+ Dokumentarfilm + Black Block - Wie linke Militanz wirkt (89 min, interpool.tv, 2023) +



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Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Die Kinopremiere von 'Black Block' fand am 19. Januar 2024 im Leipziger Kino UT Connewitz statt und war zweimal AUSVERKAUFT. Mitte Mai lief der Film dort noch einmal vor vollem Haus. Bei der anschließenden Diskussion ging es ordentlich zur Sache. Wir planen den Dokumentarfilm auch an anderen Orten zu zeigen. Kontaktiert uns - wenn ihr eine Vorstellung machen wollt - unter fredkowasch(et)interpool.tv!

VoD: Sam, ein Sachse (Serie, 6 Teile a ca. 60 min, 2022, mdr/Disney)

Ohhh, noch ne Serie. Und dann von Disney. Doch, HALT. Auch die können engagiertes Fernsehen machen. Die Serie 'Sam ein Sachse' ist interessant. In Teilen aber arg gedehnt. Und: die historischen Szenen wirken bemüht, fast schon unprofessionell in der Umsetzung. Der Hauptdarsteller (Malick Bauer) allerdings spielt ziemlich gut. Wer, es sich antuen will, nur zu.

Die 80er und 90er Jahre waren in der DDR alles andere als lustig. Neonazis, die den öffentlichen Raum bestimmten. Als Punk oder Autonomer (von denen es gerade in den 80ern nur eine Handvoll gab) konnten man sich da nur verpissen. Oder arrangieren. Darüber wird heute nicht gern gesprochen. War aber so. In den 90ern dann die Puffs am Straßenrand. Die Kunden: Richter, Staatsanwälte, Polizisten. Die Soko Rex. Deutschlands erste staatliche Spezialeinheit gegen Rechtsextreme. Und mit Heinz Eggert einen sächsischen Innenminister, dessen Händedruck einem Schraubstock gleich kam. Leider ist diese Figur im Film (mit Martin Brambach) wirklich schlecht besetzt.

Insgesamt bleiben sechs Stunden spannende Zeitgeschichte. Die Doku, die dazu vom mdr auch angeboten wird, sollte man sich allerdings klemmen. 'Sam, ein Sachse' ist noch bis zum 27. November 2024 online.

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Video on Demand: Bettina (Dokumentarfilm, 107 min, 2022, mdr)

"Sind so kleine Hände". Welcher Babyboomer kennt es nicht. Das Lied von den kleinen Kindern, verletztlich, beschützenswert, noch in der Entwicklung. Gesungen von einer DDR-Liedermacherin, mit ausdrucksstarker, fast aggressiver Stimme. Jahrelang hat die Öffentlichkeit Bettina Wegener auf diese Ballade reduziert. Dabei hat sie auch noch viele andere einprägsame Lieder komponiert.

Der Dokumentarfilm 'Bettina' von Lutz Pehnert erzählt ihre Lebensgeschichte. Deutsch-deutsche Zeitgeschichte gleichsam, die ewige Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Eine spannende Reise in die Welt, als die Mauer noch stand. Und Mut mit Knast 'belohnt' wurde.

Den Film gibt es noch bis zum 2. November 2024 online in der ARD-Mediathek. Es gibt ihn allerdings auch bei Amazon Video zu erwerben.

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Video on Demand: Die Newsreader (Serie, 6 Teile a 53 min, 2021, arte)

Back in the eighties. Paul Hogan alias Crocodile-Dundee, die Thatcher-Jahre, der Absturz des Space-Shuttle. Über all dies berichten die Newsmaker in einem - fiktiven - australischen TV-Sender. Es geht um Eitelkeiten, Karrieren und - natürlich - auch um die Liebe unter Kollegen. So was bleibt nicht aus, wenn man stundenlang auf engsten Raum hockt, ständig 'unter Strom' steht. Gut anzusehende Serie, die (nicht nur Ex-Journalisten) nach der nächste Folge lechzen lässt. Alle Folgen gibt es noch bis zum 19. November 2024 auf arte.

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Dokumentarfilm: Eine deutsche Partei (110 min, 2022, 3sat, ZDF)

Eine - fast zweistündige - Innenansicht der 'Alternative für Deutschland' (AfD). Beziehungsweise der Landesverbände von Berlin und Brandenburg. Regie und Kamera: Simon Brückner. Er verzichtet in seinem Werk (Stichwort 'Direct Cinema') auf jeglichen Sprechertext, auf Nachfragen und (leider) auch auf Namenseinblendungen. Entstanden ist eine Innenansicht, die sich lohnt. Intime Einblicke in den Alltag einer Partei. Ob auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene. Allerdings hat der Dokumentarfilm auch seine Längen. Wirkt in der ersten Stunde wie ein zum Film geronnener Rohschnitt. Danach zieht er merklich an. Er ist allerdings immer noch um Längen besser, als was es vorher an kommentierenden Dokus im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen gegeben hat. Noch bis 27. November 2024 in der 3.sat/ZDF-Mediathek.

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Im Kino oder als Video on Demand: Autonome Szene im Dokumentarfilm

BERLIN UTOPIEKADAVER
AKTUELL im Kino. Über eine Szene in Auflösung:


Thematisiert wird die Räumung des Köpi Wagenplatz, des Drugstore in der Potse, dem Syndikat in Neukölln. Ein Abgesang auf eine Szene, die einst in Berlin sehr präsent wirkte. Dem Regisseur ist es immerhin gelungen, Protagonisten der Szene unverschleiert vor die Kamera zu bekommen. Da es außer ihnen keine anderen Stimmen im Film gibt, wirkt das Werk einseitig. Kann man machen. Oder auch lassen. Jeder, wie er will .... Immerhin: dass Thema Militanz/Gewalt der Szene wird ausgespaart. Der Dokumentarfilm lief schon einmal im ZDF-Nachtprogramm. War online einige Woche unter dem Label: 'Das kleine Fernsehspiel' verfügbar. Und: er hat seine Längen. Trotzdem bietet er interessante Einblicke in andere Lebensentwürfe, Lebensstile. Allein schon deshalb ist er sehenswert.



DIRECT ACTION
Demnächst im Kino. Mehr als drei Stunden Einblicke in die militante französische Umweltszene:


Über diesen Film sind bisher wenige Filmausschnitte bekannt. Genau: Einer. Darin laufen Umweltschützer eine Anhöhe hoch. Der Dokumentarfilm lief bisher im Programm der Berlinale 2024, bekam da auch einen Preis. Da die Regisseure die Situation für Pro-Palestinensischen Statements und Aktionen nutzen, gerieten sie in Deutschland in die Kritik. Wann der Film im Kino läuft - noch unklar. Verraten sei: er ist mehr als drei Stunden lang. Im Film zu sehen - wie man Eierkuchen brät. Minutenlang.



VERGISS MEYN NICHT
Als Video on Demand - der Kampf um den Hambacher Forst aus der Sicht des Journalisten/Aktivisten Steffen Meyn:


Starker Film. Über das Leben im Hambacher Forst vor und während der Räumung im September 2018. Eindrückliche Einblicke in eine andere Art zu Leben. Über Widerstand bis hin zum Tod. Über Konflikte untereinander. Über Militanz/Gewalt als Mittel gegen den Staat, gegen Polizisten. Unmittelbar werden die Ereignisse vom 29. November 2017 geschildert. Als ein Kontaktcop zu den Besetzern kam, vermitteln wollte. Im Verlauf der heftig geführten Diskussion angegriffen wurde. Leider duckt sich der Film hier - in Teilen - weg. Denn: Gewalt (und der Umgang damit) war im Wald durchaus ein diskutiertes Thema. Dennoch bleiben beklemmende Einblicke über die Anwendung staatlicher Gewalt, die - so scheint es - keine Freiräume zulassen will. Räumungsargumente - wie die mangelnde Standsicherheit der Baumhäuser und den fehlenden Brandschutz - bewusst vorschiebt. Im Dokumentarfilm bringt es ein Protagonist auf den Punkt: "Es gibt ein anderes Argument warum so ein Projekt geräumt werden muss - weil sich Deutschland auch keinen autonomen Raum leisten kann."

Vergiss Meyn nicht (94 min, 2023) kann über VIMEO (4 Euro Leihe / 9 Euro Kauf) und Amazon Prime Video (4,99 / 12,99) bezogen werden.

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VoD: Der Baader-Meinhof-Komplex (Drama, 152 min, 2008, amazon)

Der 152 Minuten lange Film beginnt mit einer idyllischen Strandszene, auf der Insel Sylt. Es ist die Zeit des Vietnam-Protestes, der Besuch des Schahs von Persien und seiner Frau in Westberlin steht unmittelbar bevor. Es wird Proteste, es wird einen Toten geben. Der 2. Juni 1967, ein zentraler Tag zum Verständnis deutscher Geschichte. Der Film endet am 18.Oktober 1977, dem Tag als die RAF-Häftlinge in Stammheim starben und der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer erschossen wurde.

Für die einen wird der Film ein historischer Exkurs in die (west)deutsche Nachkriegsgeschichte sein, andere werden ihre Mörder wieder entdecken, während sich mancher in seiner These vom unmenschlichen Staat bestätigt fühlt. Ein Staat, der die Staatsraison über Menschenleben stellt. Der Film führt - verblüffent authentisch - durch die deutsche Wirklichkeit in den 70er Jahren.



Brilliant Moritz Bleibtreu, der den Macho Andreas Bader spielt. Johanna Wokalek (Gudrun Ennslin) und Martina Gedeck (Ulrike Meinhof) mühen sich, die Wandlung der beiden Protagonisten nachvollziehbar zu machen. Schwach hingegen Jan-Josef Liefers (Peter Homann) und Bruno Ganz (Horst Herold). Bruno Ganz wirkte, als hätte er seine 'Hitler'-Rolle noch nicht ganz abgestreift.

Manchmal hat man das Gefühl in einem Actionfilm gelandet zu sein. Machmal fragt man sich: wurde der Film von der Zigarettenindustrie gesponsort?! Natürlich wird viel geschossen, am Ende bleiben Opfer. Auf beiden Seiten. 145 Minuten bleibt der Film wertfrei. Aber eben nicht bis zum Ende. Dann kommt der moralische Zeigefinger! Wie in der Schule - am Ende gibts die Noten. Das ist das Manko, das hätte der Film nicht nötig gehabt. Seit einigen Tagen leider nicht mehr auf arte. Sondern zum Leihen/Kaufen bei Amazon.

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VoD: Hansis Reisen zu den Pressekonferenzen (140 min, Amazon Prime)

"Laber mich nicht voll, ich sags Dir." Die Stimmung scheint nicht unbedingt blendend, bei der Fußball-WM in Katar. Da schleicht ein Spieler - verspätet - zur Mannschaftsbesprechung. Und der Bundestrainer ist außer sich. In der Kabine fällt ein blauer ein Behälter um. Ein paar Herren planschen im Pool. Eine Wade wird massiert. Dutzende Male bereits in anderen 'Inside'-Sportdokus gesehen - braucht eigentlich kein Mensch.

Auch diese Doku (4 Teile a 30 bis 40 Minuten) ist - wie ähnliche Werke zum Thema Fußball - deutlich zu lang geraten. Stellenweise sogar redundant. Das Theater um die unsägliche 'One Love'-Binde, überforderte Innenverteidiger (die bei einer WM eigentlich nichts zu suchen haben) , ein Bundestrainer der jedesmal auf Neue 'einen Hals kriegt' wenn er hunderte Kilometer zur FIFA-Pressekonferenz fahren muss. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Wer allerdings die Lust am Untergang liebt, dem sei diese Doku als bizarre Sportgeschichte empfohlen.

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Video on Demand: Nothing Compares (Dokumentarfilm, 95 min, 2022)

Mit 56 Jahren am 26. Juli 2023 gestorben. Ein Dokumentarfilm erinnert an Sinéad O'Connor. Bis 26. Oktober in der NDR-Mediathek.

Der glänzend gemachte Film handelt von ihrer Jugend in Irland. Wie sie später nach London ging, sehr jung ein Kind bekam, 1987 mit 'The Lion and the Cobra' eine grandioses Debütalbum machte. 1990 schloss sich 'I Do Not Want What I Haven’t Got' an. Bis heute mehr als vier Millionen Mal verkauft. Ein Wahnsinnswerk. Und dass - mit der Single-Auskopplung 'Nothing Compares 2 U' - wirklich Musikgeschichte schrieb. Kurze Zeit später sank ihr Stern abrupt. Weil sie bei einem US-Konzert keine Nationalhymne wollte, bei einer Performance ein Foto des Papstes zerriss. Der Dokumentarfilm ist ein Hommage an eine Künstlerin, der Kompromisse zeitlebens fremd waren.

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Video on Demand: Karau - Der Weg zur Leutzscher Legende (55 min, 2022)

von Fred Kowasch

Chemie Leipzig. Als 15jähriger ab 1980 in der 2. Liga (Staffel C) dabei. Auswärtsfahrten nach Zeitz. Wo es plötzlich Steine auf die Trainerbank hagelte. Gegen Stahl-Nordwest. Als jemand beim Platzsturm nach Abpfiff den Schiedsrichter umgehauen hat. Harte Zeiten. Lischke, der Diver in der 89., die Schneeballschlacht im Georg-Schwarz-Sportpark. So hieß er damals noch. Nach Jahren der Agonie, dann der Durchmarsch bis in Liga 4. Mit dabei: Stefan Karau. Mir war er nie symphatisch. Nach dem Film wird mir allerdings vieles klarer. Ein Dokumentarfilm, der sich lohnt. Der richtig geil ist. Emotional, wirklich nah dran. Nur zu empfehlen. Auch, wenn er einen 10er kostet.

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Im Kino: Fire of Love (Dokumentarfilm, 93 min, 2022)

Wer einmal auf einem aktiven Vulkan gestanden hat, wird dieses Erlebnis nicht vergessen: wie es dampft und brodelt, die Erde sprichwörtlich vibriert. Wie dann das Adrenalin durch die Adern schiesst - die Gefahr zum Greifen nah. Solche Gefühle können auch süchtig machen. Zum Beruf werden. Die französischen Geowissenschaftler Katia und Maurice Krafft haben dies. Jetteten jahrzehntelang zu Vulkanausbrüchen - an die 175 Eruptionen haben sie erlebt - bis es einmal eine zu viel war. Am 3. Juni 1991 starben sie - zusammen mit 41 anderen Menschen - in einer pyroklastischen Staublawine beim Ausbruch des japanischen Vulkans Unzen. Der Dokumentarfilm von Sara Dosa ist eine Hommage an ihr Leben. Dass die Vulkanabenteuerer einst selbst eingefangen haben. In fazinierenden Bildern im 16 Milimeter Format. Sehenswert!

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Im Kino: Girl Gang (Dokumentarfilm, 101 min, 2022)

Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des Dok.Festes München im Mai 2022. Die Story: junge Influencerin aus dem Osten Berlins will die 'magische' Grenze von 1 Mio Followern auf Instagram knacken. Zusammen mit ihren Eltern ist sie auf der Suche nach einem Management. Doch irgendwie wird es nichts. Kurzerhand nehmen sie die Sache in die eigene Hand. Werden letztendlich selbst zu Influencern.

Der Dokumentarfilm von Susanne Regina Meures folgt den Dreien auf ihrem Weg. Vier Jahre lang. Ungeschminkt, verstörend nah dran. Ein kurzweiliger Einblick in eine Welt voller Handys, kreischenden Teenie-Girls, ständigem Online-Sein. Wunderbar erzählt. Grosses Kino!

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VoD: Pistol (6-Teile a 55 min, 2022, Disney +)

Die Bandprobe, wo eigentlich nur getrunken, irgendwo hingepisst wird. Man heiser ist, im Streit auseinander geht. Sex. Auch mal mit der Freundin des Bandkollegen. Der erste Gig. Der abgebrochen wird. In einer unvergesslichen Schlägerei endet. Düsternis, 'No Future', Ruinen allerorten. Regisseur Danny Boyle (Trainspotting, The Beach, Slumdog Millionär) ist mit 'Pistol' ein wahrhaftiges Sittengemälde gelungen. Zumindest in Teil 1 bis 4. Dann zieht es sich etwas. England in den 70ern, authetisch eingefangen im 4:3 Format. Sehenswert!

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Dokumentarfilm: Der Fall Tellkamp - Streit um die Meinungsfreiheit (89 min, 3sat)

Es macht den Wert einer Gesellschaft aus, dass sie andere Meinungen zulässt. Auch Aussagen, die dem offiziellen Sprachgebrauch widersprechen, der veröffentlichten Meinung entgegenstehen. Über den Autor Uwe Tellkamp ('Der Turm') wurde in den letzten Jahren viel berichtet. Meist negativ, selten kam er selbst zu Wort. Deshalb auch ist dieser Dokumentarfilm von Andreas Gräfenstein so sehenswert. Weil man sich ausgiebig ein eigenes Bild darüber machen kann, wie dieser sächsische Bestsellerautor wirklich 'tickt'. Warum er und seine Freunde aus Dresden-Loschwitz die 'Politicial Correctness' im Land so heftig kritisieren. Weshalb es bei ihnen 'klick' macht, wenn Themen tabuisiert werden, Wirklichkeit medial ausgeblendet wird.

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Video on Demand: Black Mambas (Dokumentarfilm, 81 min, 2022)

Die - offizielle - Geschichte der 'Black Mambas' ist einfach zu schön. Wie im Märchen gewissermassen. Junge, schwarze Frauen - aus der Umgebung des Krueger Nationalparks in Südafrika - gehen gemeinsam auf Wilderer-Jagd. Schützen Nashörner und Elefanten. So die offizielle Version, der von vielen Medien in den letzten Jahren kolportierten Story.

Doch der Film von Lena Karbe sieht näher hin. Nimmt sich Zeit. Erzählt die Geschichte 'hinter der Geschichte'. Und die ist eine andere. Wie die 'Black Mambas' völlig sinnfrei (und unbewaffnet) kilometerweit am Außenzaun des Nationalparkes entlang laufen, unter welch seltsamen Bedingungen sie arbeiten, was für ein PR-Coup ihre Einheit für die weißen Ranger in Südafrika ist. Und dass sie - in Wirklichkeit - keine Nashörner retten.

Einer der besten Dokumentarfilme der letzten Jahre. Unglaublich nah dran, intelligent geschnitten, entlarvend gefilmt.

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Dokumentarfilm: Die Autobahn - Kampf um die A 49 (89 min, 2022)

Der Weiterbau der Autobahn A 49 sorgte im Coronawinter 2020/21 für nationale Aufmerksamkeit. Wie Tausende Polizisten die großflächige Rodung mehrerer intakter Mischwälder regelrecht durchprügelten - nicht nur in der Szene der Klimaaktivisten - für Empörung. Und dies in einem Bundesland, indem die 'Grünen' mit an der Regierung waren. Und sind.

Der Dokumentarfilm von Frank Marten Pfeiffer (auch Kamera) und Klaus Stern versucht diesen Prozeß einzufangen. Dies gelingt ihm jedoch nur mässig. Während die Filmemacher am Anfang ein durchaus differenziertes Bild entwickeln, ist ihr Werk zum Ende hin doch arg einseitig geraten. Insgesamt wirkt der Film in weiten Teilen langatmig und unstrukturiert. Erscheint geradezu lieblos umgesetzt. Man muss es so hart sagen: am Besten ist noch der Trailer. Wer den Film sehen will - es gibt ihn hier. Oder hier:

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VoD: Niemand ist bei den Kälbern (Drama, 116 min, 2022)

Phantastisch: Saskia Rosendahl als Christin. Selten wurde Tristesse, Sehnsucht und sexuelle Begierde schauspielerisch besser umgesetzt. Ansonsten wirkt die Story eher dünn und etwas dröge. Wenn man den Trailer gesehen hat, kennt man leider auch fast schon den ganzen Film. Trotzdem ist das Werk sehenswert. Wenn man sich auf den Film einlässt. Noch bis zum 23. Dezember 2023 auf in der ARD-Mediathek.

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Video on Demand: 'Als wir träumten' (Spielfilm, 2015, 109 min, ARD)

Leipzig war einmal ein raues Pflaster. Nicht nur in den 80ern flogen schnell mal die Fäuste (belive me). Auch Jahre später konnte man hier noch allerhand erleben. Sein Auto stellte man besser nicht auf einem der Parkplätze am Rande der Innenstadt ab. Es sei denn, man hatte Zeit (und Lust) es irgendwo aufgebrochen wieder abzuholen. Es gab besetzte Häuser, Überfälle dagegen, blutige Revierkämpfe am Strassenstrich, Techno-Clubs in Ruinen. Diese Zeit holt der Spielfilm 'Als wir träumten' wieder zurück. Dass gleichnamige Buch dazu (von Clemens Meyer) habe ich nach ein paar Seiten wieder weggelegt. Zu langweilig. Der Film allerdings kann sich sehen lassen! In der ARD-Mediathek bis zum 4. April 2022 online.

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Video on Demand: 'Dark Eden' (Dokumentarfilm, 79 min, 2018)

Das Öl, der Mensch und das Überleben. Gier, Unvernunft, Existenzangst? Im Streben nach immer mehr Profit löschen wir uns selber aus. Selten hat ein Dokumentarfilm dies eindringlicher festgehalten. Der Film ist sicher keine Abendunterhaltung bei Knabbergebäck und Chips. Er ist vor allem eines: eindringlich und gnadenlos subjektiv. Und deshalb so gut. Bis an die Schmerzgrenze heran. Wer Dokumentarfilme liebt, sollte ihn gesehen haben.

Aktuell in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung.

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'Rohwedder - Einigkeit und Mord und Freiheit' (4 teilige Doku-Serie, Netflix)

Eine bemerkenswerte Serie. Für die es durchaus lohnt, seinen alten Netflix-Account zu reaktivieren. Lebendige Zeitgeschichte, 30 Jahre her. Starke Zeitzeugen, optisch perfekt ins Szene gesetzt. Selbst erklärend inszeniert, ohne den pädagogischen Zeigefinger umgesetzt. Der Tod von Carsten Rohwedder - wem hat er am Ehesten genützt? Eine Dokumentation, die Fragen aufwirft, aber keine endgültigen Antworten gibt.

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VoD-Tipp: Ultras (Spielfilm, aktuell auf netflix)

Sandro ist der Leader der Ultragruppe 'Apache'. Ein etwas in die Jahre gekommener 50jähriger, der sich bei jedem Spiel seiner Lieblingsmannschaft auf einer neapolitanischen Polizeiwache melden muss. Der mit Wehmut von den Schlachten früherer Tage erzählt. Doch: Du kannst nicht anders. Irgendwann 'erwischt' es Dich wieder .... Sure.

Ungemein dicht erzählter Film aus dem italienischen Ultra-Milieu. Phantastische Kamera, einprägsame Charaktere.
Wer bis jetzt noch kein Netflix-Abo hatte, sollte sich schon allein für diesen Film eines besorgen!!

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Im Kino: Nightlife (Komödie, Roadmovie, 115 min)

Wenn man nach einem one-night-stand nach Hause kommt - und die eigene Bude voll feiernder Zombies ist - dann ist das Berlin. Eine Stadt voll einsamer Herzen, die doch eigentlich nur auf der Suche sind. Nach einem Mann fürs Kind, nach Anerkennung, nach Festanstellung. Diese leichte Komödie kommt zwar Anfangs etwas zu träge in die Gänge, entwickelt sich dann jedoch zu einem sehenswerten Roadmovie, bei dem man gepflegt ablachen kann. Mit einer bezaubernden Hauptdarstellerin - gespielt von Palina Rojinski - für die allein der Weg ins Kino lohnt.

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Video on Demand: 'Bad Banks 2' - Die Kult-Serie FOR FREE

Hier geht es zu allen Folgen der neuen 2. Staffel von 'Bad Banks'. Bis zum 03. Mai in der ZDF-Mediathek.

"Diese verfickten Moschus-Köter. Diese behinderten Biolatten!" Abgewichste Frankfurter (am Main) Börsenwelt trifft auf hippes Start-Up in Berlin. Am Anfang arg zäh - und kaum ein Klischee vermeidend - entwickelt sich dieser zweite Teil der Serie 'Bad Banks'  zu einem sehenswerten Filmgenuss. Und spannend dazu. Erneut exellent gedreht und geschnitten die neuesten Entwicklungen aus der Sicht von skupellosen Geldabschneidern. Professionell in Szene gesetzt, mit einprägsamen Schauspelern. Wie Désirée Nosbusch, Tobias Langhof, Paula Beer und Barry Atsma. Wann kommt Teil 3 der Serie?!

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VOD: Hamburger Gitter (Dokumentarfilm, 77 min, leftvision 2018)

41 Wasserwerfer, 3.000 Einsatzfahrzeuge, über 31.000 Polizisten. Der größte deutsche Polizeieinsatz ever. Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem G-20-Gipfel Anfang Juli 2017 in Hamburg. Sie thematisiert die Polizeistrategie, stellt sie in einen größeren Zusammenhang. Den von einer generellen Verschärfung der Gesetze zur 'Inneren Sicherheit'.  Verdienstvoll, wenn der Film dabei aufzeigt, welche Grundrechte auf der Strecke bleiben. Wer die Auflösung der 'Welcome to Hell'-Demonstration am 6. Juli 2017 vor Ort selbst miterlebt hat, erinnert sich - mit Rechtsstaat hatte dies Nichts mehr zu tun.



Gleichwohl hat die Doku eine bedenkliche Schlagseite. Von den 17 Interviewpartnern unterstützen 16 eine ähnliche Sichtweise. Außerdem: die gewaltsamen Krawalle von Autonomen und Teilen des 'Black Block' - der sprichwörtliche Aufstand im Schanzenviertel - wird so gut wie nicht thematisiert. Dass macht den Film inhaltlich angreifbar. 'Gefördert duch: Rosa-Luxenburg-Stiftung' tut dann ihr übriges. Dennoch: ansehen und selbst urteilen. Der Film ist mittlerweile kostenlos im Netz zu sehen. Ein ganz großes Plus deshalb für die gesamte Crew.

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Im Kino: Neue politische Dokumentarfilme

25.05.2019
Uff. Von den 18 (!!) Kino-Neustarts in dieser Woche sind mehr als die Hälfte Dokumentarfilme. Dass gab es wohl noch nie. Doch: wer soll diese Filme alle sehen? Zumal dass Kino im letzten Jahr einen massiven Zuschauerrückgang erlebte. Und fast alle Kinobetreiber sich bis heute weigern, die Filme auch online anzubieten. Schade eigentlich.


Was auffällt - der deutsche Dokumentarfilm ist politischer geworden. Bildet die Diskussionen und Ereignisse, sprich die Spaltung der Gesellschaft, ab. In 'Die Mission der Lifeline'  geht es um einen Dresdener Verein, der Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer aufnimmt. Und nach Europa schafft. Eine Mission, die umstritten ist. Auf den Film darf man gespannt sein.



Ebenso auf 'Lord of the toys', der schon bei seiner Präsentation auf dem letzten Leipziger Dokumentarfilmfestival für kontroverse Diskussionen sorgte. Hier geht es um den Alltag eines ostdeutschen Youtubers, der mit seine Clique ziemlich schräg in den Tag hineinlebt. Leider läuft dieser Film zunächst in kaum einem Kino im Westen.



Schließlich: "Die rote Linie". Ein Film über den Widerstand der letzten Jahre aus dem - inzwischen - weltbekannten Hambacher Forst. Ein Thema, dass im Herbst 2018 medial beachtlich an Fahrt gewann. Mittlerweile ist es hier etwas ruhiger geworden. Was wohl auch daran liegt, dass es hier bis zum Oktober 2020 einen Rodungsstopp gibt. Die Bagger von RWE baggern derweil unermüdlich weiter, stehen nur noch gut einhundert Meter vor dem Wald. Und: viele der Besetzer in ihren neuen Baumhäusern sind sich inzwischen untereinander nicht mehr 'grün'. Ob der Film dies auch thematisiert?

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Im Kino: 'Hamburger Gitter' (Dokumentarfilm)

G-20 im letzten Jahr. Die 'bösen' Demonstranten, die 'guten' Polizisten. Kennen wir alles aus den Massenmedien, jüngst erst wieder lief so ein Stück 'Journalismus' in der ARD. Nun gibt es eine Dokumentation, die den anderen Blick zeigt. Gemacht von Leuten, die bei den Protesten mittendrin waren. Ein ambitioniertes Projekt (von Fördergeldern habe ich noch nichts gelesen), dass dieser Tage in ausgewählten Kinos in Hamburg, Berlin und Leipzig anläuft. Und ab Herbst auch Online zu haben ist.

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Sehenswert: 'Bad Banks' (Serie - arte, zdf)

Gute Serien machen süchtig, 'fressen' einem regelrecht die Zeit weg. 'Bad Banks' ist so eine. Sie gibt einen Einblick in eine Bankenwelt, dass einem Angst und Bange werden kann. Faule Papiere, Insidergeschäfte, Intrigen. Dazu Koks und Nutten, ein Krüppel von der Bankenaufsicht. Auch fehlt ein Bundesminister nicht, der Steuergeld 'verbrennt'. Damit Ruhe herrscht im Land. Die sechsteilige Serie ist perfekt gedreht und geschnitten. Besticht durch großartige Darsteller. Bedient mal eben nicht die bekannten Klischees aus der Bankenwelt. Ein Highlight intelligenter (und politscher) TV-Unterhaltung.

Bis 22. März gibt es alle Teile online beim ZDF. Und die nächste Staffel wird gerade gedreht!

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Im Kino: The Secret Man (The Story of the Watergate-Whistleblower)

Sein Name ist Mark Felt. FBI-Vize in der Zeit der Nixon-Administration. Mark Felt ist aber auch 'Deep Throat'. Der wichtigste Informant der Reporter-Legenden Bob Woobward und Carl Berstein von der 'Washington Post'. Seine Insider-Informationen führten letztendlich am 9. August 1974 zum Rücktritt von Richard Nixon. Dem bisher einzigen amerikanischen Präsidenten, der - vor Ablauf seiner Amtszeit - freiwillig gegangen ist. Der Politik-Thriller 'The Secret Man' (im Original 'The Silent Man') erzählt die Geschichte des Informanten Felt. Seine Idendität hielt er jahrzehntelang geheim.

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Sehenswert: Icarus (Dokumentation)

Es ist eine wahre Geschichte. So unglaublich, dass sie fast nur erfunden sein kann. Talentierter Amateurradrennfahrer - der zufällig auch noch Filmemacher ist - bereitet sich auf seine nächste Rundfahrt vor. Sucht einen Sportmediziner, der ihm beim 'Präparieren' mit Testosteron und Epo hilft. Ein US-Arzt stellt die Verbindung her. Zu Gregori Rodschenkow, Chef des russischen Ant-Doping-Programmes und Leiter des Moskauer Anti-Dopinglabor. Der Film zeigt, wie sich zwischen beiden eine enge Beziehung entsteht. Die dann eine besondere Brisanz erhält, als das russische Staatsdopingsystem auffliegt. Im Zentrum: Rodschenkow. Dieser flieht in die USA, erzählt seine vermeintliche Story amerikanischen Medien. Die Kamera ist immer mit dabei. Spannende und ungemein gut umgesetzte Dokumentation, die einem in den Bann zieht. Ein Krimi, ein Stück aus dem Tollhaus des Leistungssports. Nun auch mit dem 'Oscar' als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

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Der Film des Jahres an der Kinokasse: 'Fack ju Göhte 3'

Dritter Teil über die ziemlich-verpeilte Abiklasse und ihre Lehrer aus dem Göhte-Gymnasium. Auch hier: Kinoempfehlung. In den ersten 45 Minuten brennt ein Feuerwerk ab. Eine Attakke auf die Bauchmuskeln. Kaum hat man den einen Gag begriffen, kommt schon der Nächste. Leider hat der Film dann aber einige - unnötige - Längen. Die Mobbing-Beichten in der Schulturnhalle (bezahlt wohl vom Bundesministerium für Schule und Bildung) kann man getrost auf dem Kinoklo verbringen. Dannach geht es wieder rund. Und - selbstverständlich - auch zu einem guten Ende. BITTE JETZT AUFHÖREN!!

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Video on Demand: 'Im Inneren Kreis' (Dokumentarfilm, 82 min, 2017)

Es gibt sie die Szenen, wo Du hellhörig wirst. Werden musst. Wenn die Lady in Deinem Bett plötzlich nach Deinen Kumpels fragt, der Umweltschützer wieder und wieder anruft, der Hobbyfotograf zu häufig knipst. Spitzel des Staates - die im privaten Umfeld stöbern - sind kein Markenkern der Diktatur. Sie gibt es auch in anderen Systemen. Zwei Fällen aus der linken Szene geht diese Dokumentation nach. Hier sprechen vor allem die, deren Vertrauen mißraucht wurde. Dem Staat - und seinen Behörden - ist es egal. Zur Not geht er über seelische Leichen.

Der sehenswerte Dokumentarfilm ist auf zahlreichen Steamingportalen zu finden. Und bis zum 12. Septemer 2022 auch in der ARD-Mediathek.

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Im Kino: Magnus (Dokumentarfilm)

Momentan läuft in New York um 19 Uhr die Schach-WM. Der amtierende Titelträger Magnus Carlsen spielt dabei gegen seinen Herausforderer Sergej Karjarkin. Angesetzt sind zwölf Partien. Wer als erster 6,5 Punkte hat, ist der neue Schach-Weltmeister. interpool.tv wird über dieses Duell LIVE berichten. Wer in diesen Tagen nicht genug vom Schach bekommen kann, dem sei die folgende Dokumentation empfohlen, die gerade auch in deutschen Kinos läuft.

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Im Kino: Lotte (Spielfilm)

Schöne, eigensinnige Lady hopst von Bett zu Bett. Von Mann zu Mann. Von Wohnung zu Wohnung. Bis sich ein junges Mädchen an ihre Fersen heftet, ihr nicht mehr von der Seite weicht. Es entwickelt sich eine spannende Beziehung. On the Road durch die Berliner Nacht. Sehr sehenswerter Spielfilm, der durch seine glänzend spielenden Haupdarstellerinnen (Karin Hanczewski, Zita Aretz) besticht. Mit 75 Minuten nur leider etwas zu kurz geraten ist.

Hier mal kein Trailer (weil der zu viel verrät), sondern ein klassischer Filmausschnitt ....

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Im Kino: Snowden (Spielfilm)

Kurzkritik: 'Snowden' ist ein spannender Film. Mehr als zwei Stunden Nachhilfeunterricht. Warum man seine Mails verschlüsseln, die Notebookcamera abkleben, soziale Medien nicht (oder nur ausgewählt) benutzen soll. Möglicherweise ist das 139-Minuten-Werk manchmal etwas zu gefühlsduselig geraten. Was solls: kommt ja auch aus Hoolywood. Dass von dort auch (wieder) brisante Stoffe kommen können, zeigt dieser reale Spielfilm von Oliver Stone. Eine Verbeugung vor einem 29jähren Programmierer, der seine Angst überwunden, etwas Mutiges vollbracht hat. Und der längst noch nicht in Sicherheit ist. Anschauen und Handeln! Unbedingt!!

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Kino-Tipp: Spotlight (Oscar als Bester Film)

Grosser Film, Grosses Kino. Obwohl 'Spotlight' eher unspektakulär inszeniert ist. Eine ruhig erzählte, wahre Geschichte. Von fünf besessenen Journalisten des 'Boston Globe'. Die wühlen, graben, niemals aufgeben. Immer unterstützt von einem Herausgeber, der sich unerschrocken mit dem katholischen Klerus der Stadt anlegt. Und den es für solch eine Wahrheitsfindung braucht.

Der Film ist grandios umgesetzt. Hier stimmt jede Einstellung, jeder Schnitt! Nach gut zwei Stunden ist dieses Kino-Meisterwerk zu Ende. LEIDER! Doch irgendwie bringt einem dieser Spielfilm den Glauben an die verändernde Kraft von Journalismus wieder zurück.

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Im Kino: Projekt A (Doku)

Anarchie bedeutet Herrschaftslosigkeit. Kein Chef, kein Staat, keine Eigentumswohnung. Klingt vernünftig. Und machbar. Anarchie bedeutet nicht notwendigerweise immer Zerstörung. Aber manchmal eben auch ....

Dokumentation über verschiedene Formen des Widerstandes. Und dass sich nichts bewegt, wenn man es nicht selber in die Hand nimmt. Über eine schöne Form der Utopie. Ohne Polizei, Gesetze und Justiz. In über 40 Kinos bundesweit.

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Im Kino: 'The Big Short' (Oscar, als bestes adaptiertes Drehbuch)

Es gibt Tage, da möchte man am Besten gleich wieder aufstehen. Weil es nach Essen riecht, einer mit dem Handy fummelt, der Film nicht in die Gänge kommt. "The Big Short" ist so ein Streifen. Ein Psychopath in Nahaufnahme, quälend lange Einstellungen. Dazwischen ein paar Fotoschnipsel, schnell geschnitten. Dann nimmt man an einer Therapiestunde teil, die Ehefrau ruft an. Wer all das aushält, wird irgendwann belohnt. Langsam, aber stetig kommt der Film in die Gänge. Er zeichnet eine Gesellschaft voller Lüge, in der die Kontrollmechanismen versagen. In der alle mitmachen, obwohl sie es besser wissen. Wo am Ende das System zusammenbricht. Irgendwie kommt einem das bekannt vor. Ist aber nur ein Film. Ein Film, der sich lohnt!

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VIDEO ON DEMAND: 'Citizenfour' (Dokumentarfilm)

Einen englischsprachigen Dokumentarfilm zu synchronisieren, macht so ein Werk nicht unbedingt besser. Anyway. Den Film kann man sehen. Wer jedoch ein Meisterwerk erwartet, wird enttäuscht sein. Cineastisch gibt er am Anfang eine Menge her, dann wird er teils dröge und wirr. Aber immerhin: wer die legendären Hotel-Interviews mit Ed Snowden noch nicht kennt, sollte sie sich ansehen. Hier hautnah dabei zu sein, ist für sich gesehen schon ein publizistischer Coup. Einer, für den es auch mal einen Oscar geben kann ....

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Im Kino: Fack ju GöHte 2

Dieses Mal gehts auf Klassenfahrt nach Thailand. Trotz Traumkulisse - so richtig in die Gänge kommt der Film erst zum Schluß. Meine Lieblingsszenen: die Trompete und (natürlich), der Pingpongball. Die Musik ist gut, der Abspann auch. Die meisten Szenen sind jedoch vorhersehbar. Zumal, wenn man den Trailer kennt. Und: das 'Product placement' nervt. Soll man ins Kino? Man kann. Ein Tipp noch für den dritten Teil. Bitte nicht wieder ins Ausland reisen. Irrsinn gibt es an deutschen Schulen genug!

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Im Kino: WHO AM I

Kurzweilig, Spannend, gute Musik. Ein Thiller aus der Welt der Hacker - zur Nachmachung ausdrücklich empfohlen. Ein Film für die traute Familie. Oder was davon übrig geblieben ist. Ein Thriller aus Deutschland. Ja, auch hier kann man spannend die Wirklichkeit erzählen. Ansehen! UNBEDINGT!!

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Im Kino: Love Steaks

Feinstes Independentkino, ein schräger Liebesfilm dazu. Das gute an 'Love Steaks' ist, dass der Film erst nach einer Viertelstunde so richtig in Fahrt kommt. Man dadurch durchaus zu spät ins Kino kommen kann. Dann gehts aber richtig ab. Lustig bis bitter, zärtlich und brutal. Ohne Schnörkel gespielt und geschnitten - fast wie bei einem guten Dokumentarfilm. Los, los - ab ins Kino!! Noch läuft er bundesweit ....

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Im Kino: Fack Ju Göthe

Ein richtig geiler Film. Für alle, die mal gut ablachen wollen. Einfache Handlung, da wird keiner überfordert. Am Ende tut einem der Bauch weh und man verspürt den unbändigen Drang auch mal als Lehrer vor einer 10b zu stehen. Vor allem, wenn man auf solche Kolleginnen im Lehrerzimmer trifft. Ich habe auch noch nie einen Film gesehen, bei dem beim Abspann keiner ging. Unbedingt Teil 2 machen! BITTE!!

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