Gruppe F: Italien

italien_frankreich 14 Weltmeister 1934, 1938, 2006

Wie üblich tat Italien in der Qualifikation auf ein großes Turnier nicht mehr als nötig. Selten gewann der amtierende Weltmeister überzeugend. Im Zweifel gab man sich auch mit einem Unentschieden zufrieden. Die Konkurrenz konnte mit diesem Minimalaufwand zumindest auf Distanz gehalten werden. So ist man aufgrund der extrem ökonomischen Spielweise ein wenig ratlos, was die inzwischen überalterte Mannschaft in Südafrika zu leisten vermag...

Wie üblich  tat Italien in der Qualifikation auf ein großes Turnier nicht mehr als nötig. Selten gewann der amtierende Weltmeister überzeugend. Im Zweifel gab man sich auch mit einem Unentschieden zufrieden. Die Konkurrenz konnte mit diesem Minimalaufwand zumindest auf Distanz gehalten werden. So ist man aufgrund der extrem ökonomischen Spielweise ein wenig ratlos, was die inzwischen überalterte Mannschaft in Südafrika zu leisten vermag.

 

Auch wenn im italienischen Fußball derzeit eine Krise herrscht, leere Stadien, Rassismus auf den Rängen oder verschobene Spiele, ist die Squadra Azzura bei jedem Turnier, bei dem sie teilnimmt, immer zu den Favoriten zu zählen. Dafür sprechen erstens die Spieler, die immer zu den besten der Welt gehören, und zweitens ein Blick in die (jüngste) Vergangenheit.

 

Bei der Weltmeisterschaft in Deutschland präsentierte sich Italien als das in allen Phasen des Turniers cleverste und eben auch beste Team. In der Vorrunde besiegten die "Blauen" Ghana und Tschechien in souveräner Manier. Ein unterlegen geführtes Match gewann man im Achtelfinale gegen Australien trotz Unterzahl. Die Gelegenheit, einen Elfmeter kurz vor Ende der Partie rauszuholen, wurde profihaft angenommen. Nach einem weltmeisterlichen 3:0 über die Ukraine  traf die Squadra Azzurra auf Gastgeber Deutschland. Spätestens in der Verlängerung präsentierte sich Italien diesen einen Deut besser, der mit 2:0 ins Finale führte.

 

Das Finale gegen Frankreich bleibt vor allem in Erinnerung, da Verteidiger Marco Materazzi den großen Zinedine Zidane zu einer Roten Karte provozierte. Das anschließende Elfmeterschießen gewannen sie selbstverständlich 5:3.   
Die anderen Turniere in diesem Jahrzehnt  liefen allerdings nicht so glücklich.  Bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren verloren die Azzuri zum Auftakt klar gegen Holland 0:3. Einem mageren 1:1 gegen Rumänien folgte eine Wiederauflage des WM-Endspiels von 2006. Ein 2:0 zeigte den Franzosen, wer der Chef  ist. Die Freude währte jedoch nicht lange. Im Achtelfinale verlor Italien völlig untypisch gegen Spanien im Elfmeterschießen.

 

italien_frankreich 14Bei der WM 2002 verloren sie im Viertelfinale, nach einigen strittigen Entscheidungen, gegen Gastgeber Südkorea. Hätten das Spiel allerdings vorher klar für sich entscheiden müssen. In Portugal 2004 spielten ihnen in der Gruppenphase die Konkurrenten Schweden und Dänemark übel mit. Nach Unentschieden gegen Dänemark (0:0) und Schweden (1:1) sowie einem 2:1-Erfolg gegen Bulgarien flog Italien aufgrund des schlechteren Torverhältnisses raus. Schweden und Dänemark spielten zeitgleich 2:2, das einzige Ergebnis, das beiden Skandinaviern nützte.  

 

Bei der WM 1982 in Spanien wären die Italiener schon fast nach der Vorrunde, in der sie in drei Spielen nicht einen einzigen Sieg errungen haben, ausgeschieden. Danach jedoch besiegten sie die großen Favoriten Argentinien, Brasilien und schließlich im Endspiel eine schwache deutsche Mannschaft mit 3:1.

1970 in Mexiko reisten die Italiener auch nicht unbedingt als Favorit an, schafften es aber dennoch bis ins Finale, wo sie sich dann aber den klar besseren Brasilianern geschlagen geben mussten.

Eine Fußballmacht waren die Italiener auch schon nur in den 30er Jahren, als sie den internationalen Fußball, auch dank ihrer Einbürgerungstaktik für spielstarke Südamerikaner, beherrschten. Sowohl 1934 in Frankreich als auch vier Jahre später im eigenen Land holten sie den Titel.

In den folgenden Jahren gehörten sie zwar auch immer zu den Teams, denen man prinzipiell alles zutrauen konnte, aber sie mussten bis 1968 warten, bis sie als Europameister wieder eines internationalen Titels habhaft werden konnten. Ein 2:0-Finalerfolg gegen Jugoslawien im zweiten Anlauf, nachdem das erste Endspiel im römischen Stadio Olimpico (1:1) keinen Sieger gefunden hatte, beendete die 30 jährige Durststrecke.   

 

2000 konnten die Italiener noch einmal ein Endspiel einer Europameisterschaft erreichen. Gegen Weltmeister Frankreich sah man schon nach Marco Delvecchios Tor wie der Sieger aus, Glückwunsche SMS flatterten durch die Luft. Doch in der Nachspielzeit mußte Italien den Ausgleich von Wiltord hinnehmen, in der Verlängerung kassierte man das Golden Goal durch David Trezeguet .

Italiens vorläufiger WM-Kader:

Tor: Gianluigi Buffon (Juventus Turin), Morgan De Sanctis (SSC Neapel), Federico Marchetti (Cagliari Calcio), Salvatore Sirigu (US Palermo)

Abwehr: Salvatore Bocchetti (FC Genua), Leonardo Bonucci (AS Bari), Fabio Cannavaro (Juventus Turin), Mattia Cassani (US Palermo), Giorgio Chiellini (Juventus Turin), Domenico Criscito (FC Genua), Christian Maggio (SSC Neapel), Gianluca Zambrotta (AC Mailand)

Mittelfeld: Mauro Camoranesi, (Juventus Turin), Andrea Cossu (Cagliari Calcio), Daniele De Rossi (AS Rom), Gennaro Gattuso (AC Mailand), Claudio Marchisio (Juventus Turin), Riccardo Montolivo (AC Florenz), Angelo Palombo (Sampdoria Genua), Simone Pepe (Udinese Calcio), Andrea Pirlo (AC Mailand)

Angriff: Marco Borriello (AC Mailand), Antonio Di Natale (Udinese Calcio), Alberto Gilardino (AC Florenz), Vincenzo Iaquinta (Juventus Turin), Giampaolo Pazzini (Sampdoria Genua), Fabio Quagliarella (SSC Neapel), Giuseppe Rossi (FC Villarreal)

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