Polen

EM-Quartier: Hotel: Spa Der Steierhof, Bad Waltersdorf
Trainingsplatz: Thermenstation Bad Waltersdorf/ Österreich

Nach zwölf vergeblichen Anläufen konnte sich Polen erstmals für eine EM-Endrunde qualifizieren. Nach der enttäuschend verlaufenen WM 2006 in Deutschland kommt dies ein klein wenig überraschend. Auch deshalb, da der Auftakt mit Heimspielen gegen Finnland 1:3, und Serbien 1:1 kräftig mißlang.  Zudem befanden sich mit Portugal und  Belgien zwei weitere aussichtsreiche Bewerber in dieser Qualigruppe, die somit recht ausgeglichen und stark anmutete. Eine Serie von sechs Siegen hintereinander brachte die Polen dann jedoch an die Tabellenspitze, von der sie sich nicht mehr verdrängen ließen.

 


EM Kader:

Tor: 1 Artur Boruc (Celtic Glasgow), 22 Lukasz Fabianski (FC Arsenal), 12 Wojciech Kowalewski (Korona Kielce)

Abwehr:  6 Jacek Bak (Austria Wien), 2 Mariusz Jop (FK Moskau), 4 Pawel Golanski (Steaua Bukarest), 23 Adam Kokoszka (Wisla Krakau), 13 Marcin Wasilewski (RSC Anderlecht), 3 Jakub Wawrzyniak (Legia Warschau), 14 Michal Zewlakow (Olympiakos Piräus)

Mittelfeld: 16 Lukasz Piszczek (Hertha BSC Berlin), 5 Dariusz Dudka (Wisla Krakau), 10 Lukasz Gargula (GKS Belchatow), 20 Roger Guerreiro (Legia Warschau), 8 Jacek Krzynowek (VfL Wolfsburg), 18 Mariusz Lewandowski (Schachtjor Donezk), 19 Rafal Murawski (Lech Posen), 15 Michal Pazdan (Gornik Zabrze)

Angriff: 17 Wojciech Lobodzinski (Wisla Krakau), 11 Marek Saganowski (FC Southampton), 7 Ebi Smolarek (Racing Santander), 9 Maciej Zurawski (AE Larissa), 21 Tomasz Zahorski (Gornik Zabrze)
Trainer: Leo Beenhakker (Niederlande)

EM-Quartier: Hotel: Spa Der Steierhof, Bad Waltersdorf
Trainingsplatz: Thermenstation Bad Waltersdorf/ Österreich


Nach zwölf vergeblichen Anläufen konnte sich Polen erstmals für eine EM-Endrunde qualifizieren. Nach der enttäuschend verlaufenen WM 2006 in Deutschland kommt dies ein klein wenig überraschend. Auch deshalb, da der Auftakt mit Heimspielen gegen Finnland 1:3, und Serbien 1:1 kräftig mißlang.  Zudem befanden sich mit Portugal und  Belgien zwei weitere aussichtsreiche Bewerber in dieser Qualigruppe, die somit recht ausgeglichen und stark anmutete. Eine Serie von sechs Siegen hintereinander brachte die Polen dann jedoch an die Tabellenspitze, von der sie sich nicht mehr verdrängen ließen.

Die Weltmeisterschaft in Deutschland vor zwei Jahren hat für den "Klub Polska" schneller geendet als von den zahlreich mitgereisten Anhängern erwartet. Gleich das erste Match gegen Ecuador ging vor einem quasi Heimpublikum 0:2 verloren.  Nach dem in letzter Sekunde gegen Deutschland verlorenen Match konnten die Taschen gepackt werden. Der abschließende 2:1-Sieg über Costa Rica verhinderte lediglich als Lachnummer wahr genommen zu werden.

 

Ähnlich desaströs schieden  Polen schon 2002 bei der WM aus. Da sie sich damals als erste europäische Mannschaft für das Turnier in Südkorea und Japan qualifizierten, waren die Erwartungen über die vermeintliche Stärke des Teams nicht nur in Polen entsprechend hoch. Nach blamablen Vorstellungen in der Vorrunde stand nach drei Spielen allerdings die Heimreise und nicht der Einzug ins Achtelfinale auf dem Programm.

Dass die Polen auf eine erfolgreiche WM-Tradition verweisen können, belegen die beiden dritten Plätze aus den Jahren 1974 und 1982. Mit Grzegorz Lato stellten sie bei der ersten WM in Deutschland 1974 auch den Torschützenkönig des Turniers, der mit sieben Toren drei Treffer mehr als „Bomber" Gerd Müller schoss. Beim legendären Zwischenrunden-Spiel gegen die Deutschen im Frankfurter Waldstadion, das aufgrund der Witterungsbedingungen als die "Wasserschlacht" in die Annalen einging, war es jedoch Gerd Müller, der mit einem für ihn typischen Abstauber das Goldene Tor erzielte.

Solche Ausnahmespieler, wie es damals Lato oder 1982 Zbigniew Boniek waren, der nach dem Turnier in Spanien zu Juventus Turin wechselte und dort einer der höchstbezahlten Profis in Europa wurde, sind heutzutage in Polen rar. Allenfalls der Liverpooler Keeper Jerzey Dudek und die Bundesligaprofis Ebi Smolarek (Dortmund) und Jacek Krzynowek (Leverkusen) dürften den Fans hierzulande überhaupt ein Begriff sein.
Die größte Stärke der Polen ist ihre Geschlossenheit, keiner der Spieler ragt aus der Mannschaft heraus. Wie weit man aber mit einer Mannschaft, der bestenfalls gehobenes Mittelmaß attestiert wird, kommen kann, wird sich zeigen.

Im Ligaalltag krankt der polnische Fußball an der Korruption von Verbands- und Klubfunktionären. Gekaufte Schiedsrichter, verschobene Spiele sind ein immenses Problem. Zudem scheint man den Aktivitäten der Hooligans nicht Herr zu werden.  Die finanziell klammen Vereine spielen in den europäischen Wettbewerben schon lange Zeit keine Rolle mehr, da die guten Spieler bei Zeiten ins Ausland wechseln.

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