WM-ENDSPIEL 2006
0:1 Zidane 7. (Foulelfmeter); 1:1 Materazzi 19. (Kopfball aus 5 m nach einer Ecke von Pirlo)
Elfmeterschießen: 2:1 Pirlo; 2:2 Wiltord; 3:2 Materazzi; 4:2 De Rossi; 4:3 Abidal; 5:3 Del Piero; 5:4 Sagnol; 6:4 Grosso (alle Elfmeter)
Mexikaner, Argentinier, Brasilianer, Engländer, Holländer, Deutsche - alle waren sie nach Berlin gekommen. Dabei spielte eigentlich Italien gegen Frankreich. Dutzende suchten Karten - auf dem Schwarmarkt kostete ein Ticket 1500 Euro. Vor dem Stadion gaben alle noch mal ihr Bestes - zum Finale der Fussball-WM 2006.
{mospagebreak}Italien - Frankreich 6:4 n.E. (1:1)
0:1 Zidane 7. (Foulelfmeter); 1:1 Materazzi 19. (Kopfball aus 5 m nach einer Ecke von Pirlo)
Elfmeterschießen: 2:1 Pirlo; 2:2 Wiltord; 3:2 Materazzi; 4:2 De Rossi;
4:3 Abidal; 5:3 Del Piero; 5:4 Sagnol; 6:4 Grosso (alle Elfmeter)
Italien: Buffon - Zambrotta, Cannavaro, Materazzi, Grosso - Camoranesi
(86. Del Piero), Gattuso, Pirlo, Perrotta (61. Iaquinta) - Totti (61.
de Rossi) - Toni
Frankreich: Barthez - Sagnol, Thuram, Gallas, Abidal - Vieira (56.
Diarra), Makelele - Ribéry (100. Trezeguet), Zidane, Malouda - Henry
(107. Wiltord)
Gelbe Karten: Zambrotta (Ita); Sagnol, Makelele, Malouda (Fra)
Schiedsrichter: Elizondo (Argentinien)
Zuschauer: 69.000 in Berlin
Vor dem Spiel
Mexikaner, Argentinier, Brasilianer, Engländer, Holländer, Deutsche -
alle waren sie nach Berlin gekommen. Dabei spielte eigentlich Italien
gegen Frankreich. Dutzende suchten Karten - auf dem Schwarmarkt kostete
ein Ticket 1500 Euro. Vor dem Stadion gaben alle noch mal ihr Bestes -
zum Finale der Fussball-WM 2006.
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Das große Finale
von Tobias Seeber
Mit dem Anpfiff entwickelte sich viel Hektik auf dem Rasen. Noch keine
Minute gespielt, blieb Henry nach Zusammenprall mit Cannavaro benommen
liegen, konnte aber nach zweiminütiger Behandlung weitermachen. Kurz
darauf krachte Zambrotta in die Beine von Vieira, "Gelb" war die Folge.
Die nächste Szene führte zu einem umstritten Foulelfmeter. Malouda
drang in Italiens Strafraum, Materazzi touchierte ihn leicht, der
Franzose fiel dankbar hin. Zidane verwandelte auf kuriose Weise vom
Punkt. Mit Unterschnitt lupfte er den Ball an die Unterkante der Latte,
der sprang hinter die Torlinie, wieder hoch an die Latte und ins Feld
raus. Einmalig.
Italien wirkte nervös, brachte in einem temporeichen Match keinen
vernünftigen Angriff zu Stande. So mußte ein Eckball helfen. Materazzi
schraubte sich in der 19.Minute am Fünf-Meter-Raum hoch und köpfte eine
"Bananenflanke" von Pirlo ein. Die "Squadra Azzurra" kam besser in die
Begegnung, konnte die sich ergebenden Chancen nicht nutzen.
In der zweiten Halbzeit übernahm wieder Frankreich die Herrschaft über
das Spiel. Die "Equipe Tricolore" versuchte vor allem über Henrys
Schnelligkeit zum Erfolg zu kommen. Im Laufe der Partie nahm das Tempo
ab, vor allem die Italiener sehnten sich dem Abpfiff entgegen. In der
Verlängerung lange ein ähnliches Bild, die Azzurri wirkten K.O., das
vermeintliche Siegtor für "les Bleus" schien nur eine Frage von
Minuten.
Dann der Aussetzer des Regisseurs Zinedine Zidane. Nach einem
Wortgeplänkel mit Materazzi, stieß "Zizou" mit dem Kopf wie ein
Rammbock auf des Italieners Brust. Nach Rücksprache mit dem
Linienrichter gab es für die Aktion "Rot". Ein unwürdiger Abschied für
einen der größten Fußballer überhaupt in seinem letzten Spiel der
Karriere. Bis zum Entscheidungsschießen tat sich nicht mehr viel.
Die Torhüter konnten keinen Schuß vom Punkt abwehren, so führte
Trezeguets Lattentreffer zur Entscheidung. Italien ist ein verdienter
Weltmeister 2006.
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Zidane´s Ver-Stoss!
von Thorsten Poppe
Sein finaler Stoss hatte nichts von der Genialität eines Großen des
Weltfußballs und Gewinner des Goldenen Balls bei der WM 2006.
Enttäuschung über die Art und Weise des Abgangs von Zizou. Wütende
Zuschauer im Berliner Olympiastadion, die das Fehlverhalten ihres Idols
kaum glauben konnte und in Buffon den Schuldigen für die Rote Karte
suchten. Es wollte vielen nicht in den Kopf: Die letzte Begegnung der
prägenden Spielerpersönlichkeit der vorangegangen Dekade: Beendet durch
einen nicht zu entschuldigen Ausraster – der ewig wirken wird und seine
Karriere entwertet. Genau wie das spannende Finale!
Kein Elfmeter ist gehalten worden und doch hat Frankreich verloren.
Bitter! Der Jubel der Italiener nach dem letzten Tor durch Grosso:
Unbeschreiblich. Gigantisch. Atemberaubend!
Italien ist einfach mit dem Titel dran gewesen. Und hat sich im
Elfmeterschießen auch nicht durch das gellende Pfeifkonzert im Stadion
gerade aus der französischen Kurve hinter dem Tor aus der Ruhe bringen
lassen. Nach dem Fehlschuss von Roberto Baggio 1994 im Finale gegen
Brasilien, dem Ausscheiden eben gegen diese Franzosen 1998 im
Viertelfinale der WM durch Elfmeterschiessen und der unglücklichen
Niederlage 2000 im EM-Finale wiederum gegen die Franzosen (und dem
kassieren des Ausgleichstreffer in letzter Minute zur Verlängerung
gezwungen und dann durch ein Golden Goal verloren), alle diese Aspekte
in der Summe zeigen die Berechtigung des Glücks im Elfmeterschießen der
siegreichen Italiener im Finale.{mospagebreak}
Spiel um den 3. Platz |
1:0 Schweinsteiger 56. (25 m Schuss nach Sololauf); 2:0 Petit 61. (Eigentor - einen Freistoss Schweinsteigers lenkt Petit ins Tor), 3:0 Schweinsteiger 78. (ansatzloser 20 m Schuss), 3:1 N. Gomez (Flugkopfball aus 5 m nach Flanke Figo)
Deutschland: Kahn - Lahm, Metzelder, Nowotny, Jansen - Schneider, Kehl, Frings, Schweinsteiger (79. Hitzlsperger) - Podolski (71. Hanke), Klose (65. Neuville)
Portugal: Ricardo - Ferreira, Meira, Costa, N. Valente (69. N. Gomes) - Costinha (46. Petit), Maniche, Sabrosa, C. Ronaldo, Deco - Pauleta (77. Figo)
Gelbe Karten: Frings, Schweinsteiger (D); Ricardo Costa, Costinha, Paulo Ferreira (P)
Schiedsrichter: Kamikawa (Japan)
Zuschauer: 52.000 in Stuttgart
Sowohl die Deutschen, als auch die Portugiesen traten mit zahlreichen Veränderungen gegenüber den Halbfinals an.
Ein ausgeglichenes Spiel in der ersten Halbzeit mit zahlreichen Torchancen für beide Mannschaften. In der zweiten Hälfte, die Portugiesen schwächer, wenig engagiert und sorglos vor dem eigenen Strafraum. Schweinsteiger wird zweimal nicht konsequent angegriffen, macht zwei schöne Tore. Keeper Ricardo, der während des WM-Tuniers nur zwei Tore in sechs Spielen kassiert hat, agiert dabei äußerst unglücklich. Gegen das Eigentor von Petit ist er machtlos.
Kurz vor Schluß erhält der kurz vorher eingewechselte Figo die Chance zum Flanken, Nuno Gomez vollendet per Flugkopfball. Ein versöhnliches Ende - Figo, Pauleta und Kahn erklären nach dem Spiel ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft.