen Bundesligaschiedsrichter Robert Hoyzer die drei kroatischen Brüder Ante, Filip und Milan Sapina, die das Cafe King betreiben, auch der Referee Dominik Marks und der Spieler Steffen Karl. Allen Angeklagten wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen.

Die Anklageschrift umfasst 289 Seiten, 170 Zeugen sollen in dem auf mehrere Monate terminierten Prozeß befragt werden. Robert Hoyzer hatte gestanden, elf Partien manipuliert zu haben. Im Gegenzug soll er Bargeld und Sachleistungen bekommen haben. Hoyzers Anwalt kündigte ein umfassendes Geständnis an.

 

13.09.2005 - Das Hauptverfahren im Wett- und Manipulationsskandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer wird laut der 12.Strafkammer des Landgerichts Berlin am Dienstag, 18. Oktober, um 10 Uhr eröffnet. Die weiteren Termine im Saal 500 des Kriminalgerichts Moabit sind bis zum Jahresende jeweils für dienstags und donnerstags vorgesehen.

Der Prozess gegen die ehemaligen Referees Hoyzer und Dominik Marks sowie gegen Spieler Steffen Karl und die Brüder Ante, Milan und Filip S. wird wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs angestrengt. Den angeklagten Ex-Schiedsrichtern und dem Fußballer wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, "Fußballspiele beeinflusst, dies versucht oder solche Manipulationen mit den angeklagten Brüdern S. verabredet zu haben."

07.07.2005 - Der DFB-Kontrollausschuß hat im Wettbetrugsskandal gegen folgende Spieler eine Vorsperre beantragt: Torsten Bittermann (Dynamo Dresden), Seffen Karl, Markus Ahlf (Ex-Chemnitzer FC), Marco Eckstein, Ronny Thielemann (Ex-Sachsen Leipzig) und Ronny Kujat (Sachsen Leipzig) - Ronny Kimble - auf der Flucht vor seinen Häschern .

19.06.2005 - Mitten in den Confed-Cup platzt die Meldung: die Anklageschrift gegen Robert Hoyzer ist fertig gestellt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll sie am Montag beim Berliner Landgericht eintreffen. Neben Hoyzer sollen auch die drei kroatischen Brüder Ante, Filip und Milan S. angeklagt werden. Ihnen wird banden- und erwerbsmäßigen Betrug vorgeworfen. Hoyzer, sein Schiedsrichter- Kollege Dominik Marks und der Spieler Steffen Karl stehen im Verdacht, Fußballspiele verschoben zu haben.

Wie das Nachrichtenmagazins 'Focus' am Wochenende berichtet, soll sich der Verdacht gegen Schiedsrichter Marks verstärkt haben. So ließen, dem Magazin zu Folge, Kontoauszüge, Telefonrechnungen und der Kaufbeleg für ein Auto den Schluß zu, daß Marks in die Wettbetrugsaffaire verwickelt sei. Dominik Marks verweigerte bisher gegenüber Ermittlern jede Aussage.

08.06.2005 - Nun hat auch der Kroate Milan S. sein Schweigen gebrochen und der deutsche Wettbetrugsskandal bekommt endgültig eine internationale Dimension. Gegenüber den Berliner Ermittlern soll Milan S. gestanden haben, den Verlauf der Partie zwischen MKE Ankaragücü und Galatasaray Istanbul (10. April 2004) in der türkischen Spitzenliga beeinflußt haben zu wollen. So sei er eigens in die Türkei gereist, um zwei Spieler von MKE Ankaragücü mit 15.000 Euro zu bestechen.

24.05.2005 - Erstmals hat der DFB eingeräumt, daß auch in der 1. Bundesliga "geschoben" wurde. Darum will der grösste Fussballverband der Welt nun gegen zwei hochrangige Mitarbeiter vorgehen. So sei gegen den Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Jansen und den Ex-Fifa-Referee Wieland Ziller beim DFB-Sportgericht Klage beim DFB-Sportgericht eingereicht und ein Verbandsausschluss auf Lebenszeit beantragt worden.

"Beide seien an Wettabsprachen bezüglich des Bundesliga-Spiels 1. FC Kaiserslautern gegen SC Freiburg am 27. November 2004 und des Zweitbundesliga-Spiels Dynamo Dresden gegen SpVgg. Unterhaching am 21. November 2004 beteiligt gewesen und hätten dafür Geld kassiert", heißt es in einer DFB-Presseerklärung.

Auch "Chemie" Leipzigs Fussballgott Ronny Kujat steht im Verdacht von Spielmanipulationen gewußt zu haben. Kujat bestätigte gegenüber der 'Leipziger Volkszeitung' ein Gespräch über eine Spielmanipulation. Er ist neben den Leipzigern Marco Eckstein, Ronny Thielemann einer von zehn Spielern, die von Ante S. bei seiner Aussage vor der Berliner Staatsanwaltschaft belastet worden sein sollen.

Nach seinen Angabensei das Spiel von Sachsen Leipzig gegen Dynamo Dresden (9. Mai 2004) manipuliert gewesen. Vier Spieltage vor Saisonschluss brauchte Dresden gegen die schon fast abgestiegenen Leipziger einen Sieg, um im Kampf um den Aufstieg in die 2.Bundesliga mit Paderborn und Wuppertal mitzuhalten.

20.05.2005 - Nach dem Geständnis von Ante S. will der DFB nun gegen den Schiedsrichter Dominik Marks vorgehen. Er soll versucht haben zwei Spiele zu manipulieren. Ihm droht Verbandsausschluß auf Lebenszeit, auch soll er kein Spiel mehr pfeifen dürfen. Rollentausch im Wettskandal - ein sehr lesenswerter Hintergrundartikel aus dem TAGESSPIEGEL.

19.05.2005 - Na, wer sagt es denn! Die Berliner Justiz ist eine Quasselbude!! Nur weniger Stunden nach der Meldung: 'Ante S. packt aus!' sind erste Details an der Öffentlichkeit gelangt. Sollten die Informationen stimmen, dann wir es lustig für den DFB! Und das gut ein Jahr vor der WM im eigenen Land!


Nach Informationen der Süddetschen Zeitung soll Ante S. auch Aussagen über eine mögliche Manipulation in der 1. Bundesliga gemacht haben. So seien anläßlich des Bundesliga-Spiels 1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg (3:0) am 27. November 2004 rund 25 000 Euro an den Dresdener Schiedsrichter-Funktionär und ehemalige FIFA-Referee Wieland Ziller gezahlt worden. Darüber hinaus hat der Kroate Ante S. - nach Angaben des Berliner "Tagesspiegels" - die Schiedsrichter Dominik Marks, Felix Zwayer, Jürgen Jansen und Torsten Koop belastet. Mit ihnen seien "bestimmte Absprachen" getroffen worden.

Nach knapp vier Monaten in der Berliner Untersuchungshaft hat Ante S. nun umfassend ausgesagt. Nach den ersten Erkenntnissen bestätigt er die Kernaussagen von Robert Hoyzer, dessen Geständnis den Wettbetrugsskandal losgetreten hat. Das Geständnis von Ante S. umfasst 40 Seiten. Die Staatsanwaltschaft will seine Angaben nun in den nächsten Tagen prüfen.

Bereits vor einigen Tagen wurde bekannt, daß die Berliner Justiz am 02.02.2005 fünf Hausdurchsuchungen bei Beschuldigten im Wettbetrugsskandal zu Unrecht vornehmen ließ. Nach einem Urteilsspruch des Berliner Landgericht, hätte gegen die Fussballprofis Volker Oppitz, Torsten Bittermann, Thomas Neubert und Ignjac Kresic (Dynamo Dresden) sowie Laurentiu Reghecampf (Alemannia Aachen, früher Energie Cottbus) keinerlei Tatverdacht vorgelegen. Die Durchsuchungen seien lediglich aufgrund von vagen Hinweisen des ehemaligen Schiedsrichters Robert Hoyzer vorgenommen worden und damit rechtswidrig.

24.04.2005 - "Wenn man aber die Augen verschließt und in dem treuen Glauben, bei uns könne so etwas nicht vorkommen, diese Hinweise zurückweist, muß man sich nunmehr auch Versäumnisse vorwerfen lassen." Auszüge aus dem Antrag von Rolf Rombach, Aufsichtsratschef von Rot-Weiß Erfurt, für den DFB-Bundestag am kommenden Donnerstag aus dem die "Welt am Sonntag" zitiert. Unterstützt von den Vereinen Essen, Ahlen und Karlsruhe will Rombach erreichen, daß der Abstieg in dieser Saison ausgesetzt wird - 2005/2006 würden dann insgesamt 22 Vereine in der Zweiten Liga spielen.

Der Antrag kommt nicht von ungefähr. So hat das DFB-Sportgericht bisher zwar festgestellt, daß
drei Spiele manipuliert worden wären, aber nur die Partie LR Ahlen – Wacker Burghausen wird wiederholt. Um weitere Spiele gibt es begründete Verdachtsmomente. Jetzt will der DFB gar beschliessen, daß ab einen bestimmten Termin an keine Einsprüche mehr zulässig seien. Was aber passiert, wenn im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen neue Hinweise zu manipulierten Spielen auftauchen? Eine klare Benachteiligung für die betroffenen Vereine.

Die "Ruhe im Karton"-Taktik des DFB wird nicht aufgehen. Schon drohen dem Deutschen Fussball Bund Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe. Die Spielvereinigung Greuther Fürth spricht gar vom Ausfall einer zweistelligen Millionensumme, sollten ein Aufstieg an den verlorenen Punkten der Partie gegen den MSV Duisburg scheitern. Das wird eine spannende Woche für den DFB.

{mospagebreak}14.04.2004 - Beim Wettbetrugsskandal sprechen nun bald die Gerichte. Roberts Hoyzers Anwalt rechnet mit einer Bewährungsstrafe, der DFB-Sportgerichtsbarkeit hat sich Hoyzer mit seinem Vereinsaustritt bei Hertha BSC entzogen.

Obwohl das DFB-Sportgericht erklärte, daß beim Zweitligaspiel Karlsruher SC - MSV Duisburg (03. Dezember 2004) "nicht der geringste Zweifel (bestünde), dass eine Manipulationsabsprache stattgefunden hat" wird das Spiel nicht wiederholt. Erklärung der DFB-Verantwortlichen: "Der Nachweis einer konkreten Manipulation mit Einfluss auf eine spielentscheidende Situation konnte aber nicht erbracht werden. Die Analyse der Videoaufzeichnungen hat ergeben, dass die Tore des MSV Duisburg allesamt korrekt erzielt worden sind."

So ist der DFB fein raus. Und in einer Woche werden wohl alle Einsprüche vor dem DFB Sport- und Berufungsgericht verhandelt sein. So denkt man scheinbar in Frankfurt/Main - in der DFB-Zentrale. Doch die Enthüllungen im Wettbetrugsskandal kommen erst noch. Immerhin muß Milan S. gestanden haben, sonst wäre er nicht von der U-Haft in die Freiheit gesetzt worden. Wenn auch nur für zwei Stunden. Mal sehen welche Zeitung zuerst die Details des Verhörs hat. Besonders schweigsam waren Berliner Ermittler in der Vergangenheit bekanntermassen nie.

Und dann ist da auch noch Peter-Michael Diestel. Der Ex-DDR-Innenminister und heutige Anwalt will gegen den DFB klagen. Er hat das Mandat von Schiedsrichter Dominik Marks (ja der, der zu spät eine Anwerbung Hoyzers beim DFB gestanden hat) und berechtigte Chancen gegen den DFB erfolgreich zu sein. Nix ist mit der gewünschten Ruhe vor der Fussball-WM.

07.04.2004 - Das DFB-Sportgericht hat den ersten Spieler im Zuge des Wettskandals rechtskräftig verurteilt. Wegen "unsportlichen Verhaltens in Tateinheit mit passiver Bestechung" wurde Thijs Waterink vom Regionalligisten SC Paderborn 07 bis Saisonende gesperrt. Der SC Paderborn wird Waterink, der seit Bekanntwerden seiner Verstrickung in die sogenannte Hoyzer-Affäre vom Verein suspendiert worden war, nun fristlos kündigen.

Das annulierte Spiel LR Ahlen-Wacker Burghausen wird am 27. April (18.15 Uhr) wiederholt.

06.04.2004 - Das DFB-Bundesgericht hat die Berufung des SC Freiburg gegen die Wertung des Spieles beim 1. FC Kaiserslautern (27. November 2004) zurückgewiesen. Weiterhin spach der DFB-Kontrollausschuss eine sechsmonatige Sperre gegen Bundesliga-Schiedsrichter Torsten Koop aus. Er soll dem DFB ein Manipulationsbegehren des auf Lebenszeit gesperrten Referees Robert Hoyzer verschwiegen haben.

Unterdessen wurde heute der im Zuge der Wettbetrugsaffaire verhaftete Schiedsrichter Dominik Marks gegen Auflagen aus der Justizvollzugsanstalt Berlin-Moabit entlassen. Ihm wird gewerbs- und bandenmäßiger Betruges in drei Fällen, versuchte Verbrechensverabredung und Geldwäsche vorgeworfen.

Die Freilassung des 29-Jährigen erfolgte trotz einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft Berlin. Die hatte im Fall des kroatischen Barbetreibers Ante S. ebenfalls Einspruch gegen eine Haftverschonung eingelegt. Diesem folgte die Haftrichterin. Ante S. bleibt so weiterhin in Berlin-Moabit.

04.04.2004 - "Der Einspruchsführer muss die Abrede zur Manipulation beweisen" - so sprach Georg Adolf Schnarr, Chef des DFB-Berufungsbgeichtes in Richtung des FC St. Pauli. Die Hamburger hatten Berufung gegen die Wertung des Regionalliga-Spieles mit dem VfL Osnabrück (14. August 2004) eingelegt. Am Mittwoch wird vor der selben Instanz über die Berufung des SC Freiburg gegen die Wertung des Spieles beim 1. FC Kaiserslautern (27. 11. 2004) entschieden.

Nach Informationen der Zeitung "Die Welt" muß ein erster Spieler mit einer Sperre durch den DFB wegen seiner Beteiligung am Wettbetrugsskandal rechnen. Dem 36jährige Profi Thijs Waterink vom Regionalligist SC Paderborn droht eine Spielpause von acht Monaten. Als Kapitän war er massgeblich am manipulierten DFB-Pokalspiel SC Paderborn - Hamburger SV beteiligt.

24.03.2004 - Nach SPIEGEL-Informationen hat der deutsche Wettbetrugsskandal nun auch die Uefa erreicht. Im Vorfeld von Uefa-Cup-, Champions-League und Länderspielen sollen Listen mit den Namen der nominierten Schieds- und Linienrichter in die Hände der kroatischen Wettmafia gelangt sein. So hätte Robert Hoyzer, wie er gegenüber Berliner Ermittlern erklärte, im Herbst 2004 eine Liste mit Namen auf dem Rücksitz eines Autos der Betreiber des Café King gesehen.

23.03.2004 - Weiterer Schiedsrichter unter Verdacht - nach Informationen von SPIEGEL ONLINE soll nun auch Schiedsrichter Felix Zwayer in den Wettbetrugsskandal verwickelt sein. Es wäre der Dritte Unparteiische. Dies würde interpool.tv Informationen bestätigen, nachdem Robert Hoyzer gegenüber Dritten von zwei weiteren Referees gesprochen hat.

Über die mutmaßlich von Schiedsrichter Dominik Marks manipulierte Zweitliga-Partie Karlsruher SC gegen MSV Duisburg wurde keine Entscheidung getroffen. Nach dreistündiger Verhandlung hat sich das DFB-Sportgericht auf nach Ostern vertagt. Marks soll nach Angaben von Robert Hoyzer insgesamt 30 000 Euro von den Kroaten um Ante S. erhalten haben. So sollen vor dem Match 20 000 - nach der Partie 10 000 geflossen sein. Bei dem Spiel soll es sich um eine Handicap-Wette gehandelt haben, bei er ein Sieg mit zwei Toren notwendig war.

Es ist der letzte Einspruch im Zusammenhang mit dem Wett-Skandal. Ob es wirklich der Letzte sein wird? Die Berliner Morgenpost findet in mehreren Artikeln neue Hinweise auf Faules Spiel in der Zweiten Liga.

21.03.2004 - Im Zusammenhang mit dem Fußball-Wettskandal hat einer, Tomislav C., der fünf Inhaftierten am Montag Haftverschonung erhalten. Der Haftbefehl gegen den Mitarbeiter des "Cafe King" der als Mitglied der Bande um Ante S. gilt, besteht allerdings weiterhin. Der Inhaber des besagten Cafés, zwei Brüder und Schiedsrichter Dominik Marks befinden sich weiter in Untersuchungshaft.

15.03.2004 - Fußball-Zweitligist LR Ahlen ist in der zweiten Instanz vor dem DFB-Bundesgericht gescheitert. Die vom Sportgericht angeordnete Annullierung des 1:0 Sieges gegen Wacker Burghausen bleibt bestehen. Ahlens Manager Frank Aehlig hatte vor der Sitzung allerdings angekündigt, im Falle des Scheiterns vor das Schiedsgericht zu ziehen.

Der aus der Untersuchungshaft entlassene Chemnitzer Fussballprofi Steffen Karl hat, nach Informationen des TAGESSPIEGEL, den Kroaten Ante S. schwer belastet. Demnach soll der noch in Haft sitzende Kroate Karl aufgefordert haben, den Cottbusser Torwart Georg Koch zu bestechen. Koch sollte im Spiel gegen Jahn Regensburg absichtlich Tore kassieren. Dafür sollte Koch bis zu 20 000 Euro von Karl erhalten. Ausserdem wurde Karl von Ante S. aufgefordert, das Spiel Paderborn gegen Chemnitz zu manipulieren. Karl habe dies, nach seinen Angaben, abgelehnt.

11.03.2004 - Im Wettbetrugsskandal ist jetzt auch ein erster Spieler festgenommen worden. Gegen den für den Chemnitzer FC spielende Steffen Karl wurde Haftbefehl erlassen. Er ist verdächtig, gewerbs- und bandenmäßigen Betrug, versuchte Verbrechensabrede und Nötigung begangen zu haben. Unterdessen hat Greuther Fürth gegen die Entscheidung des DFB-Sportgerichtes vom Vortag Einspruch eingelegt.

Robert Hoyzer, Dominik Marks, ..... und wer ist der Dritte? Nach Informationen des interpool.tv.magazins soll in den Wettbetrugsskandal mindestens noch ein dritter Schiedsrichter mit involviert sein.

{mospagebreak}10.03.2004 - Das DFB-Sportgericht wies am Abend den Einspruch der SpVgg Greuther Fürth gegen die Wertung des Spieles mit dem MSV Duisburg zurück. Damit bleibt es beim 1:0 Sieg des Tabellenführers der 2. Bundesliga.

Unterdessen sitzt Schiedsrichter Dominik Marks in Untersuchungshaft. Gegen ihn bestehe der Tatverdacht des "gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betruges in drei Fällen" und "der versuchten Verabredung von Verbrechen und Geldwäsche", wie die Berliner Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Marks hat bisher alle Vorwürfe bestritten. Laut Ermittler soll er 2004 an der Manipulation von drei Fußballspielen beteiligt gewesen sein, auf deren Ergebnisse der mitbeschuldigte Ante S. Wetten abgeschlossen hatte. Darunter die Partie Hertha BSC (A) - Arminia Bielefeld (A), die vom DFB in der letzten Woche neu angesetzt wurde.

Derweil haben die Bemühungen des DFB und der staatlichen Wettgesellschaft Oddset, die Aktivitäten der privaten Buchmacher einzuschränken, einen Rückschlag erlitten. Das Innenministerium erklärte die Arbeit von Wettanbietern, die zur Wendezeit in Ostdeutschland Lizenzen für Sportwetten erworben hatten und nun mit Oddset konkurrieren, für legal. Das Plädoyer für private Wettanbieter umfasst die von Oddset als illegal eingestuften Anbieter Betandwin, Sportwetten Gera, Interwetten und Digibet.

08.03.2004 - Am Donnerstag wird vor dem DFB-Sportgericht nur noch ein Einspruch verhandelt. Die SpVgg Greuther Fürth hatte Protest gegen den Verlauf der Partie mit dem MSV Duisburg (26.09.2004) eingelegt. Drei Vereine (1. FC Köln, SpVgg Unterhaching und Dynamo Dresden) zogen ihre Einsprüche zurück.

Bisher wurden fünf Einsprüche verhandelt. Zwei Spiele sind vom DFB-Sportgericht neu angesetzt worden. Der Hamburger SV bekam vom DFB insgesamt zwei Millionen Euro als Entschädigung wegen des verpfiffenen Pokalspiels in Paderborn zugesprochen. Neun Vereine zogen bisher ihre Einsprüche zurück.

Die Ermittlungen gegen 19 Paderborner Spieler und den Mannschaftsbetreuer sollen gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt werden. Auch sonst hat es der DFB eilig. Bis Ende März will er all seine Ermittlungen in der Wettbetrugsaffaire abgeschlossen haben. Wenn dies nur mal nicht zu voreilig ist! Bisher fanden 58 Vernehmungen durch den DFB-Kontrollausschuss statt. Einige Spieler wie der Paderborner Profi Thijs Waterink haben von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Unterdessen hat der DFB zwei Urteile im Internet veröffentlicht.

03.03.2004 - Jetzt ist definitiv ein zweiter Schiedsrichter mit "im Spiel". Das DFB-Sportgericht sieht es als erwiesen an, daß der Referee "Dominik Marks (Stendal) mit Kunden von Wettbüros eine Verabredung zur Manipulation der von ihm geleiteten Begegnung am 11. August 2004 getroffen habe." Die Regionalligapartie Hertha BSC Berlin (A) gegen Arminia Bielefeld (A) wird deshalb vom DFB neu angesetzt. Der 29jährige Marks hatte die Vorwürfe stets bestritten. Der Einspruch des SC Freiburg gegen die Wertung des des Bundesligaspiels beim 1. FC Kaiserslautern (27.11.2004) wurde abgewiesen.

Ante S. aus Berlin-Charlottenburg soll, so berichtet die Süddeutsche Zeitung, kurz vor Weihnachten 280.500 Euro bei Oddset gesetzt und 1,03 Millionen Mark gewonnen. Wettglück? Die Berliner Staatsanwaltschaft vermutet Betrug. Insgesamt hat der Kroate 2004 über drei Miliionen bei dem staatlichen Wettanbieter Odsett eingenommen. Das rasende Spiel der Wale - die 'Süddeutsche' mit Details zum Wettverhalten der drei kroatischen Brüder aus dem "Cafe King". Auch der Verlauf der DFB-Pokal-Partie Hertha BSC - Eintracht Braunschweig gerät wieder in den Blickpunkt.

02.03.2004 - Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Michael Terhaag vertritt Mandanten, die sich durch Robert Hoyzers verpfiffene Spiele benachteiligt und um ihren Wetteinsatz gebracht sehen. Das berichtet der Online-Dienst interpool.tv Wetter, die unter anderem durch das manipulierte DFB-Pokalspiel SC Paderborn 05 gegen Hamburger SV dreistellige Summen bei privaten Wettanbietern verloren haben.

Terhaag will Musterprozesse führen, falls eine aussergerichtliche Lösung scheitert. Adressaten: Robert Hoyzer und der Deutsche Fussballbund. "Der Schiedsrichter muss selbstverständlich dafür gerade stehen, der DFB natürlich auch". Robert Hoyzer weil er die Spiele absichtlich verpfiffen hätte, "der DFB, weil er als Ausrichter der Spiele für seinen Mitarbeiter Hoyzer einzustehen hat" erklärte Terhaag gegenüber dem Online-Nachrichtenmagazin interpool.tv .

27.02.2004 - Nach Informationen des interpool.tv.magazins sollen definitiv zwei weitere Referees in den "Schiedsrichter-Skandal" verwickelt sein. Diese Aussage von Robert Hoyzer bestätigten Insider gegenüber dem Online-Nachrichtenmagazin.

Für seinen Auftritt im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen soll Hoyzer lediglich eine Gage von 500 Euro erhalten haben. Das Geld befindet sich mittlerweile auf einem Treuhandkonto. Ein wesentlich lukratives Angebot von "stern tv" hätte Hoyzer, Insidern zu Folge, abgelehnt.


25.02.2004 - Robert Hoyzer ist nach 14 Tagen wieder auf freiem Fuss. Am Mittag wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen. Hoyzer muss sich nun dreimal in der Woche bei der Polizei melden, sein Reisepass wurde einbehalten.

Unterdessen hat der fünfte Verein seinen Einspruch gegen ein von Hoyzer gepfiffenes Spiel beim DFB zurückgezogen. So wird derzeit beim Sportgericht nur noch über die Regionalligapartie FC St. Pauli - VfL Osnabrück (14.08.2004/Einspruch St. Pauli) entschieden. Ursprünglich sollten heute sechs Spiele verhandelt werden. Beim DFB-Sportgericht sind jetzt noch acht weitere Einsprüche anhängig.

21.02.2004 - Der DFB will Robert Hoyzer lebenslang sperren und überdies mit 50 000 Euro für die verpfiffenen Spiele zur Kasse bitten! Fragt sich nur, woher der Moabiter Untersuchungshäftling das Geld nehmen will. Während immer weitere Datails aus seinen Vernehmungen an die Öffentlichkeit dringen, schweigen die drei kroatischen Brüder aus dem "Cafe King" eisern.

Interessant wäre es jetzt, erste Ergebnisse der Hausdurchsuchungen vom 02. Februar zu erfahren. Mal sehen wann die Staatsanwaltschaft damit herausrückt. So lange allerdings in der Sache ermittelt wird, sollte sich der DFB die Verhandlung über umstrittene Spiele sparen.

Bislang hat Hoyzer zugegeben, fünf Spiele manipuliert zu haben. Zwei Partien (Paderborn-HSV und Ahlen-Burghausen) wurden bereits verhandelt - am Freitag stehen vier weitere Spiele vor dem DFB-Sportgericht zur Disposition. Warum diese Partien verhamdelt werden, über die es bisher wenig oder gar keine Erkenntnisse der Manipulation gibt, ist schleierhaft. Hier droht dem DFB die Wiedervorlage in einigen Wochen.

19.02.2004 -
Am Samstag senden die beiden deutschen Nachrichtenmagazine ihre Pressemitteilungen in die Redaktionsstuben. Während in der letzten Woche "Focus" die Nase vorn hatte, wartet der SPIEGEL nun mit Neuem auf. Hoyzers Geständnis liefert Informationen für Wochen.

Diesmal sorgen angebliche Besuche in Bordellen und Table-Dance-Bars für Schlagzeilen. Schiedsrichter sollen sich dort vor Fussballspielen amüsiert haben. Wäre nicht wirklich überraschend! Wurde doch der DFB-Chef Mayer-Vorfelder, Informanten zu Folge, schon öfter in derartigen Etablissements gesehen.

"Glaubwürdigkeit des Kronzeugen Hoyzer ist in Frage gestellt" - der Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich, der mit drei weiteren Kollegen Courage gezeigt und den "Fall Hoyzer" öffentlich genacht hat, im FAZ-Interview. Unterdessen will der DFB den Wettskandal offenbar schnell vom Tisch haben. Am nächsten Freitag (25.02.2005) sollen vor dem Sportgericht sechs weitere Partien verhandelt werden, gegen die Einspüche vorliegen. Ein wenig voreilig vielleicht! Dann noch ist längst nicht alles auf dem Tisch!!

18.02.2004 - Wackelt der Spielbetrieb der zweiten Liga?. Ahlen will wegen der Neuansetzung des Spiels gegen Burghausen in Berufung gehen. Man fühlt sich als Verlierer des Sportgerichtsurteils. Rolf Dohmen, Manager des abstiegsbedrohten Karlsruher SC, der gegen die Wertung der 0:3-Niederlage gegen den MSV Duisburg ebenfalls Protest eingelegt hat, ging gar mit dem Vorschlag in die Offensive, "den Abstieg in dieser Saison auszusetzen".
{mospagebreak}
17.02.2004- Gegen insgesamt 16 Spiele wurden beim DFB-Sportgericht bisher Einsprueche eingelegt. Dabei handelt es sich um die Partien:

Bundesliga:
1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg.

2. Liga:
RW Essen - RW Erfurt
MSV Duisburg - SpVgg Greuther Fürth
1. FC Koeln - Dynamo Dresden
LR Ahlen - Wacker Burghausen
Rot-Weiss Essen - 1. FC Köln
Dynamo Dresden - SpVgg Unterhaching
SpVgg Unterhaching - 1. FC Saarbrücken
Karlsruher SC - MSV Duisburg


Regionalliga:
Hertha BSC Berlin (A) - Arminia Bielefeld (A)
FC St. Pauli - VfL Osnabrück,
KFC Uerdingen 05 - VfL Osnabrück
VfL Wolfsburg (a) - Hamburger SV (A)

DFB-Pokal:

SC Paderborn 07 - Hamburger SV
1. FC Nürnberg - LR Ahlen
SC Paderborn 07 - MSV Duisburg


16.02.2004 - Das Sportgericht des DFB hat einen Präzedenzfall geschaffen. Die durch Robert Hoyzer für 30 000 Euro am 22. Oktober 2004 verschobene Zweitliga-Partie zwischen LR Ahlen und dem SV Wacker Burghausen (1:0) wird annulliert. Ein Neues Spiel wird angesetzt, der Termin steht noch nicht fest. Außerdem wurde mit Dominik Marks ein zweiter Schiedsrichter gesperrt. Dem 24 Jahre alten Berliner wird zur Last gelegt, "mit Kunden von Wettbüros Verabredungen zur Manipulation von Spielen der 2. Bundesliga und der Regionalliga getroffen zu haben" - Bielefeld forderte früh Mark`s Absetzung .

Noch ein Skandal eines Schiedsrichters, wieder spielt Bereicherungssucht eine Rolle. Stefan Trautmann wird vorgeworfen mit Sportartikeln gehandelt haben, die er als Schiedsrichter günstig erwarb - Ausverkauf im Internet.

14.02.2005 - Robert Hoyzer bleibt weiterhin in Haft. Er wird als Mittäter verdächtigt gewerbs- und bandenmäßigen Betrug in acht Fällen" begangen zu haben. Auch die drei kroatischen Brüder Ante, Filip und Milan S., bleiben hinter Gittern. Das ist das Ergebnis eines Haftprüfungstermines. Verordnete Langeweile - über den Alltag eines Untersuchungshäftlings in Berlin-Moabit.

Der DFB-Schiedsrichterausschuss hat beschlossen, Schiedsrichter Torsten Koop auf unbestimmte Zeit zu suspendieren. Koop hatte einen "Anwerbungsversuch" von Robert Hoyzer erst mit einiger Verspätung dem DFB mitgeteilt.

12.02.2005 - Ein Haftbefehl, neue Spuren ins Ausland und ein weiterer Schiedrichter bekommt Pfeifverbot.
Langsam geht es rund!

Weil gegen ihn Fluchtgefahr bestand, wurde Robert Hoyzer wurde am Mittag festgenommen, ein Haftbefehl gegen ihn vollsteckt. Die Ermittler hegen Zweifel, ob der 25jährige bei der Staatsanwalt all sein Wissen ausgeplaudert hat.

Der "Focus" berichtet, mit Bezug auf Hoyzers Aussagen gegenüber den Berliner Ermittlern, von so genannten Kopfprämien für angeworbene Schiedsrichter, die Spiele im Sinne der "Wettmafia" pfeifen sollten. Die Rede ist von 10.000 Euro für einen Erstligareferee und 5000 Euro für einen Spielleiter aus der 2. Liga.

Weiterhin berichtet das Münchener Nachrichtenmagazin, dass der Einfluß der drei in Untersuchungshaft sitzenden Kroaten Brüder Ante, Filip und Milan S. bis nach Griechenland, Kroatien, Österreich und England ging. In Österreich werden derzeit acht Erstligapartien untersucht, bei denen es bis zu fünfmal höhere Wettumsätze gab. Auch das UEFA-Cup-Spiel zwischen Panionios Athen und Dinamo Tiblissi steht in der Diskussion.

Der DFB will unterdessen den Schiedsrichter Torsten Koop suspendieren. Er hatte erst vor zwei Tagen zugegeben, dass ihn Robert Hoyzer auf einer "Schiedsrichter-Tagung" Mitte Januar "anwerben" wollte. Laut "SPIEGEL" (auch er bezieht sich auf die Aussagen des Skandal-Schiedsrichters vor den Ermittlern) will Hoyzer seinem Kollegen Dominik Marks insgesamt 36000 Euro für zwei verpfiffene Spiele überreicht haben - im Auftrag der kroatischen "Wettmafia". Marks hatte das Regionalligaspiel Hertha BSC Berlin (Amateure) - Arminia Bielefeld (Amateure) gepfiffen, gegen das ein Einspruch beim DFB läuft. Insgesamt wird in dem "Wettbetrugsskandal" in Deutschland gegen 25 Personen ermittelt.

11.02.2005 - Zwei Millionen Steine. Im Gegenzug zieht der HSV seinen Einspruch gegen den Verlauf des Spieles der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde zurück. Das von Robert Hoyzer verpfiffene Spiel gegen SC Paderborn wird nicht wiederholt, am weiteren Verlauf DFB-Pokals ändert sich nichts.


Der "faule Kompromiß" im Einzelnen: Der HSV bekommt als Entschädigung eine halbe Million vom DFB zugesprochen. Zudem soll am 8. Oktober in Hamburg ein Länderspiel der Nationalmannschaft stattfinden. Als Gegner sind China oder Japan im Gespräch. Der HSV wird mit weiteren rund 1,5 Millionen Euro an den Einnahmen beteiligt. "Was Sie pfeifen, ist das Allerbeste" - die Chronik eines Betruges.


Der Bundesinnenminister als intimer Kenner des deutschen Rechtssystems. Bis zum Juni müsse die Wettaffaire aufgeklärt sein, fordert Schily in Richtung Staatsanwaltschaft und DFB. Ultimatum für den DFB - Thomas Kistner hat sich in der Süddeutschen Gedanken gemacht.

 

10.02.2005 - Acht auffällige Bundesliga-Spiele - in Österreich soll es nach der Aussage eines Sprechers des Linzer Wettbüros "bets4all.com" bei Fussballspielen zu außergewöhnlich hohen Wetteinsätzen gekommen sein. Die Umsätze hätten bis zum Fünffachen der üblichen Höhe betragen. In den letzten Tagen war im Zusammenhang mit dem deutschen Wettbetrugsskandal auch über eine Verbindung nach Österreich gemutmaßt worden.

08.02.2005 - Auch das Regionalligaspiel Sachsen Leipzig - Dynamo Dresden soll manipuliert gewesen sein. Belastet wird nach Aussage Hoyzers der Leipziger Torhüter Marco Eckstein, der bei der Partie, die Leipzig mit 1:3 verlor, eine sehr unglückliche Figur abgab. Beim Lottoanbieter Oddset stand dieses Spiel jedoch nicht auf dem Tippschein. Vier Spieltage vor Schluss brauchte Dresden gegen die schon fast abgestiegenen Leipziger einen Sieg, um im Kampf um den Aufstieg in die 2.Bundesliga mit Paderborn und Wuppertal mitzuhalten.

07.02.2005 - Es ist schon eigenartig wie ein drei Tage alter Artikel immer noch für Schlagzeilen sorgt. So reicht ein kleiner Absatz aus dem Spiegel-Geschichte "Die Akte Hoyzer" um eine Betrugsspur nach Griechenland und Österreich auszumachen. Die "netzeitung" prescht vor, dpa zieht nach. Die Medien brauchen halt Futter ....

06.02.2005 - Der nächste Fall. Georg Koch, früher Torhüter bei Energie Cottbus berichtet gegenüber der "Bild am Sonntag" über einen Bestechungsversuch: "Vor dem Spiel gegen Regensburg meldete sich ein Mann mit dem Namen Steffen Karl bei mir. Er bot mir 20.000 Euro für den Fall, dass ich im Spiel gegen Regensburg ein-, zweimal den Ball reinlasse". In den letzten Tagen soll Koch dem Bericht zu Folge zweimal telefonisch gedroht worden sein. Unterdessen plant das ZDF Robert Hoyzer einen Talkshowauftritt einzuräumen. Journalistische Aufklärung ist bei Johannes B. Kerner eher nicht zu erwarten. The show must go on.

{mospagebreak}05.02.2005 - Bisher sind beim DFB Einsprüche gegen 13 Spielwertungen eingelegt worden. Dabei handelt es sich um folgende Partien:

Bundesliga:
1. FC Kaiserslautern - SC Freiburg.

2. Liga:
MSV Duisburg - SpVgg Greuther Fürth
LR Ahlen - Wacker Burghausen
Rot-Weiss Essen - 1. FC Köln
Dynamo Dresden - SpVgg Unterhaching
Karlsruher SC - MSV Duisburg
SpVgg Unterhaching - 1. FC Saarbrücken

Regionalliga:
FC St. Pauli - VfL Osnabrück,
Hertha BSC Berlin (Amateure) - Arminia Bielefeld (Amateure)
KFC Uerdingen 05 - VfL Osnabrück


DFB-Pokal:
SC Paderborn 07 - Hamburger SV
1. FC Nürnberg - LR Ahlen
SC Paderborn 07 - MSV Duisburg

04.02.2005 - Robert Hoyzers Autogramme werden im Internet mittlerweile für 35 Euro gehandelt. Doch: ein Betrüger ist ein Betrüger und keine Kultfigur. Mein zumindest Holger Gehrts in der Süddeutschen. Ein Spiel dauert 90 Minuten. Aber wie lange dauert ein Skandal? - Recht hat er.

Der DFB plant in Zukunft Schiedsrichtern und Spielern das Wetten zu verbieten. Sinnlos, denn an jeder Ecke lauert (zumindestens in Berlin) ein Strohmann. Unter Hochdruck will jetzt die Staatsanwaltschaft arbeiten. Naja ....


03.02.2005 - SMS in der Halbzeitpause - SPIEGEL ONLINE präsentiert Details aus dem "Hoyzer-Protokoll". Die Süddeutsche weiss von Interna aus der Staatsanwaltschaft zu berichten - Hoyzer wird immer konkreter. Demnach soll die Berliner 'Wett-Mafia' Verbindungen nach Italien und Grossbritannien gehabt haben. Am 11. Februar will der DFB über das Spiel Paderborn-HSV verhandeln. Wird der Pokal neu aufgelegt?

DFB-Sportgericht kann tätig werden - nach der Akteneinsicht in das Vernehmungsprotokoll von Robert Hoyzer geht der DFB jetzt davon aus, dass vier Partien von ihm manipuliert worden seien. Dabei handelt es sich um die Spiele: Wuppertaler SV - Werder Bremen, Eintracht Braunschweig - FC St. Pauli (Regionalliga), LR Ahlen - Wacker Burghausen (2.Liga) und SC Paderborn - Hamburger SV (DFB-Pokal/ 1. Hauptrunde).


Bei den Spielen SC Paderborn - Chemnitzer FC und SpVgg Unterhaching - 1. FC Saarbrücken sei der Betrugsversuch durch Hoyzer misslungen. Die Partie MSV Duisburg - SpVgg Greuther Fürth, bei der auch manipuliert werden sollte, habe den von Hoyzer erwarteten Ausgang gefunden teilte DFB-Chef Theo Zwanziger mit.

02.02.2005 -
"Fall Hoyzer": Weitere Durchsuchungen
Der "Schiedsrichter-Skandal" wird immer mehr zu einer Bundesliga-Betrugsaffaire. Gegen 25 Verdächtigte wird mittlerweile ermittelt. Es sollen mindestens zehn Spiele der 1., 2. und 3. Liga und des DFB-Pokals im Jahr 2004 manipuliert worden sein, erklärt die Berliner Genaralstattsanwaltschaft. In die Betrugsaffaire sollen jetzt auch Spieler von LR Ahlen und Kickers Offenbach verwickelt sein.

Bereits am Vormittag wurden die Wohnräume von Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Jansen in Essen, des Zweitliga-Referees Dominik Marks in Berlin und des Schiedsrichter- Obmann Wieland Ziller in Dresden durchsucht. In Aachen und Dresden kam es weiteren Aktionen der Staatsanwaltschaft. Hier wurden die Wohnungen von im Verdacht stehenden Spielern durchsucht. Die Betroffenen sollen von Robert Hoyzer bei seiner Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft genannt worden sein.

01.02.2005 - Noch in dieser Woche soll die im "Schiedsrichter-Skandal" bisher hoffnungslos überforderte DFB-Riege Einsicht in das Vernehmungsprotokoll Hoyzers der Berliner Staatsanwaltschaft bekommen. Überdies planen die greisen Herren nunmehr gegen Medien juristisch vorzugehen. In Dresden haben die Ereignisse mittlerweile eine eigene Dynamik bekommen. Ein bezahlter Sieg oder wie Geld Beine macht.

Dresdens Torwart Ignac Kresic erklärte (gegenüber Medien nach dem Zweitligaspiel gegen Cottbus) am 18.Juni 2003 in Münster von einem unbekannten Dritten 15 000 Euro erhalten zu haben. Bei Ebay sind Schlüsselbänder des Cafe King inzwischen der Renner.


{mospagebreak}31.01.2005 -

Hoyzers Geständnis:

DIE SCHIEDSRICHTER:

Jürgen Jansen (Essen), Dominik Marks (Stendal) und Felix Zwayer (Berlin)

DIE SPIELER:
Thijs Waterink, Alexander Löbe, Georgi Donkow (alle SC Paderborn), Tomislav Piplica (Energie Cottbus), Laurentiu Aurelian Reghecampf (Alemannia Aachen), Steffen Karl, Markus Ahlf (Chemnitzer FC), Ignac Kresic und Torsten Bittermann (Dynamo Dresden)
Quelle: "Bild-Zeitung"

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat im Manipulations-Skandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) die beantragte Akteneinsicht verwehrt. Oddset-Fax setzt DFB-Spitze unter Druck, denn konkrete Hinweise zu Manipulationen wurden bereits im August ausgetauscht, aber nichts passierte. Die Suche nach den Schuldigen wird zum Spießrutenlauf für die DFB-Spitze.

In einer Pressekonferenz am Montagmorgen bestätigte der Präsident des SC Paderborn, Wilfried Finke, dass Mannschaftskapitän Thijs Waterink vor der Partie gegen den HSV am 21. August 2004 10.000 Euro in Empfang genommen habe. Das Geld wurde nach dem siegreichen Spiel unter der Mannschaft als Sonderprämie aufgeteilt. Jeder Akteur erhielt 500 Euro, die von einem "unbekannten südländisch anmutender Mann" stammen.
Nach Meinung von Finke ist dieser Vorgang strafrechtlich nicht relevant. Bei Zahlung einer Siegprämie, von wem auch immer, wird der sportliche Gedanke nicht ad absurdum geführt. Legendär ist in dieser Beziehung u.a. Bayern Münchens legale Bierprämie an Unterhaching, als die SpVgg gegen Leverkusen gewann (Ballack EIGENTOR!!!) und die Bayern noch Deutscher Meister 2000 wurden.

Delikat wird die Paderborner Prämie jedoch mit dem Wissen, dass Robert Hoyzer bei seinen ersten Kontakten mit der "Mafia" Zuwendungen ohne Gegenleistung erhielt. Erst als er "an der Angel" hing, wurden von ihm auch Gefälligkeiten verlangt. Die Paderborner Spieler wurden mit dieser Geldspende förmlich "getestet" und zeigten, dass sie bereit sind Geld anzunehmen ohne nach der Herkunft zu fragen. Inwieweit die Paderborner im Wettskandal noch weiter verstrickt sind, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. Die überraschende Heimniederlage gegen St.Pauli 2:3 und das 0:6 bei den Dortmunder Amateuren sind zumindest überprüfungswürdig.

Witzbolde sind auch schon in den Startlöchern. Sportwetten-Hoyzer pfeift Dich zum Sieg.

30.01.2005 - Chemnitz, Dresden, Paderborn - dort sollen nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" Fussballer spielen, die Geld von Wettern angenommen hätten. Dies erfuhr die Zeitung aus Kreisen Berliner Ermittler, die Hoyzer am Freitag zur Sache befragt hatten. Die Vereinsführung des westdeutschen Drittligisten ging von sich aus in die Offensive: Auch SC Paderborn im Wettskandal verstrickt berichtet "Sport Bild".

Währenddessen gerät der DFB immer weiter in die Kritik, bekommt sozusagen den Schwarzer Peter zugespielt. Am Montag wollen sich die Herren des DFB erklären, auch beim SC Paderborn ist eine Pressekonferenz geplant. „Wo investiert wird, wird geschmiert" - ein Gespräch mit Anti- Korruptions- Aufklärer Wolfgang Schaupensteiner.

29.01.2005 - Die Staatsanwaltschaft Berlin hat am Abend im Betrugsskandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer drei Haftbefehle erlassen. Den drei Personen, die am Vortag bei einer Razzia im "Cafe King" vorläufig festgenommen waren, wird gewerbs- und bandenmäßiger Betrug vorgeworfen.

Zwei der Festgenommenen hatten gegenüber dem Nachrichtenmagazins "FOCUS" behauptet, dass drei Spieler des Bundesligisten Hertha BSC in den "Schiedrichter-Skandal" verwickelt gewesen sein sollen. Sie sollen in der Mannschaft gestanden haben, die nach einem Eigentor des Spielers Alexander Madlung (80.Minute) in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals am 22.09.2004 mit 2:3 überraschend gegen den Drittligisten Eintracht Braunschweig verlor.

Die drei Hertha-Spieler erklärten derweil an Eides Statt, nicht an den derzeit diskutierten Wettmanipulationen beteiligt gewesen zu sein.

Hertha-Manager Dieter Hoeneß: "Die Spieler haben uns zugesichert, auf kein Hertha-Spiel gewettet zu haben. Sie haben an Eides statt erklärt, nichts mit der Sache zu tun zu haben. Nur Simunic und Madlung haben bis vor ca. einem Jahr das Café King besucht. Nando Rafael war noch nie in diesem Café"

28.01.2005 - Hoyzer packt aus - Ein Netzwerk des Betruges - die Süddeutsche hat bisher den Bericht mit den meisten Hintergründen. Robert Hoyzer beschuldigte bei einer Vernehmung am Freitag gegenüber Berliner Ermittlern weitere Personen. Demnach wären höchstens neun Personen in den "Schiedsrichter-Skandal" verwickelt, zahlreiche Partien, fast alle in der 2. Bundesliga verpfiffen worden. Bisher wurden vier Personen vorläufig festgenommen. Der DFB hat seine Referees für den 19. Bundesligaspieltag ausgetauscht. Zwei Berliner Schiedrichter dürfen nun nicht pfeiffen - "Was kommt noch? Wer steckt noch drin?".

25.01.2005 - Der Wettskandal beschäftigt seit Sonntag ganz Fußballdeutschland. Der Berliner Schiedsrichter Robert Hoyzer hat das DFB-Pokalspiel Paderborn-HSV 4:2 mit fragwürdigen Elfmeterpfiffen und einer roten Karte für Mpenza maßgeblich beeinflußt. So viel war auch schon damals klar. Laut einer Anzeige der staatlichen Sportwette "Oddset" gegenüber dem DFB, lag bei diesem Spiel ein ungewöhnliches Wettverhalten (hohe Einsätze auf Paderborner Sieg) hauptsächlich im Berliner Raum vor. So drängt sich der Verdacht auf, dass der Referee bzw. von ihm Informierte auf dieses Spiel gesetzt haben und auf das Wunschergebnis Einfluß nahmen.

Darüber hinaus hat der DFB noch bei weiteren Spielen die Hoyzer leitete, den Verdacht, dass es nicht mit rechten Dingen zuging. Außerdem steht das Match Essen-Köln 2:2 eines anderen Berliner Schiedsrichters unter Manipulationsverdacht. Robert Hoyzer bestreitet bisher die Vorwürfe, der Deutsche Fußball Bund geht von einem Einzelfall aus.

Wirklich ein Einzelfall? Bei "Oddset" reicht es nicht eine richtige Tendenz zu tippen, sondern mindestens drei selbst ausgewählte Partien müssen richtig gewettet werden. Neben Paderborn-HSV mussten in dieser Wettspielwoche mindestens noch zwei weitere Partien "kontrolliert" werden, um einen Gewinn einzunehmen. Auffällig ist vor allem die Pokalpartie Dresden-KSC 1:2. Die Siegquote für Karlsruhe ist mit 3,40:1 (Paderborns Sieg gab 5,60:1) recht hoch. Im Spielverlauf führte Dynamo 1:0, der KSC glich mit einem Elfmeter! aus und gewann letztendlich durch einen stark abseitsverdächtigen Treffer. Nach dem Spiel gab es unschöne Ausschreitungen Dresdner Fans, die sich anscheinend mit dem Ergebnis nicht abfinden wollten. Bemerkenswert ist hier die Person desSchiedsrichters.

Er leitete auch die "Skandalpartie" der zweiten Bundesliga Aue-RWO 2:0 Ende letzten Jahres. Dieses Spiel geriet ja nach einem Aufschrei privater Sportwettenanbieter in den Fokus der Öffentlichkeit. Auch hier gab es außergewöhnlich hohe Wetteinsätze auf ein bestimmtes Ergebnis, welches sich durch ein Eigentor und außergewöhnliche Tolpatschigkeit der Oberhausener Abwehr auch so einstellte. Die RWO-Spieler schworen, dass Spiel nicht verschoben und nicht gewettet zu haben. Da ist auch das Szenario denkbar, der Unparteiische oder seine Hintermänner haben gewettet, er mußte jedoch nicht eingreifen, da das Spiel sowieso nach seinem Wunsch verlief.

Bisher ist alles Spekulation, aber es sind "komische" Zufälle die auf einander treffen. Hoffen wir, dass der DFB alles aufklärt und die Schiedsrichter nicht manipuliert haben.

Drucken